nämlich von den genannten zwo Schleusen bewirkt: die erste,
d, i. die Spackenburger-Schleuse versagt nämlich der eingelaufenen
Fluth den Rückgang in die Südersee, welche von dem
rechtsseitigen Eem-Deiche bis Ammersfort und gegen Bunshot-
ten die Gegend unter Wasser setzt; die zwote oder Grebbe-
Schleuse hemmt den Einlauf der kleinen Gewässer, — d. i.
der Veenendalschen - Vaart und der Grebbe in den Rhein,
macht sie daher zurücktreten und läfst selbst einen Theil des hohen
Rheins durch, der nachher zurückgehalten wird. (*) Sie
macht auf diese Weise eine Inondation bis gegen Emmickhau-
sen. Zwischen diesen zwo Inondationen liegt noch eine Inonda-
tion-Walsgang genannt, in deren Mitte sich die Schanze Wou-
denberg befindet, die mittelst einiger kleinen Schleusen , bewerkstelligt
wird. Eine Schleuse liegt nämlich bey Rodenhaan, die
zweyte bey Emmerickhofen ohnweit Buurstegh (Tab. 42-) welche
von einem Retranchement umgeben ist. Das dritte Aufziehschütz
liegt bey Lambalgen in einem steinernen Wehr, welches
die Lunterse-Bek oder die Fahrt von Vennendals nach Ammersfort
sperrt. Die Begrenzung dieser Inondationen, die nur eine
militärische Defensionslinie bilden, und ihre Ausdehnung ist gröfs-
tentheils auf T. 42 mit horizontal schraffirten Strichen angedeutet.
§• 25. Bey einem Kriege werden folgende Maafsregeln
eintreten können, a) die Spackenburger Schleuse ist zu befestigen
und mit einem kleinen Corps zu decken: b ) vor dem Eem-
Flusse, so wie bey Haardewyk sind auf der Südersee Canonierbö-
te zu legen, c) Oestlich Ammersfort ist ein retranchirtes Lager
zu etabliren , dessen Reserve westlich Ammersfort auf der Anhöhe
CO Diese Inondation wird jedoch gegen die Grebbe zu vorzüglich vom
Rhein bewirkt, denn der Canal, worauf die Grebbe-Schleuse liegt
steht 4^-Schuh unter dem niedrigsten Wasserstand des Rheins, die Juf-
frouwyk, welches ein stehendes Wasser und auf Tab. 42. auf der Seite
in der Nähe des untern Randes gezeichnet ist, liegt mit der Oberfläche
der Grebbe waagerecht.
stehen mag. d) Da die Inondationslinie Walsgäng forcirt werden
kann , wenn der Feind den bey Lambalgen anfangenden
Queerdeich (Tab.42. Dyk) an dessen zwo Enden das Terrain fest
und hoch ist forcirt, so mufs vorwärts demselben ein Retranchement
angelegt werden. Die zwote Passage über die Inondation
ist der Deich (Draffelaarskade), welcher von Glashorst nach Wou-
denberg führt. Sie ist leichter zu vertheidigen , da sie im Moraste
selbst liegt. Vorwärts dieser Linie nach Glashorst ist aber das
Terrain fest, so dafs der Feind darauf mit Geschütz anrücken kann,'
also ist auch vor diesem Deiche eine Redoute zu etabliren. e) In
der Linie Walsgang, von der Grebbe bis Ammersfort ist der VFeg
tief und nur 7 Schuh breit, daher noch zwey Schuh über den Morast
Zu erheben und bis 3o Schuh zu erweitern, welches wahrscheinlich,
seitdem ich zum letzten Mahle in Holland gewesen bin, geschehen
seyn wird. Eben so werden die zwo Deiche, der Lam-
balger und Draffelaar -— da, wo sie an die Linie Walsgang
stofsen , wenigstens auf eine Länge von 100 Klafter verbreitet worden
seyn, um darauf Batterien aufzufuhren und ein Truppenkorps
aufzustellen, wefswegen das Terrain geebnet seyn mufs.
Vor der Draffelaars-Kade bis Treck ist das Terrain fest aber niedrig.
Weiter abwärts von dem sogenannten Hammelsveldsen-
Weg ist es sehr morastig und impräcticabel. Es mufs also der
militärische Weg 200 Klafter zurückgezogen, und bis zum As-
schallcke-Deich geführt werden.
§. 26. Wichtig sind bey solchen Inondationen die Zugänge.
Bey dieser Inondations-Linie sind es zwischen Amerlingen
und Amersfort noch folgende: 1) der Dwarsweg nahe bey Haspel,
wo der Slaperdeich anfängt; 2) der Weg Janse - Francke
etwa 72000 lang; 3) der 36o' lange Deich Heuwelendyck; 4)
.der Weg von Jantonen; 5) Brock; 6) Lambalgen; 7) Brehk-
vanter; 8) W^oudenberg; 9) von Brunenburg; 10) von Leus-
brock; 11) von Hamelsvelt und von Aschat. Bey diesen Stra-
fsen ist die Inondation 36oo bis 8400 breit. Diese Strafsen müs-
V. Sand. 3 1.