Stemmthor gegen das Meer; ein anderes gegen das Binnenwasser,
und ein mit einem Prahmarm x b c. Fig. 5. versehenes Drehthor
m n, Fig. 8. dient zur Spühlungdes Canals. Uebrigens zeigen die
angezogenen Figuren die Construction dieser Schleuse im Detail
yollständig und machen weitläufige Erklärungen überflüfsig.
§■ 236. Die das Wasser in dem Bassin von Cherbourg haltende
Schleuse Fig. g. io. n . ist im Jahre 1786.'ohne eines
Schwellrostes, auf einem festen Boden, erbauet. Der Queere
nach erhielt sie jedoch an ihren beyden Enden Spundwände. Das
Fundament bestand aus einem vier Schuhe hohen Bruch - und
Feldstein - Gemäuer, worauf die einen Schuh dicke Werstückla-
ge kam, welche in Cementmörtel gesetzt, und drey Zoll damit
übergossen wurde. Hierauf ward das Bruchstein - Gemäuer, dessen
vordere Wand mit Werkstücken oder Quadern ausgesetzt ist,
fortgesetzt. Der Boden der Schleuse wurde mit 20 Zoll hohen ,
6 Fufs langen und 3 Fufs breiten Quadern belegt, deren Queer-
fugen bogenförmig liefen , wie sie in Fig. p. angedeutet sind. Diejenige
Schicht, welche den Drempel formirt, ist zwey Schuhe dick,
und bildet eine Erhöhung von 16 Zoll.
Belidor meint, dafs ein dergleichen Schleusenboden eine weit
gröfsere Dauer erhalten würde, wenn man die Quadersteine dergestalt
nach ihrer Breite und Höhe formte und verbände, wie es
die 12 und i 3. Figur zeigt. Er führt übrigens mit Recht den wesentlichen
Fehler bey dieser Schleuse an , welcher darin besteht,
dafs dieselbe keine Fluththore hat, folglich auch die Sturmfluthen
sie öffnen und in das Bassin eintreten. Die drey Halsbänder
K M G Fig. g. haben übrigens eine viel zu grofse Länge, welche
20 bis 27 Schuhe beträgt, und machen eine unnütze Verschwendung
des Eisens aus.
§■ 237. Die im Jahr 1643. von Dubie erbaute Schleuse
Tab. g4- Fig. 24. 25 und 26, welche auf dem Vereinigungspunkte
der Canäle von Furnes und Ypern an einer Anhöhe bey Busingen
liegt, womit diese überstiegen wird, verdient ihrer Seiten-
Bassins L L wegen einer Erwähnung. Ihr Fall ist dem Unterschiede
beyder Canäle gleich , das ist 20 Schuhe: denn so viel liegt
der leztere Canal höher, als der erstere. Die Bassins sind angebracht,
um dasjenige Wasser, welches aus der Kammerschleuse
abfliefst, wenn die Schiffe aus der obern Canalhaltung in die untere
geschleufst werden, mit dem Wasser dieser leztern Haltung
wagrecht zu stellen. Diese YYassermasse, welche bey den Schleusen
gewöhnlicher Art in dem Falle aus der obern Haltung ersetzt
werden mufs , wenn ein Schiff von der untern Haltung in die
obere aufgeschleufst werden soll, wird bey dieser Schleuse gröfs-
tentheils erspart, weil das Wasser in die Seiten-Bassins L L e intritt,
von denen es wieder in die Kammer der Schleuse läuft.
Dubie hat dieser Schleuse zwey Fallmauern S und R. Fig. 2Ö.
gegeben. Der obern ihre Höhe ist 10, der untern ihre 4 Schuhe,
und die Canalsohle hat von dem obern Thor an eine Steigung von
6 Schuhen erhalten. Man siebt sogleich, dafs nur ein oberes
Thor , entweder das bey V , oder das bey H nothwendig ist, und
das untere ƒ eine 20 Schuh hohe Wassermasse aufzuhalten hat.
Wird nun ein Schiff aus der obern - in die untere Haltung geschleufst,
so wird zurSpahrung der Wasser-Consumtion von dem
zur Durchschleusung nöthigen Wassers in die Seiten-Bassins so
viel abgelassen als darin sich Raum findet, (hier| der Füllmasse);
anstatt man es bey andern Schleusen in die untere Haltung läfst.
Sobald ein anderes Schiff den umgekehrten W eg machen soll, werden
die gleich grofsen Bassins in die mit dem untern Thor zugeschlossene
Kammer ausgelassen. Das letzte Drittheil mufs alsdenn
aus der obern Canal-Haltung genommen werden.
Diese zwo Bassins , deren Schlauch# in L L sind, werden
mit den zwey Fallschützen y y Fig. 24. verschlofsen. Wenn das
Wasser aus der obern Haltung in die Schleusenkammer abfliefst,
wird das Schütz k geöffnet, und das bey y geschlossen. Wird
dann das Schiff in die untere Haltung geschleufst, so mufs das
Schütz k geschlossen, und das beyy geöffnet werden, um das austretende
Wasser in das Bassin L einzulassen. Werden aber mehrere
Schiffe hintereinander aus der obern Haltung in die untere ge