sich zu tragen, dafs alles Speisewasser verseigt, zumahl wenn man
nicht die Canalsohle und die Wände mit der im u 3. §. mitge-
theilten Vorsicht gemacht hat.
§. 160, Der Canal von Charollois in Bourgogne, jetzt le
Canal du Centre genannt, verbindet die Saone mit der Loire und
geht von Chalons nach Dijoin. Der ohnlängst verstorbene Generalinspector
Gauthey hat ihn entworfen und glücklich ausgeführt.
Schon unter Franz I. im Jahr i 5i 5. wurde der Wunsch
rege, beyde Flüsse nach dieser Route zu verbinden. Der berühmte
Vauban ertheilte dem Ingenieur Thomassin den Auftrag, das
Local zu untersuchen ; aber diese Daten haben sich verlohren.
Gauthey mufste daher die ganze Localität vom neuen aufnehmen
und erhielt 1778. den formellen Auftragzur Entwerfung des Plans.
Ein Neffe vom Gauthey, der Ingenieur Pourchet hat an den Aufnahmen,
Nivellements und der Ausführung Theil genommen.
Die Teiche von Longpendu , welche den Theilungspunct
dieses Canals ausmachen, enthielt etwa 128000 Cubik-Klafter
Wasser; der Cubikraum des Wassers in allen Teichen kann zu
807530 Cubik-Klafter angenommen werden. Gleich unterhalb
denselben entspringen die Flüsse Dheune und Bourbince. Jener
läuft nördlich, dieser südlich. Der Ingenieur Thomassin war
der erste , der die Anlage dieses Canals vertheidigte. Er fand aber
Viele Gegner und selbst Perronet und Chezy gehörten dazu. Sie
zogen ihm den Canal von Dyon, welcher die Saone mit den Yonne
vereinigen sollte. Der unter dem Canal von Bourgogne bekannt
und in den Oeuvres de Perronet beschrieben ist, woran
aber noch nicht der zehnte Theil gemacht ist, vor. Unterhalb
Dyon, wo bey diesem Canal 22 Schleusen angelegt werden sollten,
habe ich nur 12 , aber vortrefflich ausgeführt, gefunden,
und ohnweit der Yonne liegen gleichfalls einige Schleusen und
Brücken, die musterhaft angelegt sind (*). Doch ich kehrezudem
wirklich vollendeten Canal von Charollois zurück. Die Gegner
dieses Canals hielten , wie wir aus Lalande ersehen , dessen Aus-
(*) Das Profil dieses Canals ist in Tab. 98. Fig. 1. dargestellt.
führungfür unthunlich. Sie gaben Wassermangel, Verseigung
des Wassers in dem kiesigten Boden vor, und hielten den Canal
in der öden Gegend für zum Transport wenig geschickt. Gauthey
hat die ersten Einwendungen vernichtet, denn der Canal ist
ausgeführt. Dessen Länge beträgt 56828 Klafter, nämlich vom
Theilungspunkt bis in die Loire 33628s, bis in die Saone 21480,
und die Länge des Bassins oder obern Canalstücks 1720 Klafter.
Zum Theilungspunkt ist'der Teich Montchanin gewählt, dessen
Länge 900 Klafter, und dessen Breite 78 Klafter beträgt. Bis
zur Loire macht der Fall 249 Schuh 4 Zoll, und nach der Saone
404 Schuh 5 Zoll. Jener ist auf dreifsig, dieser auf fünfzig Schleusen,
wovon die Consruction im i v . Bande S. 4 8 7 - beschrieben ist,
vertheilt. Sie sind 16 Fufs breit, und\86J Schuh lang, von Ziegeln
und Bruchsteinen erbaut. Dieser über eine Menge Bäche geführte
Canal hat in dem nach der Loire zu gehenden Canalaste
fünfzig, und in dem entgegengesetzten fünf und dreifsig Durchlässe
von 3 bis 18 Schuh weit. Ueber jenem führen sechsunddreifsig,
und über diesen vier und dreifsig Brücken von 10 bis 3o Fufs
Oefnung.
In dem Gebirge von Montcenis sind ohnweit Torcy unter der
Mühle von Vilet zwey Teiche und drey Quellen in die Rigole
von Torcy geführt, die sich in den Teich von Montchanin ergieft
und etwa zehn tausend Klafter mifst. Der zweite Leitgraben
nimmt seinen Ursprung ohnw'eit Marigny, (Rigole de Marigny),
und läuft gleichfalls in den benannten Teich, dessen Länge beträgt
beyläufig 7500 Klafter. Der dritte beginnt unter la Chapelle,
dessen Länge 38oo Klafter beträgt. Er heifst la Rigole St. Julien.
D ie Wassertiefe dieses Canals von dem ich keine Beschreibung
kenne, denn diefe hier ist aus meinen eignen Nachrichten,
die ich in Bourgogne gesammelt habe, gröfstentheils Theils geschöpft,
beträgt 5 Schuh, dessen Breite an der Oberfläche 3o
bis 42 Schuh.
§• 161. Wenn die Natur, so wie hier, zum Theilungspun-
cte Teiche und zwo Hauptthäler zur Canallinie darbietet, so ist