halb der Brücke stehender Prahm ( Barque de Libron), der zwo
Seitenwände gegen den Canal hat, in die enge Stelle des Canals ,
zwischen die oben bemerkten Mauren eingezogen. Dann läfst
man ihn so weit voll Wasser , dafs er vier Schuh untertaucht, wo
das Hochgewässer über denselben hinströmt ohne in den Canal
zu treten.
Diese , der Schiffahrt störende Einrichtung kann von zwo
Drehthoren, die man in dem Canal, da, wo jetzt der Prahm
zu liegen kommt, anbringen müfste, ersetzt werden , wobey die
Durchfahrt der Schiffe stets statt finden könnte. Gegenwärtig
wird sie oft unterbrochen, ' denn um den Prahm fortzubringen ,
mufs daraus erst das Wasser mit einer Tonnenschnecke ausee-
schöpft werden. Damit aus dem Canal das überflüfsige Wasser
abgelassen werden kann, während die Barke darin liegt, folglich
die Canalhaitung in zwo Theile abschneidet: sind in den Seitenwänden
des Canals unter C und d, so wie in den Ufern des Libron
unter dem Wehr ƒ, Abläße angelegt, durch denen diesen Canalstrecken
, wenn es nöthig ist, Wasser entzogen wird. Nach
diesem Gebrauch werden die Abläfse mit Schütze verschlofsen.
§. 151. Zwischen dem Libron und Herault trift man noch
den Bach Dardillon an, der zwar vom Canal aufgenommen aber
dennoch bald durch einen Balkendurchlafs ins Meer geführt wird.
Nachher folgt die Runde-Schleuse (Tab. 77. Fig. 1. und Tab. 97.)
die bereits S. 12. beschrieben und eines der merkwürdigsten
Werke des Canals ist. Von derselben geht ein Canalast nach
der Stadt Agde ab. Oberhalb dieser liegt in dem Heraultflusse
ein Wehr, welches denselben aufschwellt, so dafs er den Canal
mit Wasser versieht. Dieser Flufs führt aber viel Material und
es mufs daher der Canal oft ausgeräumt werden ; das Wehr verursacht
aber Ueberschwemmungen, folglich sollte man es mit
Grundablässen versehen. Die hierauf folgende Canalstrecke (Ca-
nalet de Prades), bis zum Teiche Bagnes wird von der Stauschleuse
Prades gegen Ueberschwemmungen geschützt, die zwischen
der Rundenschleuse und Portyragnes liegende und die Bäche
von Portyragnes, Ardaillion, Libron, Dardaillon und dem
Herault aufnehmende Canalstrecke hat in dem südlichen Canalufer
ein und zwanzig Ueberlässe zur Abführung des überflüfsigen
Wassers.
§. 152. Nach Zurücklegung der das süfse Wasser von Meerwasser
trennenden Schleuse von Bagnas, tritt der Canal in den
Teich von Thau, der eine Länge von 3 Lieues hat und worin
zwo hölzerne Canaldämme auf 127 Klafter hineingehen. Die
Schiffahrt auf diesem Teiche ist öfters gefährlich , wiewohl die
Schiffe zu Balaruc, Meze, Bourigues und Marseillan Bergeplätze
finden. Aus diesem Teiche gelangt man zwischen zwo 25o
Klafter lang seyenden massiven Quais , die eine 5o Klafter breite
Wasserstrafse lassen, in den Hafen von Cette, womit der 3le
Band den Leser bekannt gemacht hat.
§. 153. Von diesem Hafen kann die W'asserfahrt im Innern
des Landes auf den Canal der Teiche (Canal des Etangs),
der aus zwo hölzernen i 35oo Klafter langen Canaldämmen,
die in die Teiche von Manguelonne und Perols mit Pfählen geschlagen
sind, fortsetzen.
Diese Dämme endigen gegen Perols, wo die Fahrt über
den Teich de Mangnio geht, an dessen jenseitiges Ufer der Canal
de la Radel anfängt, aus dem man in den von Roubine und auch
nach Aigues mortes; von wo aus ein Canal in das Mittländische
Meer läuft, kömmt. Von dieser Stadt geht auch die Fortsetzung
des aus dem Visteflusse kommenden Canals Roubine nach einem
Verlassenen Bett der Rhone (Rhone mort) bey dem Fort Peccais
und der dieses Bett verfolgt, endlich aber mittelst eines Durchschnittes
sich bey Silver^al mit einem Arm der Rhone, von Arles
herabkommend , vereinigt. Ich kann diese Gegend nicht verfassen
ohne bemerkt zu haben, dafs, zwischen Arles und dem
Mittländischen Meere sehr viel für die Wasserbaukunde zu thun
ist: denn hier trift sie eine Sumpf - und Wasser- Chaos an.
§• 154. Nachdem ich die Canallinie und die vorzüglichsten
Werke beschrieben habe, so will ich jetzt noch den Fall und