im Js.hr für die Passage: denn es werden 4G Tage zur Ausbesserung
der bey Bezieres in den Orbflufs liegenden Werke gebraucht,
44 Tage über wird die Schiffahrt von den Hochgewässern des
Orb unterbrochen , und endlich gehen noch 17 Wintertage des
Eises wegen verlohren. Von den übrigen 268 Tagen kann man
nur die Hälfte für die Schiffahrt rechnen, weil wie im §.go. gezeigt
ist, durch den Schleusenfall von Fonserane nur einen Tag um
den andern geschleufst wird, indem zur Ersparnifs des Wassers,
oberhalb dem Orbflusse mehrere Schiffe hintereinander den Schleusenfall
hinaufsteigen müssen. Anfänglich hatte aber das Wehr
des Orb noch gröfsere Nachtheile: denn es war ohne Durchlässe
angelegt: so dafs es Ueberschwemmungen, hohe Versandung
des Canals und eine Erhöhung des Orbbettes erzeugte. Man sähe
sich daher zu den jetzigen Anlagen gleichsam gezwungen. Da
aber dieselben, wie: wir gezeigt haben, dennoch bedeutende
Nachtheile mit sich führen: so ist in den letzten Zeiten der Vorschlag
gemacht worden , den Orbflufs unter den Canal durchzuführen,
wo alsdann höchst wahrscheinlich der Schleusenfall
notre Dame (Tab. 97.) oder zwo Kammern vom Fall zu Fonserane
wegfallen werden. Es mufs nämlich, wegen der Durchleitung
des Orbflusses unter dem Canal, dieser entweder von dem
leszten Schleusenfall in hohen Dämmungen seitwärts der jetzigen
Canallinie oder von dem obern Thore der Schleuse notre Dame
geführt werden , um die für den Brückcanal erforderliche Höhe
zu gewinnen. Hierbey nehme ich eine oberhalb Bezieres anzubringende
Ableitung des Cesseflusses an, um mit derselben dem
Canal das erforderliche Wasser zuzuführen. Zu welchem Ende
in dem Bett des Cesse ein Wehr gelegt werden müfste.
§• 148. Auf Veranlassung der Stadt Bezieres, die von den
Ueberschwemmungen des Orbflusses viel leidet ist folgender V orschlag
gemacht worden, a) Das in dem Orb bey Pont - rouge
liegende Wehr (Tab. 97.) wegzunehmen, b) desfalls zwey Schleusenkammern
von Fonserane und die Schleuse notre Dame eingehn
zu lassen; c ) den Canal von der dritten Kammer des ersten Falls
ab überden Bergabhang in Aufdammungen von A bis K gegen die
Schleuse notre Dame und von da aus übereine aus 23 Bogen bestehende
Leitung K L über das Thal und den Orbflufs zu führen , d)
den Canal in der Nähe von Bezieres zu verlegen und in demselben 4
isolirte Schleusen 1. 2. 3. 4 zu erbauen , um die Schleuse notre
Dame und die zwo Kammern vom Fall zu Fonserane zu ersetzen.
Die Ausführung dieser Werke ward zu einer Million Livres
angeschlagen. Für diesen Entwurf suchte die Commission
den Umstand zu benutzen: dafs bereits Vauban vor 1706. diese
Idee gehabt habe. Müssen denn überall treffliche Vorschläge unser
Zeitgenossen durch die Authorität der Verstorbenen , die dem
Neide entrückt sind , unterstützt werden?
§. 149. Von Bezieres an versieht der Orbflufs den Canal
bis zur Schleuse Portiragnes gröfstentheils mit Wasser und hat in
der Zwischenstrecke zw'ey Stauthore oder Halbschleusen , nämlich
bey Moulinsneufs und St. Pierre, um mit Innbegriff des Thores
von Pont - rouge die Hochgewässer der Orb, (Fig. 3. Tab. 76,
und Tab. 97. Fig. 8.) zurückzuhalten.
§. i 5o. Jenseits Portiragnes trifft man den den Canal kreuzenden
Wildbach Libron. Wie wohl derselbe den gröfsten
Theil des Jahres trocken ist , so läuft er dennoch jährlich 20
und mehrmahlen von Regengüssen an und bringt dann viel Material
, welches den Canal anfüllen würde, wenn man nicht folgende
Einrichtung gemacht hätte, vermittelst welcher derselbe,
bey hohen Anschwellungen , über den Canal geleitet wird. Da
Wegen des geringen Falls , den der Canal von hier bis zum Meer
hat und der nur vier Schuh beträgt, weder ein Brückcanal noch
ein Durchlafs angelegt werden konnte, so hat man folgende sinnreiche
Vorrichtung bewerkstelligt, a) Längs den beyden Seiten
des Canals (Tab. 82.) sind zwo Mauern quer über den Libron
auf die Weite desselben (11 Klafter) aufgeführt, b) Der Canal
ist bis auf 21 Schuh zusammen gezogen, c) unterhalb der untern
Mauer, die quer über den Libron geht, ist ein 4 Klafter breites
Wehr ƒ angelegt. Schwellt dieser Bach an: so wird ein ober