mittelbahr xustehende Mühle bey Gödingen wählen,. Fig. 5,
Tab. 97. Damit dieselbe und noch zwey andere Mühlen, nämlich
die Neu-und Walkmühle, stets hinreichendes Wasser haben:
so ist das W ehr A dergestalt angelegt worden, dafs die
Oberfläche des untern Flufsbezirkes 9' 3" 9"' niedriger als des
obern steht, dafs von dessen Rücken bis zum höchsten Wasserstande
nur 2' 4" fehlen, wiewohl der Unterschied des höchsten
und niedrigsten Wassers 7' ausmacht ,< daher denn das Flußbett
oberhalb dem W eh r sich dergestalt erhöhete, dafs es Schuh
höher als das im Flufsbezirke gleich unterhalb dem W eh r liegt.
Hiezu kömmt noch, dafs die Freyschütze oder Seitenablässe der
Gödinger Mühle nur 11' breit sind und ihr Fachbaum nur 4 b
unter dem Sattel des Wehres liegen, da er doch bis zum natürlichen
Abhange des Flufsbettes, d. i. noch um 11' gesenkt seyn
sollte. Es ist daher kein Wunder, dafs das Mühlwehr, woran
man eine mit einer Kammer versehene Schleuse erbauet h a t, die
mit Aufziehschützen seit ihrer Erbauung verschlossen ist, ohne
sie zu gebrauchen, die wesentlichste Ursache aller Ueberschwem-
mungen bis zur nächsten Mühle ist. Diese Schleuse ist eine
wahre Satyre auf den Schleusenbau von Mähren: denn wem ist
wohl in unsern Zeiten eingefallen, eine Kammerschleuse mit Aufziehschütze
zu erbauen, und sie dergestalt zu legen, dafs der über
das Wehr stürzende Strom jährlich öfters ihren Mündungs-Canal
mit einer Sandbank verstopfe, welches bey dieser Schleuse
der Fall ist, die hoffentlich bald einstürzen wird, da sie auch
nicht den geringsten Nutzen hervorbringen kann j und wie gesagt
niemahls gebraucht wurde.
Um jene Bedingungen zu erreichen , so habe ich folgenden
Vorschlag gemacht. 1.) Müssen zwey Seitencanäle, 1. 2 j T. 97'
ausgegraben werden. Der erstere soll nämlich zur Durchlassung
der Hochgewässer und der 2te, zur Durchfahrt der Schiffe dienen.
In jenem würde ich das S. 22 beschriebene W eh r 2.) zur Ab
Führung der Hochgewässer und zur Aufstauung des niedrigsten
Stromes und in diesem die beschriebene Schiffahrts - Schleuse