Da sie,schräge liegt, so wird sie von dem mit dem Dammbruch
verursachten Strom gehoben , und stellt sich dann vertical;
verschliefst daher die Canalhaltung und hindert auf diesf -Weise
den Abflufs des Wassers. Sie mufs sonach in ihren Zapfen deicht
beweglich seyn und die Canalwärter müssen dafür sorgen, dafs
sie niemals mit Schlamm bedeckt sey, ‘wie ich dies dann bey
einigen Canälen vernachlässiget gefunden habe!.» Ist aber ein
Dammbrüch unglücklicher Weise erfolgt: so müssen sich die Canal
- Aufs'eher sogleich zu den Stauschleusen, und Fluthwänden
verfügen, um wenn dieselben noch nicht von dem stromenden
Wasser aufgehoben sind, solche "sogleich aufzuiijchten und-in den
verticalen Stand zu bringen. Den gänzlichen Ablauf %iner Canalhaltung
zu verhindern, wird auch wohl unter den Brücken
d. i. bey den schmälsten Canalstellen ein Stemmthor oder Flügelthor
eingehängt, welches sodann, Halbschleuse, Fluth - ade?
Wachtthor heifst. Die beste Einrichtung einer Stauschleuse zu
diesem Behufe, und zur Absonderung des Canal-Wassers von
den Entwässerungs-Gräbeü, die sich zur Zeit, wenn dieselbe niedriger
als der Canal stehen, Verschlossen seyn müssfen, -bestehet darinn,
dafs man der Schleuse, vier Flügel (T. 94/Fig.. 3rj.) giebt.
Zwey davon ab und c d sollten niedriger als die übrigen zvvo
seyn, und ihren Stand nach a,f, und d, h, haben, wenn die andern
nach k e und k i, offen stehen“ Strömt dann das Wasser
von A nach B, indem die unterhalb B liegenden Otnal- Dämme
durchgebrochen sind: so drückt es die ffiichtern Thore'af,
und d, h, die etwa einen Schuh über die Wasserfläche hervorsteben
mögen , gegen die höhern Thore k e und k i: und so werden
diese nach kb und k c zusammerigeschlagen, jene aber erhalten
die Stellung a, b, und cd. Von diesen letzteren mUfs jeder
Flügel mit 3 Rollen an dem Schlagständer versehen, seyn,
damit er längs den höhern Flügeln des anderen Thores leicht
weggleite, wenn das höhere Wasser solche zu öffnen strebt, indem
es dagegen andrückt.
1 15#ÄiUm das Verseigen des,Wfässers^, da wo das Terrain
, in welches der Carftl angelegt ist, aus Kiesel und Sandboden
bestehet zu verringern, ist die Canal-Sohle mit Erde zu überfahren;
undizwar zur Vewnehrung.der Compression mit Vlfipp-
karrn , die von Pferden gelogen-werden , wodurch die Erd-und
Kieselmasse stärker ab von Schubkarrn -eomprimirt wird.
DjirErde, wenn sie nur mit bedeutenden Kosten zu erhalten
ist, kann mit Kies vermischt und während des Auffahrens
stets befeuchtet werden, wodurchdie Dichtigkeit der Masse ausserordentlich
bewirkt wird. Die Regeln , welche ich noch in Hinsicht
der Erdarbeiten bèy Canälen angeben könnte, sind bereits
im w. Bande bey.m Deichbau vargetragen , und ich beziehe mich
auf dasi-darinn Abgehändelte. Da wo aber, der Canal in einen
Morastboden; oder in weichen Thonboden geführt wird, sind
dessen: Sohle , Wände und Dämme auf einen Faschinenbau zu
gründen. Ueber Quellsand mag man eine dem Rumpfe der Ca-
nalschifff| ähnliche Ausfütterung machen , und dieselbe mit Kiesel
oder kleinen Bruchsteinen. bedecken (B.‘ 3. S. pö.) An mehreren
Stellen wird man sich auch zu Ufer - Verschalungen ent-
schliefsen müssen, B. 2.S. 401 und 474-> und B. 3. S.‘258 geben
Muster,dazu. Die Canal - Wände werden öfters, besonders bey
engen Canälen, worin-.die von dem Schiffe in starke Bewegung
gesetzte Wassermasse heftig dagegen anschlägt unterwaschen, und
auf der Can'al - Sohle;, wachsen, in langen Haltungen zuweilen
Wasserpflanzen, die die. Verschlemmung des Canals befördern
und dem Schiffszuge sehr hinderlich sind. Es müssen also gegen
beyde Uebel*schon bey der ersten Anlage des Canals Mittel
getroffen werden. Man schütte daher auf die,* nach denen im
vorigen und im Deichbau iv.^B. §. 56. gegebenen Regeln aufgefahrene
Canal-Sohle und Ufer-Kiesel, Ziegelschutt, Kalkschutt.,
lebéndigemKalk, Steinkohlen, Tufsteine, Laven, Schmie-
desehläcken , oder kleine Bruchsteine aller Art, und wähle
die nächsten dieser Materien. Andreossy . führt in seiner Geschichte
dés Mittäglichen - Canals an , dafs in der Canalhaltung