in der Erde stehen müssen, gemacht, so schlagen sie aus und
das Ganze gieht ein Buschwerk , welches das. Abspühlen der Erde,
selbst bey dem stärksten Gewitterregen , verhindert. 5.) Zuweilen
können die Futtermauern bey Anlegung der Strafsen längs
Bergen erspart werden, wenn man die Erde gehörig vertheilt
und auf diese Weise die Böschungen verstärkt, wie in Fig. 32.
durch ein Beyspiel gezeigt ist. Daselbst wird der Raum idc abgegraben
und in abfg angesetzt. 6) Schwieriger wird indessen
die Errichtung der Futter - und Wandmauern in Lehm - oder
Thongebirgen, die mit vielem Wasser geschwängert sind. Das
Wasser zerstört nämlich die Futtermauern und die so aufgeweichte
und ihrer Cohäsion beraubte Erde drückt mit Gewalt gegen
diese Mauern. Endlich sind solche Berge öfters hoch und so
lang, dafs es gänzlich unthunlich ist, längs denselben Wandmauern
anzulegen. Da mufs man also dieselben mit Verzäunungen
von grünen Weiden befestigen.
D iese Abrutschung der Erdschollen oder das Absacken der
von Wasser durchdrungenen Thon-und Erdschichten, ist auch
dadurch zu verhüten, dafs man die Hauptquellen abbohrt, wie
ich dies im III. Bde. gelehrt habe, oder dieselben in Röhren
fafst, und mittelst derselben, oder Rinnen das Wasser dergestalt
über die Strafse hinleitet, dafs das Fuhrwerk darunter wegfährt,
wie in Fig. i 3. bey h geschieht. Sind solche Quellen aber so
grofs, dafs sie nicht in Röhren gefafst werden können, so
mauere man Cascaden auf, über welche das Wasser herabstürzt
und führe dasselbe unter oder über die Strafse mittelst Aquä-
ducten, wie es in Fig. 14. a und e deutlich gemacht ist.
§. 78. Jetzt kehre ich zur Beschreibung der Anlage einer
Bruchsteinstrafse zurück. Ueber das erwähnte Steinpflaster aa
Fig. 2., worin man nicht kleine sondern grofse Steine auf die
hohe Kante setzt, weil sich dieselben in die Gründung eindrü-
cken, mithin Ungleichheiten entstehen könnten, werden zuerst
solche kleine Kiesel oder zerschlagene Bruchsteine geworfen,
welche in alle Zwischenräume dieses Grundbaues eindringen
können. Bleiben dann noch Fugen darin, so müssen dieselben
mit einzelnen Steinen ausgestopft verkeilt und darauf mit der
Handramme gestofsen werden damit der Grundbau geschlossen
sey und- alle Zwischenräume desselben ausgefüllt werden. Dazu
wird auch der Schutt von alten Mauern oder kleine Kiesel vor-
trefliche Dienste leisten. Ehe nun nach dieser Methode eine
Tagsschichte geendigt wird, müssen die Steinsetzer das des Morgens
angefangene Stück vollkommen beendigt haben, weil in
der Nacht ein Regen eintreten und die Hölungen ausschlämmen,
ja ein muthwilliger Fuhrmann viel zerstören könnte. Zu
dem Ende müssen die Pflasterer über das sorgfältig verkeilte
Stück groben Sand schütten und denselben mit einem stumpfen
Besen überall hinkehren, dann aber endlich mit der Handramr-
me so lange stampfen , bis es fest ist. Es versteht sich daher,
dafs d ie Schlufsreihe eines jeden Tagewerks mit Sorgfalt gesetzt
werden mufs , damit sie nicht ausweiche. Diese Regel gilt also
für alle Steinpflaster.
$. 79. Am besten läfst sich nun eine Strafsenanlage von
der Tiefe Bergan arbeiten, weil man auf diese Weise die Steinlagen
dichter schliefsen kann. Diese Vorschrift darf daher nicht
aufser Acht gelassen werden und es ist dieselbe sogar bey den
Reparaturen und blofsen Bekiesungen, in oe'conomischer Hinsicht
, zu berücksichtigen.
§.• 80. Auf den Grundbau ca ad Fig. 2. wird eine Lage
zur Gröfse einer starken Faust geschlagener Bruchsteine — je
Dafs man die Durchlässe zugleich mit dem Grundbau anlegt, Fig. 8
und 10,, versteht sich- von selbst. Das einzige mufs ich dabey nur
erinnern, dafs der Seitengraben g an einem solchen Durchlässe einige
Schuhe tiefer, d. i. bis zur Sohle des Durchlasses tief gelegt und dessen
einige Klafter oberhalb anzulegende Abstufung oder Abfall 9 Fig.
10., so wie die Sohle dieses tiefen Stücks.gepflastert seyn mufs, damit
das Wasser nicht Ausrisse mache. Ein solcher Abfall ist auch bey den
kleinsten Durchlässen daselbst anzubringen , wo die Strafse , mithin die
Seitengräben einen starken Fall haben, weil derselbe dadurch unterbrochen
wird.