sehen Meere und endlich nach Holland eine ununterbrochene
Wassersjrafse haben. Dieselbe würde für alle Staaten , welche sie
durchlaufen kann ein gemeinschaftliches Interesse hervorbringen.
Und warum sollte sie nicht zur wechselseitigen Ruhe und zum
fortdauernden Frieden beytragen, da sie wesentlich das allgemeine
Wohl dieser Länder bewirken kann. Ohne dieselbe wird
die Rheinschiffahrt unterhalb Maynz; so wieder Handel auf dem
Mayn nie gedeihn; der Napoleonscanal, so wie der die Maas
mit dem Rhein verbindende Canal, an welchen Canälen nach den
öffentlichen Blättern gearbeitet wird, werden für Frankreich einen
geringen Vortheil bringen. Denn die W'aarenzüge nach
Holland müssen der Landstrafsen wegen diefsseits dem Rhein
bleiben, und die Frachtkosten von dem Herzen Frankreichs bis
Böhmen, Pohlen, Oesterreich und Ungarn sind jetzt zu hoch,
als dafs ein bedeutender Verkehr zwischen diesen Ländern Statt
linden könnte. Doch ich komme zu dem Local; worin die
Verbindungs - Wassefstrafse zu führen ist, zurück. Bey dem
zwischen Neumark und Allersberg liegendem Dorfe Seligenporten
bestehen grofse Teiche, deren Gewässer sowohl unterhalb als
oberhalb diesem Dorfe Mühlen treiben und welche überflüssig
sind, um den gröfsten Schiffahrtscanal bey der frequentesten Schifffahrt
mit Wasser zu versorgen. Gleich unterhalb Selgenpoorten
müfste der Theilungspunct dieser Canaläste — d. i. von dem der
in den Mayn abwärts geht, und dem, der in die Donau fällt —
Statt finden.
Von diesem Theilungspuncte aus, kann der Canal den sogenannten
Schwarzachbach längs Freystädt bis in die Altmühl,
d. h. auf 5 Meilen verfolgen. Dessen Anlage kann nicht mehr
kosten , als die Aufführung einer bequemen Landstrafse. Auch
wird die Regulirung des Altmühlflusses bis Kehlheim, wo er in
die Donau fällt, keine bedeutende Kosten verursachen , denn
dieser Flufs ist wegen seiner geringen Geschwindigkeit und seiner
Tiefe, zur Schiffahrt äufserstgeschickt. VomTheilungspuncte
bis in die Donau würde diese Wasserstrafse eine Länge von
13 Meilen erhalten.
Die nach der entgegengesetzten Richtung, d. i. nach dem
Mayn zuführende Wasserstrafse nähme ihren Anfang bey dem
bestimmten Theilungspuncte unterhalb Seligenporten, folgte ein
gleichsam zu einen Canal geschaffenes Thal, oberhalb und nahe
bey Allersberg vorbey, auf i j Meile bis da wo der Rothflufs
schon so viel Wasser hat, dafs dessen Bett zu dem Schiffahrtscanal
selbst dienen kann. Von hier, d. i. bey Eckartsmühlen bis
Erlangen, auf einem Wege von sechs Meilen, würde der Rednitz
und Regnitzflufs den Canal abgeben, und von Erlangen bis zum
Mayn unterhalb Bamberg hätte man noch 6 Meilen diesen letztem
vollkommen schiffbar zu machen.
Die letzte Wasserstrafse würde also i 3| Meilen; die erstere
12 Meilen, folglich die gesammte Verbindung der Donau mit
dem Mayn 25- Meilen betragen, wovon etwa ein Drittel als Canal
angelegt werden müfste. Wenn man die wirklich nach-
ahmungswerthe Bewässerungsarrstalten an der Regnitz nicht im
mindesten stören w ill, so wird mittelst einer bessern Leitung
dieses Flusses, wobey die Uferlande zugleich gewinnen, auf bey-
den Wasserstrafsen nur eine geringe Anzahl von Schiffahrtsschleusen
nothwendig seyn. Nach der ersten Ansicht dürfte diese ganze
Vereinigung, die ohne einen Hügel zu durchschneiden ,* bewerkstelliget
werden hann, nur eine in H insicht des Zweckes
mäfsige Summe kosten. Ohne eine genau aufgenommene Karte
und ein Nivellement wird man von mir das Detail der Unternehmung
aber nicht verlangen.
Wenn nun in Erwägung gezogen wird, dafs dieses Werk
eine jede Regierung, die es unternimmt, verewigen kann, indem
der daraus erwachsende Vortheil weit über alle Berechnung
hinausgehen dürfte; wenige Wochen während eines Krieges,
mehr als dasselbe kosten; Sr. Majestät der König es Ihrer vorzüglichen
Aufmerksamkeit stets werth gefunden haben, und diese
Wasserstrafse Frankreichs höchstes Interesse sowohl, als das