legt man daher Balkenwände und Drelithore, welche letztere die
im IV. B. S. 411 und 412. beschriebene Construction erhalten
mögen. Bey dieser Einrichtung können die Oeffnungen eine
Weite von 10 bis 15 Schuh erhalten. Kann man aber, über das
Wehr einen Steg anbringen, um zu den Ziehschützen zu kommen,
oder können die Grundablässe in der Nähe des Ufers angelegt werden
: so sind die Ziehschütze zwischen die Nuth oder Griessäulen
(Nuthständer ) einzulassen, und mittelst hölzerner oder eiserner
Schrauben oder einer VVinde aufzuziehn, weswegen die darüber
im IV. Band , S. 4°4- gegebene Anweisung nachzusehen und anzuwenden
ist. Mittelst der auf Seite 4o5. angegebenen Vorrichtung
Tab. 100. Fig. 10. kann ein Mann die Schutze von 12 bis
18 Fufs bequem aufziehn (*).
§. ig% Die Sperrung der Wehröffnungen mit Balkenwänden
ist meines Wissens nirgends bey einer gröfsern Anlage als bey
dem Canal von Languedoc , den ich in Zukunft den mittäglichen
Canal nennen werde , ohnweit Beziers bewerkstelligt worden.
Dieses in den Orbflufs gelegte Wehr ist auf Tab. 7 6 . Fig. 3 . 4 - 5
und Tab. q 3 . Fig. 1 . 2 und 3 . genau dargestellt. Dasselbe ist ein
Stau - Ueberfall - und Durchlafswehr zugleich. Dessen sechs Oeffnungen
, jede zu g Schuh, werden nämlich zugesetzt, wenn der
Orbflufs, der den Canal auf eine Länge von 5oo. KL bildet, so
niedrig stellt, dafs die nach Agde gehende Canalhaltung und die
bey Beziers liegenden Mühlen bis zur Kammerschleuse von Porti-
ragnes , dessen Aufstauung benöthigt sind. Steigt dieser Flufs
aber etwa 4 Fufs.über seinen niedrigsten Stand, so fällt derselbe
über das Wehr f lo Fig. 3 . Tab. 76. dessen Profil in Fig. 9; bes-
(* ) Ich habe nach der in der Note zur S. 405. IV. B. von mir gegebenen
Idee eine Winde zum Bau der Brücken in diesem Jahr machen lakseri,
welche in Tab. 100. Fig. 10. dargestellt is t, und womit ein Mann sehr
bequem 100 Centn, aufhebt.. Sie kann also an demSchützund einer darüber
horizontal liegenden Holbe oder an ein Rahmstück befestigt werden,
nämlich die Schraube an das Schütz. Vorzüglich nützlich ist dieselbe
aber beym Brückenbau, Die Schraubenmutter wird von Metall,
die Schraubte von Eisen gemacht.
serund deutlicher aber auf Tab. 93. Fig. 3. dargestellt ist. Dies
Wehr wird in dürren Jahreszeiten , worin der Orbflufs wenig
Wasser führt, mittelst einer Stauwand e, die man fortnehmen
kann , erhöhet, um den Flufs etwa 6 Schuh hoch als ein SpeiseWasser
des Canals aufzustauen.
Bey dem niedrigsten Stande desselben sind nicht nur alle sechs
Oeffnungen mit Balken geschlossen , sondern es wird auf diese
sechs Balkenwände Fig. H noch eine 3 Schuh hohe Plankenwand
gesetzt. Bey der Rothenbrück , d. i. da, wo der Canal den Orbflufs
verläfst Tab. 76. Fig. 3, ist ein Stemmthor g oder Stauschleuse
angelegt, die die Hochgewässer und die von demselben führenden
Kiesel und Materialien aller Art von dem nach Agde gehenden
Canalast abhält, und die man wegen dem geringen Unterschiede
der Canalhöhe unterhalb und des Orbflusses oberhalb, sobald
es die Schiffahrt erfordert, öffnet , welches jedoch bey den
höchsten Anschwellungen des Flusses nicht geschehen kann, wo-
bey diese gänzlich stockt.
Die Verschliefsung und Oeffnung der sechs Balkenöffnungen
geschieht folgendermassen. Die Mauerpfeilen A und B Fig. 38.
Tab. 94. haben Vorsprünge, woran die Balken angelegt werden,
die abgerundet sind, und nicht gegen einander überstehen. Auf
dem einen Pfeiler ist der Vorsprung bey a, auf den andern bey b
angebracht. Bey c steht ein beweglicher Drehständer, der unten
einen auf den Boden des Wehres eingegossenen Ring hat, womit
Sich derselbe dreht und daher die horizontale Lage auf den
Boden annehmen kann. Oben wird er von einem aus Eisen gemachten
und leicht zu öffnenden Halsbande gehalten. Sobald
die Zusetzbalken an die Falze beyder Seitenmauern eingelegt werden
sollen, so dreht man den Ständer so, dafs dessen breite Seite
einige Zoll vor die lange Seite des Pfeilers hervorsteht. Zwischen
demselben und der Balkenwand wird ein Holz gesteckt, welches
an die abgerundete Seite des Ständers gelegt wird, und wodurch
dieser besser an dem einen Balken anliegt. Da das steigende Wasser
des Flusses die Balkenwand gegen den Ständer der auf dem
V. Band. 5.