mit einer Geschwindigkeit von 3" 8"' (l décimètres) und liefert daher
nur 1638,5 Cubikzoll in der Secunde. Bey dem geringsten,
Regen schwellt derselbe bis 1', 6" l " (49 decim.) und die Hochgewässer
führen auf eine Distanz von 720 Schuh weit das Material,
welches von der Stauschleuse zurückgehalten wird in den
Canal, wodurch aber die Schiffahrt gestört ist. Vielleicht könnte
man den Ognon unter dem Canal durchleiten, während er anschwellt,
zu andern Zeiten aber in den Canal führen, wenn es
nämlich thunlich wäre, oberhalb der Schleuse Homps den Durch-
lafs oder den Brückkanal zu machen, wodurch die Canalsohle
gegen die Lage bey der Schleuse Ognon so viel erhoben würde
als der Fall dieser Schleusen betrift. Vielleicht hätte man auch eine
hinreichende Höhe für die Hochgewässer des Ognon mittels eines
Durchlasses erhalten, wenn diese oberhalb des Schleusenfalls
von Ognon unter den Canal geführt worden wären. Doch dieses
läfst sich nur nach dem Stande der Hochgewässer beurtheilen.
§■ 144. Die lange Canalhaltung von der Schleuse von Argens
bis zum Schleusenfall von Fonserane, und deren Länge 27460
Klafter beträgt, wird vorzüglich mittels einer aus dem Cesseflufs
geführten Leitung von Mirepeisset gespeifst. Dieselbe fängt da
an, wo der Flufs mittels eines Wehresabgedammt ist und läuft
längs einem Bergabhange, wovon ihr viel Erd und Schlamm zugeführt
wird, von welchem sie jährlich geräumt werden mufs.
Sie hat eine Länge von 1693 Klafter (33 Kilomètres); ihre Breite
beträgt 12 Fufs, (39 décimètres); ihre Höhe 2 Fufs (65 centimètres)
und die Geschwindigkeit 2 Zoll 2-^jj, Linien (16 centimètres)
so dafs sie in jeder Secunde 11 Cubikschuh io 56 Cubikzoll Wasser
liefert. Dasjenige Wasser-Volumen dessen der Canalaus ihr
nicht benöthigt ist, fälltoberhalb dem Brückkanal von Cesse durch
einen Ablafs in das Bett des Cesseflusses zurück, wie dies alles die
Karte Tab. 97. zeigt. An der Stelle, wo der Brückkanal überden
Cesseflufs geht, hatte man bey der ersten Anlage des Canals ein
gekrümmtes Wehr, zum Aufstauen des Cesse und zwar bis zur fahrbaren
Canalhöhe gemacht. Jetzt aber besteht der Brück - Canal
aus drey Bogen. Damals trat also das Material des Cesseflusses
in den Canal, der hohe Strom verursachte daher auch Versandungen,
Ueberströmungen und Durchbrüche der Canaldämme.
§. 145. Oftmals ist die lange Canalhaltung mit Wasserpflanzen
bedeckt, die mit vielen Kosten, mit Maschinen und Menschenhänden
abgeschnitten oder ausgegraben werden. Darin steht
das Wasser auch nicht allemal horizontal, indem nach bewirkter
Füllung, die man vornimmt, sobald die Ausbesserungen vollendet
sind, Zeit verstreicht, bevor es sich von der Schleuse d’Ar-
gens bis zum langen Schleusenfall von Fonserane wagerecht stellt.
Siebenzehn Durchlässe führen unter dieser Haltung, welche ohn-
weit dem letzten Schleusen fall, auf 70 Klafter mit einer Breite
von 36 Schuh in Felsen gesprengt ist, die Berg - Schnee - und
Regengewässer durch. Darin liegen überdies die Brück - Canäle
von Cesse und Repudre, welche im allgemeinen unter die vier-
und fünfzig Durchlässe begriffen sind, die man auf dem Vorschlag
Vauban’s anlegte. Anfänglich waren nämlich in den Canal fast
alle ihn kreuzenden Bäche eingeleitet worden und in den gröbsten
hatte man Wehre gelegt, um sie bis zur Canal-Oberfläche
aufzustauen. Dieses Verfahren kann füglich mit den Umständen
gerechtfertigt werden, dafs man genöthigt war, die Schiffahrt
im Canal zu eröffnen, um den Widersachern dieser Unternehmung,
die laut ihre Zweifel an dem glücklichen Erfolge
hören liefsen, ein Stillschweigen zu gebieten und die Regierung
nicht schwankend zu lassen. Nachher sah man sehr bald das
daraus entstandene Uebel: nämlich Versandungen und Ueberströmungen,
entschlofs sich daher zur Anlage der Durchlässe und
Ueberfälle, so wie auch zu den ohnweit Ventenae und Capestang
an eben dieser Haltung angelegten heberarbeitigen Ablässen.
§• 146. Da ich weiter unten den ohnweit des über den Cesseflufs
gehenden Brück-Canals, seitwärts abführenden Canal von
Narbonne beschreiben werde, so handle ich hier nur von dem
Hauptcanal und hohle die in der langen Haltung unterirdisch geführte
Canalstrecke le Percee du Malpas genannt, nach. Sie ist
V. Band. 1 7.