(bis zum Stehen) eingeschlagen, und der Schwellrost mit Ziegel,
so wie mit Mörtel aus Chorowitzer Kalch ausgemauert werden
sollte. Die Grundpfähle in dem übrigen Theil des Grundbaues
müssen auf drey Fufs Abstand stehn; ausgenommen mitten unter
dem vordem Theil der zwo Seiten wände , wo abermahls Pfahl an
Pfahl zu schlagen ist. Die Deckplatten der Pfeiler und Seitenwände
hatte ich nach einer solchen Eintheilung gelegt, die der
Leser in den Kupfern findet, und die mir zweckmäfsig zu seyn
scheint, weil sie die eisernen Klammern entbehrlich macht, und
die Verschiebung der Steine verhindert. Um diese selbst beym
Angriffe des heftigsten Eisstofses zu vermeiden , sollten in dem
Boden des ’Wehres die Werkstüeklage’n so geordnet werden, wie
diefs im 4te" Band S. 478. beschrieben ist. Jeder Stein des Bodens
von der obere Lage und jede Deckplatte der Pfeiler sollte mit dem
daranstofsenden Steine mittelst eines kleinen Würfels (Döllens)
der in beyde Steine eingelassen wird, verbunden werden. Zur
Anschwellung des Flusses in Hinsicht der Schiffahrt und Mühlen
würde ich in denen zu der Entwässerung der Flufsgegenden oder
zu Verhinderung der Ueberschwemmungen bestimmten drey Oeff-
nungen, Balkenwände (jeden Balken zu 12" hoch und 9" dick)
dergestalt einlegen, dafs sie auf der einen Seite 6" in das Gemäuer
zurüektreten. Unten mögen sie zwo viereckigte Löcher, wie die
Zeichnung zwoer Balken auf die angezogene Kupfertafel angibt,
haben , worin zwo an der untern Fläche jedes Staubalkens befestigte
Haken eingesenkt werden , um die Staubalken auch einzeln
herausnehmen , und so die Höhe der Stau wand nach Gefallen anordnen
zu können. Auf der einen Seite würde ein auf den Boden
befestigter vertikal gesetzter Ständer die Balkenwand halten,
wenn man vor demselben hin eine eiserne auf der Oberfläche des
Wrehres befestigte Stange (a) die an dem einen Ende eingekerbt
wäre, und von einem Getriebe ( 5) in Bewegung gesetzt, d. i. hin
und hergeschoben würde. Sollen dann die an dem Gemäuer mittelst
einer Kette befestigten Balken aus den Oeffnungen springen ,
so würde die gekerbte oder gezahnte eiserne Stange, welche zwisehen
zwo auf die Oberfläche der Mauer eingelassene Klammern
hin und hergeschoben werden könnte, von dem vertikalen Ständer,
der gleichfalls von Eisen seyn mag, weggeschoben, Dieser
müfste sonach von dem auf die Balkenwand ausgeübten Wasserdruck
umgeworfen werden: folglich die Balken aus ihrem Lager
springen. und das davor geschwellte Gewässer stürzte durch
die Wehröffnungen in den Ablafscanal und so weiter in den untern
Flufsbezirk. So wäre also die höhere Anschwellung des obern
Flufsbezirkes gehindert, wenn die Wehröffnungen der herabkommenden
Wassermenge entsprechen , als worüber ich in der
Folge das Nähere anzugeben gedenke. Zu den gröfsten der zehen
Wehre wären erfoderlich gewesen, a) 5 13 Grundpfähle, b) 98
Längenschwellen zu 3o' lang , c) 516 Spundplanken , d.) 548
Bohlen, e) 170 Cubikklafter Bruchsteine und Ziegelmauerwerk,
ƒ ) i 45o8 C u b .-Schuh Werkstücken zu den Pfeilern und Seitenwänden
und 2268 C.-Schuh zu den Decksteinen, endlich g ) 28
Cub. Klafter Faschinenbau. Ein solches Ablafswher würde mit den
übrigen Ausgaben, ohne den Ablafscanal, 57747 fh gekostet haben.
§. 23. Nicht allein zum Behufe der Mühlen und Schiffahrt
werden Stauwehre, sondern auch zur Bewirkung der militärischen
Inondatipnen um Festungen , angelegt. Solche bestehen
in 12 bis 24 Schuh starken, und oben sich in einen scharfen Rücken
oder Sattel endenden Mauern , die kleine Aufziehschütze haben,
oder auch in grofse Schützöffnungen , wie zu Herzogenbusch,
Grave und Colberg, oder aus Balkenwände, wie zu Gorkum in
Holland, Ollmüz in Mähren und Theresienstadt in Böhmen. In
dieser letztem Festung werden die Balken , welche oberhalb Haken
a Firn 3i u. 32. Tab. qq. haben mittelst einer an einen 6 Schuh
langen, oben aus einen hölzernen Stiel, und unten aus Eisen befestigten
Oehr, und des Hebebockes bb aufgehoben und heruntergelassen.
Zwischen den Fugen wird mit einer Stange Mist ge-
stossen, wenn die Balkenwand gelegt ist, und das Wasser davor
stehet, welches den Mist alsdann in alle Ritzen eintreibt. An
jedem Hebebock sind zwey Mann hinreichend.