seiner Alliirten und Oestreichs ist; so unterliegt es keinem Zweifel,
dafs man alsdann die nähern hydrotechnischen Untersuchungen
und die Ausführung vornehmen werde, wenn die äufsern
und innern Verhältnisse es zulassen.
§. i 65. Der Canal von Trollhätta in Schweden (Tab. 92.)
hat seines wunderbaren und hohen Interesse erregenden Loeals
wegen die Aufmerksamkeit aller Freunde von Canälen auf sich
gezogen. Der Flufs Götha - Elf-aus dem Wenner-See nach Gothenburg
strOmend, — hat mehrere Wasserfälle in seinem Bette,
welche die Kunst für die Schiffahrt unschädlich gemacht hat,
und die Regierung von Schweden bewies durch diese Anlagen,
welchen hohen Werth sie auf die innern Communicationen legt.
Unterhalb dem genannten See, sind die ersten Fälle mittelst
des Canals-Karlsgraf ausgewichen. Darin liegen jetzt zwo Schleusen,
jede von 9' Fall und 36 Fufs Breite, und zwar auf derselben
Stelle bey Bringebergs - Culie, wo sonst die Gustavschleuse,
welche 18 Fufs Fall hatte, lag. Zwischen Gothenburg und
Karlsgraf sind noch 3 Hauptfälle, nämlich der von Lilla Edet,
der Anckersström und Trollhätta-Fall. Zur Umgehung des ersten
Falles hat man die Schleuse Edet mit 10 Fufs Fall und 23
F. Breite angelegt. Bey Anckersström ist die Gustav - Adolph-
Schleuse mit 3 Fufs Fall unmittelbar in dem Flusse erbaut, und
die Wasserfälle von Trollhätta sind mit dem Canal, welchen
wir jetzt näher kennen lernen wollen, umgangen.
Sie sperrten alle Wasserfahrt, indem sie zusammen die Höhe
von T12 Schuh ausmachen. Der oberste Fall A wird von einer
mit Wald bedeckten Insel in zwey Hauptstürze getrennt. Er
heilst der Güll- Insel - Fall. Der zweyte B besteht gleichfalls
aus 2 nebeneinander liegenden Abstürzen , zwischen denen ein
Fels liegt, welcher die Dopp-Insel heifst, die etwa 60’ hoch ist,
und wegen des tobenden Wassersturzes von keinem menschlichen
Fufs betreten wurde. Ueber den erstem Fall gleitet das Wasser
allmählig weg; der zweyte hingegen ist ein fürchterlicher Wasser-
sturz, der seine Staubwolken in die Luft spritzt. Der dritte
Fall C heifst der Stampstrom, und die Fälle D werden die Höllenfälle
(Helvetes - Fallen) genannt. Sie verursachen ein schreckliches
Toben, welches man schon in der Ferne hört.
§. 166. Ehemahls lief von dem auf kahlen Granitmassen
und Klippen liegendem Dorfe Trollhätta ein in Felsen ausgehauener
gesprengter Fahrweg , und nicht weit davon fieng der eigentliche
Holzweg f j an , welcher über die Felsen von einer Länge
zu 4000 Schuh , mit einer Breite von i 5 Fufs fortlief, und
für dessen Gebrauch der Krone eine bedeutende Abgabe erlegt
werden mufste.
Man hatte schon längst den Wunsch gehegt, diese Wasserfälle
mit einer Canalfahrt und Schleusen zu umgehen, bis, endlich
den sonst geschickten Mathematikern Elvius und Pollhelm der
Auftrag ertheilt wurde , ihre Vorschläge zu machen , die man
auch annahm , und mit denen dieselben in der Mitte des vorigen
Jahrhundert den Anfang machten. Drey Verbindungs - oder Seitencanäle
K , L und M N sollten dazu dienen, um aus einer horizontalen
Wasserfläche in die andere zu fahren. Es wurde daher
bey O ein Steindamm (Kafvredam) aufgeführt, der noch
jetzt steht, und der nach F zu den Einflufs aus dem Wennersee
hindert, folglich daselbst ein Bassin bildet.
An dem Anfänge des Canals K wurde eine Schleuse von 28
Schuh Fall in den Felsen eingeschnitten, und nach dem Reichsrath
Graf Ekeblad benannt. Die zwote Schleuse wurde am Ende
des Canals L gelegt , und erhielt den beyspiellosen Fall von 56
Schuh , die Pollhelm nach seinen Nahmen benannte. Dieser Canal
ist gröfstentheils in Felsen ausgehauen , und hat im obern
Theil ein viereckigtes Bassin , welches mit dem Ham-Hafen G,
Vor dem ein Wehrdamm liegt, der auf schwedisch Hakanshamn
heifst, in Verbindung steht. Jetzt kam es nun darauf an , die
Höllenfälle D und die Wasserfläche H , Hoyomsvarp genannt,
zu passiren. Es mufste sonach von E bis L das Wasser zum waagerechten
Stande, aufgestaut werden, und um diesen zu erreichen,
legte man bey E einen Damm von Felsstücken an , Flottbergsdam