bey Waspik liegende alte Retranchement I im Jahre 1794 hätte
wiederhergestellt seyn sollen. Diese Inondation um Herzogen-
busch hat folgende Forts: als das Fort Isabelle, Antoni und Or-
then. Zwischen dem letztem Fort und dem Dorfe Dentern
wird die Inondation von der Aa bis zum Canal Diesen und
alsdann bewirkt, wenn die Schleusen von Crevecoeur geschlossen
sind, der Flufs Diezen ( Fig. 33) aber .zugedämmt ist. Zwischen
der ehemaligen Schanze Pettelaar und der Festung geschieht die
Inondation von der Aa und Drommel, die die Stadtschleusen auf-
stauen.
§• 43. Die letztere Inondation gegen Brabant wird gemacht,
wenn der Flufs Rosendaal ohnweit Houtersgat zugedäm-
,met wird. Vor und in der Nähe der Festung Gertruydenberg
(Tab. 39) Iälstsich die Inondation zur Fluthzeit mit dem Wasser
des ßiesbosches formiren , wenn nämlich die Schleuse am
Oostenhoutsen-Damme geschlossen und in dem Flüfschen Don-
ge eine Verdämmung gemacht ist. Abgezapft kann sie aber
werden, sobald das bey Houtsen-Akken (les camps de Hout)
die Redouten bey Stellhoven und beym Oostenhoutsendamm in
den Händen des Feindes sind.
II 44- Wenn ehemals die meisten der beschriebenen Inon-
dationen nicht in Wirksamkeit gesetzt wurden, weil gewöhnlich,
selbst auch im Kriege von manchen kriegführenden Mächten
ein kleiner Verlust, der für den Landmann und Städter aus
solchen Ueberschwemmungen entsteht, höher als der Verlust
des Landes und der Sache , die man mit Blut und Leben vertbei-
digt, geachtet wird: so blieb dann am Ende, z. B. beym Einrücken
der Preufsen, noch die Inondation der Gegend um Amsterdam
übrig. Sie wird von der grofsen in Amsterdam auf der
Amstel liegenden Schleuse, welche diesen Flufs sperrt, bewirkt.
Damit diese Inondation in die hinter den Amsteldämmen liegenden
Bezirke ein trete, werden die an diesen Dämmen angelegten
kleinen Entwässerungsschleusen geöffnet. Dann öffnet man auch
die Schleuse auf der Mye (Tab. 40) welche nicht weit vom
Rheine liegt, so wie die Dodefluis (Tab. 42) und das auf der
Gregt liegende Woerder-Verlaat, wenn es der Stand der Inon-
dationen erfordert: denn die Canäle von Amstelland stehen zuweilen
\ \ Schuh höher als die Canäle von Rheinland.
Der Leser wird, wenn ihm irgend etwas bey dieser Darstellung
nicht klar ist, wohlthun, im 3ten Bd. S. 165 i 83
nachzulesen.
$. 45. Wenn man die Natur und Beschaffenheit dieser
künstlichen Inondationen Hollands mit Aufmerksamkeit betrachtet,
so mufs man überzeugt werden: dafs die ehemalige Republik
wenigstens so lange ein anhaltender Frost, bey dem alle Gewässer
gefroren waren, nicht eintrat, bey einer muthvollen
Verteidigung gegen Angriffe von der Landseite unüberwindlich
war, wenn sie von ächten Patrioten regiert und von klugen
und ehrlichen Feldherrn vertheidigt wurde. Von dem Augenblicke
an, als dieselbe unter französischen Einflufs gekommen
und einem klugen und tapfern Heerführer, dem G. Brune anvertraut
war, mufste jeder Feind den Angriff von der Landseite
aufgeben!! Daher machten auch die Russen und Engländer
eine Landung, die ohne Zweifel vom besten Erfolge gewesen
seyn würde, wenn sie nicht blofs am Helder, sondern zugleich
auch beym Hoek van Holland ausgeführt worden wäre, indem
alsdann die Landungs - Armee auf den Haag, Rotterdam und
Gorkum hätte losgehen und beyde Corps sich vor 'Amsterdam,
welches von flachen vom Maarsdiep ausgesendeten Schiffen
im nämlichen Augenblicke beschossen werden mufste_ vereinigen
konnten. Auf diese Weise würde die damals zu Haag
residirende Versammlung aufgelöfst und jeder von Frankreich
anrückende Succurs zurück gewiesen worden seyn, indem so
die W a a l, Merwede und Maas besetzt waren, der um so gewisser
vereitelt worden wäre, wenn man einen Angriff zu Wasser
von den Seemündungen, Bieningen, Haringvliet, Holland-*
sehe-Diep u. Kramer (T. 46-) aus; ferner auf die Insel Flaquee,
auf Helvoet und Willemstadt, gemacht hätte. Djese Expe