Rascous und Villasavary herabkommende Bäche unter den Canal
durch und in dem Treboul fliefsen.. Dem gegenüber liegt
in der linkseitigen Canalwand ein Ueberlafs, welcher in dem angezogenen
§. beschrieben ist, und wodurch der Canal sein Wasser
mit dem des Durchlasses von Mesuran vereinigt. Die erste
Schleuse am Theilungspunkte ist die von Medecin. Bey Castel-
naudary liegt die mit vier Kammern versehene Schleuse St. Roch
und der Canal macht ein grofses Bassin, worin eine mit Pappeln
bepflanzte Insel angelegt ist. Dieses speifst die genannte
Schleuse und versieht eine Mühle mit Wasser, das überflüssige
hingegen wird durch einen Ueberlafs in den Treboul geleitet.
Von Villepente geht der Canal auf dem rechtseitigen Ufer des
Fresquel, welcher den Treboul aufgenommen hat über mehrere
Durchlässe bis auf eine halbe Lieue von Carcassone vorbey. Gegen
einen mäfsigen Beytrag wurde dieser Stadt der Vorschlag
gemacht, ihn längs ihren Mauern zu ziehen, aber sie verstand sich
zu diesem nicht und so haben ihre damahligen Vorsteher sie
eines grofsen Nutzens so lange beraubt, bis die jetzigen Bewohner
ihr Bestes mehr einsehend, sich zu einem Beytrage verstanden.
Die Aufnahme des Fresquel-Baches bey der Schleuse Pont-
rouge in den Canal verursachte Schlamm-und Sandanhäufungen
so wie Ueberschwemmungen und den Wunsch diese zu vermeiden.
Es entstanden zwo Vorschläge. Nach dem einen wollte
man den Fresquel zwischen Dämmen einschliefsen, quer über
den Canal leiten, dessen Einströmen in den Canal durch zwo
anzulegende Stauthore verhindern; nach dem zwoten sollte dieser
Flufs unter den Canal durchgeführt werden. Der erste war mifs-
lich, hinderte dieSchiffahrtaufkurzeZeit, und der letzte würde vielleicht
beym Aufwand grofser Kosten die Ueberschwemmungen
der Flufsgegenden vermehrt haben. Es ist daher ein dritter Entwurf
nach welchem die jetzige Canallinie bey der Schleuse von
Foucand verlassen und eine neuenahe vor Carcassone vorbey geführt
angenommen worden. Diese 3 Schleusenkammern und 2 von
Vilaudy sind durch 5 andere Schleusen ersetzt, wovon eine unterhalb
des bey Carcassone ausgehobenen Hafens, die zweyte bey
der Meyerey St. Jean angelegt sind. Die übrigen machen mit
der Schleuse von Fresquel einen Schleusenfall von vier Kammern.
Der Flufs Fresquel selbst erhält ein neues Bett, worüber
der Canal in eine Leitung oberhalb dieses Schleusenfalles geführt
werden soll. Auf diese Weise hat man für den Brück-Canal
den nöthigen Fall erhalten und eine wesentliche Verbesserung
bewirkt, die sonst nicht zu erreichen war. Der Canal würde
also den Einflufs des Fresquel entbehren, wenn man nicht
oberhalb bey der Mühle leSeigne aus demselben eine Ableitung,
wie am Cesseflufs gemacht hätte. In dem zu diesem Behuf in
den Fresquel angelegten Wehr sind Grundablässe vorhanden, um
den Canal vom Hochgewässer und dem von denselben eingeführten
Materiale, zu befreyen.
Von hier läuft der Canal am linken Ufer des sich mit dem
Fresquel vereinigenden Aude - Flusses und empfängt bey Trebes
einen neuen W^asserzuflufs aus dem Bach Orviel mittels eines 400
Klafter lang seyenden Leitgrabens. Ueber den Orviel geht er aber
in einem §. 36. beschriebenen Brück-Canal. Unterhalb Trébes
läuft der Canal auf einen schmalen Abhange längs dem Teich
Marseillette bis zur Schleuse d’Argens, bey Welcher die lange Canalhaltung
anfängt. Der gröfste Durchlafs in dieser Canalstrecke
ist der , worin der Argendouble Bach unter dem Canal pas-
sirt. Anfänglich vereinigte sich dieser Bach mit dem Canal, und
es war zu diesem Behuf ein Wehr in dessen Bett angelegt.
Uebrigens bestehn von Carassonne bis zur Schleuse von Argens wenigstens
i 3 Durchlässe. Die Ableitung aus dem Orviel-Bach hat
12’, 4" 10“ (4 mètres 3 centimètres) zur Breite; 1 1" 8 " (4 décimètres)
zur Tiefe; 8 Zoll (216 millimètres) Geschwindigkeit in
der Secunde und liefert 10 C. Fufs 364, 2 Cubikzoll (35o litres).
Oberhalb der Schleuse von Argens nimmtder Canal den Ognon-
Bach auf und zwar mit denen hereits §. 20 beschriebenen Anlagen,
die ich hier übergehe. Dieser ^peisebach ist 11', 1 , 9 " ( 3
mètres 35 centimètres) breit; 3", 8" (1 décimètres) hoch, läuft