zontal wird. Dieses Schutz hat eine eiserne gezahnte Stange, worin
ein Druckhebel gereift, dessen Ende keilförmig ist, und den
der Schleusenwärter auf und nieder stöfst, wie denn eine ähnliche
Vorrichtung zum Aufziehn des Schützes an den bey Mira
seitwärts des Canals der von Padua nach Fuccine führt, liegenden
Schleuse^ angebracht ist. Ueber die Schleusenkammer geht
eine gewöhnliche Zugbrücke ƒ, über die Nebenschleuse B B , eine
gewölbte Brücke S. Diese zwote Oeffnung, welche den Ablafs
formirt, wird mittelst eines Fallschützes i i, längs welchem auf
beyden Seiten Brücken gehen, verschlossen, und dafs man mittelst
sechs Ketten und dreyen Wellbäumen , worin Hebel gesteckt
werden, aufzieht. Die Sohle der Nebenschleuse liegt zur Ersparung
bey der Fundirung und des Mauerwerks zehn Schuh höher
als die Kammerschleuse. An dieser letztem hat man , was Nachahmung
verdient, zu beyden Seiten Dammpfalze L L , und hinreichend
lange Flügel L E gemacht, um in nöthigen Fällen.dieselbe
trocken zu legen , und Ausbesserungen vorzunehmen.
Das gesammte massive Werk , so wie der hölzerne Boden dieses
Schleusenkörpers ruht auf einem Pfahlgrund und liegendem
Rost, dessen buchene Grundpfähle 4° Schuh lang, und auf i i
bis 2 Schuhen Abstand eingerammt sind. In die Grundpfähle sind
die Queerschwellen eingelassen, die Rostfelder mit Thon ausgestampft,
und dann die Längenschwellen gelegt, zwischen denen
ein Plankenboden genagelt wurde, der kalfatert ist. Ufeber diesen
hat man eine zweyte Lage Queerschwellen gelegt, und nachdem
die Felder dieses zweyten Rostes mit Ziegel ausgemauert waren
, hat man darüber den Deckboden, welcher gleichfalls kalfatert
wurde, gemacht. Daher die Schleusensohle aus zwey Queer-
rosten und zwey Deckböden besteht. Vier Reihen Spundplanken
hindern das Durchquellen des W^assers. Die Mauern bestehen
aus Ziegelnwelche mit Trafsmörtel aussen vertical gemauertsind.
Die Zwischenmauer ist 12 Fufs dick, die Seitenmauern
haben 8 Fufs zur Grundfläche, und sind 245 Schuh hoch. Die
Strebepfeiler liegen von Mittel zu Mittel i 5' entfernt, und sind
5 Fufs dick. Die Falzen sind aus Klinker, die Ecken und Deckplatten
bestehen aus Bornholmer Sandstein.
Alle sechs Schleusen des Canals, wovon die drey östlichen
Nebenschleusen haben , sind unter Direction der dänischen Ingenieur,
Generale Paymann und Wegner, die den Canal selbst anlegten
, aufgeführt. Einige, vielleicht alle, aber unter der unmittelbaren
Aufsicht eines Holländers Grosse , den Brüning empfohlen
hatte und der wieder in sein Vaterland zürückgekehrt ist, er-
bauetworden. Mir ist die Ursache unbekannt, warum Bruyn in
dem angeführten W'erke dieses erfahrnen Praktikers gar nicht erwähnt.
ff. 240. Bey den Canalschleusen darf ich auch wohl die
von mir zu Schiffbarmachung des Marchflufses in Mähren im
Jahre 1804. vorgeschlagenen zehen Kammerschleuseri (Tab. 96.)
erwähnen. Dieselben werden nämlich nothwendig , um längs"
den Mühlwehren die Schiffahrt auf diesem Flufse ungestört fo»rt-
zusetzen. Da die Schiffbarmachung der von Ollmüz in die Donau
bey Theben fliefsenden March dergestalt geführt werden kann ,
dafs man sich bey allen zehen Schleusen der vortreflichen Werkstücke
, der Bruchsteine und des Chorowitzer Kalkes , welcher
dem Trafs wenig an Güte nachgiebt, bedienen könnte, und der
Boden einen Pfahl-und Schwellrost nothwendig macht: so habe
ich vorgeschlagen, die Schleusen auf diesen zu gründen; dieMau-
ern und den Boden aus Bruchsteinen und Werkstücken anzulegen;
die Rostfelder aber mit Rolllagen aus Ziegelsteinen aüszu-
mauern, und gegen das Eindringen des Wassers den gesammten
Schieusenkörper mit einer Spundwand zu umfassen. Diese sollte
sowohl am obern als untern Theil der Schleuse aus einer doppelten
Reihe Spundplanken , von sechs Zoll dick, bestehen. Unter
der Fallmauer hatte ich noch eine dritte Queerspundwand angegeben.
Die Erbauung einer solchen Schleuse; deren Kammer 16
Wiener Schuhe weit und 86 lang ist; deren Boden einen Fufs
abhängig werden sollte; und die keine Umläufe hat, wird 36851 fl.
ohne die Wohnung für den Schleusenmeister kosten. Die Höhe