tem starken Leder, neben welche man eben so als neben dem
Halm: Lehm , Steingraufs, feinen Kies, bis zur Oeffnung der Mine,
mit einem Stampfer einstampft, der auf der einen Seite seiner
Länge nach eine Höhlung haben mufs, worin die Röhre oder
der Halm einpafst, damit dieses oder jene, während dem Ein-
stofsen, nicht beschädigt werde. Zu diesem Behuf kann man
auch einen Stempel verfertigen lassen, dessen Horizontalschnitt
dem der Mine fast gleich kömmt und der in der Mitte eine Oeffnung
hat, welche vollkommen für die Leitröhre Raum hat.
Anstatt des Minenpfropfes von Lehm , Steinstiicken oder
Kiefs , hat man ehemals über das Sprengpulver oder über die Patrone
einen hölzernen Pfropf in die Mine eingetrieben und in demselben
für das Leitpulver eine Oeffnung gebohrt, um den Pfropf
herum zur genauen Füllung der Mine Sand eingestreut, wenn
nemlich zwischen demselben und dem Rande der Mine einige
Zwischenräume statt finden. Da ein solcher Pfropf allemal ver-
lohren geht, und wenn in dessen Röhre Sand oder Steine einfallen
, die ganze Mine unbrauchbar wird , so ist dessen Anwendung
nicht immer anzurathen.
§■ 210- Das Steinsprengen mit Pulver unter Wasser, hat
deswegen Schwierigkeiten , weil die Patrone und die Leitröhre
vom Wasser befreytseyn mufs. Man vermeidet es möglichst dadurch
, dafs die Sprengung während des niedrigsten Wasserstandes
, selbst im Winter , dessen kurze Tage beym Wasserbau
überhaupt bey allen schnellen in kalten Climaten strömenden Flüssen,
worin dieselben des Sommers von dem Schneewasser öfters
hoch anschwellen , zu benutzen sind — geschieht, und 2,ens dafs
man einen Theil der Strommasse, mittelst eingesenkter Prahmen,
Sinkstücken i .B. S. 291 Flofsen und Fangdämmen 4.B.S. 334 oder
Umdammungen von Faschinenbau , Erde und Lehm, (au/1 eine
unbestimmte Zeit) von den zu sprengenden Steinen ablenkt und
die hervorragenden Stellen davon befreyet.
§• 211. Kann man dem Steinsprengen während des hohem
Wasserstandes nicht ausweichen , so müssen, je nach der Wassertiefe
und der Härte des Steines, lange und dicke Bohrer angeschafft;
auch die Einrichtung mittelst Flofsen und Prahmen oder fester
Gerüste dergestalt getroffen werden, dafs die Arbeiten so wenig
kostspielig als möglich fallen. Die Tiefe der Mine mag 14 bis
36" betragen und sich zur Höhe des zu sprengenden Steins, wie
1 : 4; wenn der Stein aber in Kiesel etwa i einliegt, wie 1 : 3 ;
in Thon und Erde wie 2 :5 , verhalten. Doch die örtliche Erfahrung
mufs auch hierüber noch bestimmter entscheiden. Ihre
Weite mag 1 bis 3"seyn ; die Masse des Pulvers oder die Patrone
mag i der Mine ausfüllen. Dreyerley Methoden sind der Erfahrung
gemäfs die befsten. Sie erfordern alle eine Aufsatztülle wegen
des Leitrohrs deren Queerschnitt oder Form mit der Mine
gleich seyn mufs. 1 ) Ist die Mine nähmlich genau vertical gebohrt
und daraus der zermalmte Steingraufs herausgezogen , so
wird mit einem zweyten oder Trichter-Bohrer , dessen Schneide
2" breiter als die des erstem Bohrers seyn mag, die Mine oben 4
bis 5" tief erweitert, und abermals von dem Steingraufs gereinigt.
Jetzt steckt man den ersten kleinen Bohrer vertical in die Mine
und läfst an demselben eine genau, in den weiter gebohrten Theil
derselben passende hölzerne Röhre, deren Rand 5" dick ist, herab.
Auf diese Röhre wird nachher mit einem hölzernen Schlägel,
bald auf der einen, bald auf der andern Seite geschlagen,
damit sie in diesen Theil eindringt. Jetzt zieht man den Bohrer
heraus, legt ein Brett auf die Röhre, deren Untertheil in das
obere des Bohrloches zu stehen kommendes Ende in Talg getaucht
und mit Flachs oderWerch umwickelt ist; schlägt so lange auf
das Brett, bis dieselbe vollkommen fest steht. Die Aufschiebung
des Flachses zu verhindern , wird es in solchen Einschnitten, die
auf der Oberfläche der Röhre gemacht sind , angezogen. Damit
aber nachher, wenn die Mine mittelst eines an einen Stock befestigten
Schwammes von allem Wasser befreit ist, an dem Rand
der Mine und der Röhre von neuem kein Wasser eindringen
möge, so wird auf demselben , d. i. auf der zwischen dem Stein
und. der Röhre befindlichen Spalte, Wasserkitt oder Lehm auf