chendes Wasser versehen. Sie müssen daher in solchen Thälern
oder Ebenen abgedammt werden , die eine zur Absicht hinreichende
Wassermasse von den darin fliefsenden Bächen erhalten. Während
man sie abläfst, um an ihren Wehrdämmen die nöthigen
Ausbesserungen vorzunehmen, sind darin die aufzufangenden
Bäche seitwärts denselben zu leiten.
52. Der Wehr oder Sperrdamm, womit das Thalzum Behuf
des Bassins gesperrt wird , mufs hoch und stark genugseyn , um die
möglichst gröfste Wassermasse in das gesperrte Thal aufzustauen
und dem Druck des Wassers zu widerstehen, wie dies alles vorne
bey den Wehrdämmen abgehandelt ist. Auch dürfen sie dem
Wasser keinen Durchzug gestatten ; daher denn ihr Erdkörper
aus der befsten Dammerde, die man nur haben kann, aufgeführt
Werden mufs und zwar mit Pferdesturzkarrn. Wenn diese
nicht hinreicht, ist im hintern Theil Kies zu gebrauchen. Bey
ihrer Anlage sind daher diejenigen Vorschriften in Anwendung
zu bringen, dieich im 4ten Bande von der Aufführung der Dämme
vorgetragen habe.
53. Dasjenige Bassin, woraus unmittelbar der Canal ge-
speifst wird, ist dem Theilungspuncte so nahe als möglich anzulegen
, damit die Zuführung des nöthigen SpeiseWassers allen Zufällen,
die bey dessen weitern Entfernung vom Canal eintreten
können, entzogen werde. Dabey ist jedoch dasjenige zu beobachten
, was im 99. §. angeführt ist.
§. 54- Die merkwürdigsten künstlichsten Bassins sind: das
Bassin von Ferriol und das von Lampy, aus denen der mittägliche
Canal, in dürrer Jahreszeit, den wesentlichsten Theil seines
Speisewassers erhält. Das erstere fafst 939104 , das letztere 5ooooo
Cubikklafter Wasser. Ihre Wehrdämme sind in den §. 27 u. 28.
beschrieben. Das Bassin vonNourouse könnte 21264 Cubikklafter
Wasser halten, wenn es nicht verschlammt wäre.
y n VON DEN B EWEGL ICHEN BRÜCKEN ÜBER CANÄLE
-UND SCHLEUSENKAMMERN.
c 55. Die über Canäle anzulegenden stehenden Brücken
haben mit den gewöhnlichen Drücken, ausser dafs sie hoch genug
zur Durchfahrt der Schiffe seyn müssen, alles gemein. Sie werden
dieser Absicht wegen gewöhnlich nachdem Zirkel oder einem
gedruckten Bogen , indem der Gurt 4 bis 6' über den Wasserspiegel
des Canals angeht, gewölbt und erhalten vor das eine Widerlager
hinaus, einen Ziehweg. In denselben wird auch wohl in
der Mitte eine kleine Oeffnung für den Durchgang der Schiffsmasten
gemacht, die eine Klappe erhält und alsdann wird der Steinschnitt
des Bogens dergestalt geordnet, dafs der Druck des obern
Gewölbsteins auf den nächsten untersten so statt findet , damit
dessen vordere Theil eine.geringere Last als der hintere zu tragen
hat. Die Consruction der Kays von Pelletier und l’Horloge 3.
B. S. 25 1. »eben'von diesem Steinschnitte anschauliche und nachahmungswürdige
Beyspiele. Die zwey gegeneinander schlagenden
Klappen werden in diesen Brücken nur so schmahl gemacht:
dafs der Mast eines- Schiffes dadurch geht. Man rundet sie gegen
die Mitte zu dergestalt, dafs der Mast sie ohne Hülfe eines Mannes
aufhebt. Ist das Schiff passirt, so fallen beyde in Zapfen ber
wegliche Klappen zu.
§. 56. Gewöhnlich werden nur auf solchen Canälen, die
von M-astenschiffen befahren werden und auf Festungsgräben eigentliche
Zug- und Drehbrücken angelegt, weil die Stange, woran
das Zugseil befestigt wird, (Tatapy. Fig. 2.) ehe man an eine
Brücke kommt, niedergelegt werden kann. In diesem Fall
springt der Treiber des Pferdes ab , läuft auf die stehende Brücke
um das Zugseil aufzufangen und wirft es auf das unter die Brücke
passirende Schiff. Der Steuermann oder ein Schiffsknecht empfängt
es , richtet die Stange auf, legt den eisernen Halbring darum
und befestigt das Zugseil daran. Damit das Schiff aber unter
die Brücke durchläuft, so wird schon einige hundert Schritt vor-
V. Band, 8-