ten Hebels aufgezogen wird. Des guten Bodens Wegen erhielt
sie keinen Pfahlrost, und ihre von Ziegel aufgeführten Seitenmauern,
welche vorne mit Quadern bekleidet sind, haben die
Höhe von dreyzehn Schuh. An der Grundfläche sind sie sechs,
und oben vier Schuh dick.
§. 2^0. Auch die kleinern in Festungswerken angebrachten
Schütze sind uns wichtig. Ein solches Aufzugschütz zeigen
Fig. 7, 8 und g, Tab. g5‘. , dessen Oeffnung drey Schuh beträgt.
Es dient zum Ein - und Auslassen des Wassers in den Festungsgräben
Von Dünkirchen.
§. a3i. Eine andere yi Schuh weite Schleuse Fig. 10 und
iM die ich blos deswegen anzeige, um eine Idee von solchen unter
Festungswerken durchgehende Schleusen darzulegen, liegt bey
Gravelins.
§. 2 32. Von den Canalschleüsen will ich auch eine derer
auf dem Canal in der Picardie angelegten und in Fig. 12 bis 17.
Tab. g5. dargestellten kurz erwähnen. Die Construction ihres
Pfahl-und Schwellrostes ist äufserst fehlerhaft, weil die Queer-
schwellen nicht auf die Grundpfähle ruhen, sondern längs denselben
hingehen. Wahrscheinlich ist es , dafs der gute Boden, welcher
schon durch die Kürze der Grundpfähle , die nur sechs Fufs
beträgt, erwiesen ist, die Erhaltung dieser so construirten Schleuse
möglich machte.
§. 233. Ich kehre nunmehr zu einer der merkwürdigsten
Schleuse von Gravelins zurück , welche auf Tab. 94. in
Fig. 14 bis 18. inel. angezeigt, und nach dem Entwürfe von
Vauban 1699. erbauet ist. Sie hat zwey Oefihungen, woton die
eine 20, die andere 16 Schuhe beträgt. Sie dient zum Durchlässen
der Schilfe ; zur Spühlung des Aaflusses; zur Haltung des
Wassers in dem obern Theil desselben und der Festungsgräben,
und ist noch jetzt im Gebrauch, wie ich im J. 1800. dessen überzeugt
worden bin. Sie steht auf 956 Grundpfählen , deren Länge
8 Fufs und deren Stärke 9 bis 10 Zoll ins Gevierte war. Der
Rost wurde 3o Zoll hoch ausgemauert, und dann zuerst mit den
Längenschwellen, worüber die Queersch wellen kamen , bedeckt,
welche erstere auf die Grundpfähle mit 12 Zoll langen und 3 Zoll
dicken eisernen Nägeln befestiget wurden. Ein Verfahren das
nicht nachgeahmt zu werden verdient. Das mit Quadern verkleidete
Mauerwerk besteht aus Ziegeln, welche mit Trafsmörtel aus §
ungelöschten Kalches und \ Trafs bestehend, gemauert sind. Der
hintere Theil wurde aus Mörtel gemauert, der aus ungelöschten
Kalk von Boulogne und Sand bestand, beydes zu gleichen Thei-
len gemischt. Die innern Rostfelder mauerte man mit Rolllagen
aus, und übergofs sie mit Trafsmörtel, worauf der 3| Zoll starke
eichene Plankenboden zu liegen kam, welcher 2 Fufs in die Seitenmauern,
aber nicht weiter , reichte. Derselbe wurde aneinander
geprefst, mit 7 bis 8 Zoll starken eisernen Nägeln auf die
Queerschwellen angetrieben, und dann kalfatert.
Darauf ward wieder ein Rost Fig. 15. gelegt, und zwar erst
die Längen-dann die Streckhölzer , durch die 16 bis 17 Zoll lange
und | Zoll dicke eiserne Nägel geschlagen wurden. Dielez-
tern trafen auf die erstem Streckhölzer, und wurden mit 18 Zoll
langen und 4 Zoll dicken eisernen Nägeln 0 4 O auf die LänOgenschwellen
geheftet. Die Felder mauerte man mit Rolllagen, worauf
Trafsmörtel gegossen ward. Dann sind sie mit einem drey Zoll dicken
eichenen Plankenboden belegt. Dieser Ward mit Moos bedeckt,
worauf ein dritter zwey Zoll dicker Boden, Holz auf Fuge
gelegt ist, den man kalfaterte, und mit Pech begofs. Diese zwo
Plankenlagen machten also den Deckboden aus.
D ie Dimensionen des Holzwerkes waren 10 bis 27 Zoll ins
Gevierte. Die Schwellen , welche den Zapfen zum Unterlager
dienten , hatten die leztère, die obere Streckhölzer die erstere Stärke.
Der Drempel bestand aus 16 bis 25 Zoll starkem Holze, der
bey dem Zusammenfügen kalfatert, und jedes Stück in das nächst
daran stossende eingefalzt wurde.
Die Dicke des Gemäuers , welches:vier Schuh über dieSturm-
fluth reicht, besteht vorne aus Quadern, und hinten aus Roldagen
von Ziegeln. Ueber diese Schleuse geht eine Drehbrücke Fig.