tardation bis in die obere Flufsbezirke ausdehnen kann. Es ist
daher der Umstand: dafs die Marchgegenden in den letztem Jahren
häufigere und höhere Ueberschwemmungen erlitten haben f
leicht erklärbar und ein Resultat des nachtheiligen Laufes der Donau
bey Theben, so wie der auf die Donau senkrecht stehenden
Mündung des Marchflusses. Hiezu kommt noch, dafs das Bett
der March höher empor steigt, nach Maafsgabe ihre Geschwindigkeit
mittelst der fehlerhaften Ausmündung und dem Eintritt der
Donau geschwächt wird ,- indem der Strom nicht Vermögen (Geschwindigkeit
) genug hat um das Flufsmaterial fortzuwälzen,
daher denn auch die Seichtigkeit des Flusses und dessen weite Bahn
oberhalb Theben. Nun soll aber zur Verminderung der Ueberschwemmungen
das Flufsbett vertieft und die Oberfläche des Stromes
gesenkt werden, folglich mufs man diese nachtheilige Mündung
bey Zeiten verbessern, wenn anders das Flufsbett sich nicht
noch mehr erheben und die Hochgewässer noch höher steigen
sollen.
§. 240. Nach dieser kurzen Darstellung von Thatsachen
komme ich auf die Anwendung der Kunstmittel, a) Da der Donaustrom
das Ufer B K abbricht, dessen Erhaltung aber — wegen
der Schiffahrt (die jetzt von dem Anfall der Donau auf den
Felsen von Theben gefährdet ist ) und den Marchgegenden, nach
den im 238§. aufgestellten Rücksichten, nothwendig ist: so mufs
dasselbe mit einem allen Angriffen des Eisstromes Widerstand leistenden
Bauwerke aufs schleunigste gedeckt und gegen den Abbruch
gesichert werden. b) Damit der Donaustrom den Marchflufs
nicht so wie jetzt zurückstauen möge und auf diese Weise
die schädlichen Ueberschwemmungen längs des Marchflusses und
der untern Taya abgewendet werden: so ist die Aufführung eines
Bauwerkes nothwendig , welches den Marchflufs in die Donau
unter einem spitzen Winkel einmündet. Dasselbe müfste in dem
Separationswerke GO bestehen; da dieses Werk der March eine
hinreichende Oeffnung lassen mufs, so habe ich der Mündung O P
eine Breite von vierzig Klafter gegeben , wie wohl die Breite des
Marchflusses ohnweit Marchegg in parallelen Ufern nur 36° hat.
Dessen Oberfläche mufs beynahe die Höhe des Ufers erreichen und
am Ende bey 0 fünf Schuh über den niedrigsten Wasserstand liegen,
damit der Donaustrom eine Tendenz erhält , längs demselben
zu fliefsen, wenn er gleich dieses Werk übersteigt. Höher
kann dieses Separationswerk nicht gelegt werden, weil dies nichts
nützen würde, indem der Donauflufs bey höherem Wasserstande
über sein Ufer austritt und sich gegen Sehlofshoff wendet, mithin
seitwärts in den Marchflufs einläuft. Indessen mufs in Betrachtung
gezogen werden , dafs dieses Separationswerh so weit Strom
abwärts liegt, dafs der Donaustrom den Marchflufs mit fortreifst,
weil jenes Stromes Geschwindigkeit die von diesem um das sechsfache
übertrift. c) Wollte man aber lediglich das Separationswerk
GM O aufführen , so wird der Marchflufs noch immereine
unvollkommene Ausmündung erhalten, weil dieselbe nicht mit
der obern Bahn eine und dieselbe Bogenlinie formirt. Ferner
würde die Vertiefung in den Marchflufs , welche doch so wesentlich
zur Beförderung einer gröfsern Geschwindigkeit oder Abführung
des Wassers aus den obern Flufsgegenden gehört, nicht
entstehen. Es mufs daher die Bahn des Flusses, zwischen den
Werken a, b, c, d und e geleitet werden. Auf diese Weise wird
dieselbe eine Breite von 40 Klaftern bekommen und da sich die Geschwindigkeiten
wie die Profile verhalten, so mufs sich die Tiefe
vermehren , mithin auch der Abflufs der March befördert werden.
d. ) Sind diese Werke aufgeführt, so mufs man nach und nach
bis zu ihrer Spitze Anpflanzungen und Verzäunungen anlegen, um
ein Vorland zu gewinnen, welches des Flusses stabile und hohe
Ufer ausmacht, zwischen denen er sich in die Tiefe ein, sowohl
für die Schiffahrt als in Hinsicht der Abwendung von den Ueberschwemmungen
— bequemes Bett ausreissen kann. Endlich sind
e. ) zugleicher Zeit mit dem Separationswerke die zwischen go auf
dem Vorufer und dicht längs dem Ufer im Flusse liegenden Steine,
Felsen und alte Mauren zu sprengen und fortzuschaffen, welches
Material zur Bedeckung des Separationswerkes zu gebrau