gestrichen. Kann man sich hiezu nicht eines Tauchers bedienen,
so wird eine an der einen Seite nach dem Umfange der Röhre geformte
Eisenblechbüchse, die oben und unten offen ist, mit Was-
serkitt gefüllt und mit einem an einem eisernen aus dem Wasser
hervorragenden Stiel befestigten Stempel auf dieKittmafse gestofsen,
die nach und nach aus der Büchse herausquillt, und den besagten
Rand bedeckt. Damit man aber mit dieser Büchse in dem Wasser
uni die Röhre herumfahren könne, mufs sie mit zwey eisernen
Bügeln , die dergestalt in einem Winkel gebogen werden ,
dafs die eiserne Stange, woran sie zusammen laufen, vertical auf
ihren Rand zu stehen kömmt, so dafs mit dem Stöfser vertical in
die Büchse hineingestofsen wird , versehn seyn. Nachdem diese
das Wasser abhaltende Röhre auf diese Weise gesetzt ist, wird
die von Leder, Zwillich oder Pappendeckel verfertigte Patrone mit
dem darin befestigten oben angegebenen Leitrohr bis auf den Boden
der Mine herabgestofsen , die Leitröhre mit Pulver, der zwischen
beyden Röhren befindliche Zwischenraum aber mit Steingraus,
Kies oder Lehm sorgfältig gefüllt; die Schwefeliunte angebracht
und die Mine angezündet.
§. 212. Die zweyte Methode besteht darin , dafs man auf
die Patrone zwey Keile, welche in der Mitte ein Loch haben müssen
, worauf das Leitrohr genau pafst, oder besser, wodurch dasselbe
eingesteckt wird , hinabgetrieben werden. Einige bedienen
sich auch dabey einer Ausfüllung mit Thon und deren im
vorigen §. angeführten Raumnadel. Der untere Keil wird zugleich
an die Patrone befestiget und macht mit dem obern einen
Cilinder aus.
§. 2i 3. Einer dritten Methode hat sich Thunberg bey dem
Seehafen von Carlskrona bedient. Nachdem der Stein a Fig. 45.
Tab. 100, 33" tief von Flofsen dd, ab, die zusammengeschoben
wurden , um durch die beyden Ringe b, welche man auf einander
legte, den Bohrer hindurch zu lassen, folglich ihn desto
leichter in der verticalen Richtung zu erhalten, gebohrt war, wurde
auf dem Flofse eine blecherne Röhre e , die wasserdicht war,
einen Boden ƒ und genau die Form der Mine hatte und i j Schuh
aus dem Wasser hervorragte, — in die Mine gesteckt. In der
einen Schuh langen Patrone g wurde der eiserne Keil c gebunden,
welcher in der Mitte eine 4 Linien weite Röhre hatte. An diesen
Keil war eine Stange festgemacht, womit man die Patrone und
den Keil hinablies , gegen denselben ward der zweyte Keil h, der
gleichfalls eine Röhre hatte und an der eisernen Stange k angeschmiedet
war, hinabgestofsen , nachdem zuvor mit demselben,
ein mit einer 4 Linien weiten Rinne versehenes Holz Z, mittelst
eines Fadens verbunden war. Diese Rinne stiefs genau auf die
zwischen den Keilen inne laufende Röhre. Jetzt nachdem der an
der eisernen Stange angeschmiedete Treibekeil h, indem man auf
dieselbe klopfte, genau auf den untern oder Setzkeil c angetrieben
war, wurde die solcher gestalt gefüllte blecherne Röhre e / in die
Mine hinabgetrieben; die beyden Flofse dd, wie es in der Zeichnung
angegeben ist, auseinander geschoben; die Leitröhren mit
feinem Pulver gefüllt; über die zwo Flofse eine Balkenlage A E
gemacht, worauf Steine B gelegt wurden , damit die von dem
Pulver vertical aufgeworfene blecherne Röhre dagegen anprellte
und aufgefangen werden konnte. Endlich ward die Lunte angebracht
und die Mine angezündet. Der untere Theil der Röhre,
so wie der Setzkeil war gewöhnlich verlohren ; letzterer weil die
Patrone seitwärts der erstem ihre Explosion ausübte.
§. 214. Sind die einzelnen Steine oder Felsen auf eine oder
auf die andere Weise gesprengt: so werden sie mit den oben
angezeigten Maschinen herausgehoben und das Fahrwasser ge-r
reinigt.
I I , Von der Gorrection des Laufs der Flüsse, in Beziehung auf die Schiffahrt.
§. 215. In dem ersten Bande dieses Werkes habe ich
(S. 39i . u . s. w . ) von dér Natur der Flüsse gehandelt und in
mehrern Bcyspielen diejenigen Mittel gezeigt, womit die Flufs-
bahnen zweckmäfsig zu leiten sind, und die auch gröfstentheils
auf die Schiffbarmachung der Flüsse angewendet werden kön-
I Band. 2 5.