sen , den der heftige Strom mitführt, weswegen auch dem Höllengewölbe
ein starker Fall gegeben ist , der sich beiläufig zur
Länge wie 1: 37. verhält. Die Piramide p r ist vom Bett des Bassins
gerechnet 63 Schuh hoch , und in Schuhen und Zollen einge-
theilt, um daran die Höhe des im Bassin stehenden Wassers zu
erkennen. "Von 63 Schuh weiter aufwärts ist diese Eintheilung
an die hohe Mauer bemerkt. Man hat wahrgenommen , sagtLa-
lande, dafs- während die drey Röhren spielen , das Wasser im
Bassin sich ziemlich wagerecht senkt.
§. 3o. Der am Bassin von Lampy vom Ingenieur Garipuy
angelegte Wehrdamm (Tab.-g3. Fig. 4- 5. 6. 10. 11. 12 und i 3.)
besteht aus einem von aussen mit neun Strebepfeilern versehenen
Mau er werk , dessen Länge am Boden 129' 3" und an der Oberfläche
387' 11" beträgt , das in der Mitte 49' 10" 5"' hoch , am
Fundament 36' 11" an der Kröne aber 16' dick ist. Dieser Wehr-
dam ist auf natürlichen Felsen gegründet, besteht im Innern aus
Bruchsteingemäuer, und im Aeussern aus Werkstücken von Granit.
Kurz er-ist construirt, wie es die Profile deutlich zeigen.
Durch vier Oeffnungen abc und d jede zu 9 Quadratschuh, deren
Schütze mittelsteines Hebels' aufgezogen werden, und die fast in vier
gleichen Abständen der Höhe nach, geordnet sind, wird das Wasser
aus dem Bassin gelassen. Nach den Schützen gelangt man auf
stufenmässige Pfeiler von denen ein Steg bis.zum Wehrdamm gelegt
ist, w ie ’es die Kupfer zeigen. Dieser Wehrdamm, dessen
Mauerwerk 1600 Cubikklafter enthält, liefs anfangs viel "Wasser
durch, und wenn Erfahrungen gelten , so mufs ich dem G. An-
dreossy darin beystimmen, dafs es besser gewesen wäre , zwo Futtermauern
aufzuführen, und den Zwischenraum mit fetter Erde,
oder Thon auszufüllen , als einen Mauerkörper von Bruchsteinen
zu machen. Gegen diesen Zufall hat man folgende Vorkehrung
getroffen. Vor der vordem Wand des Wiehres wurden 5yj Ct.
gebrannten Kalchstaub geworfen, den das "Wasser auflöfste , und
in die Zwischenräume des Mauerwerkes einschlammte, ja durch
dasselbe hindurch bis zur Landseite führte, wo derselbe mittelst
des Zutritts der fixen Luft eine weifse Kruste lebendigen Kalks auf
die Mauer anschofs. Jetzt hat sich nach wiederhohltem Einwerfen
des Kalkes die Filtration gänzlich verlohren.
§. 3i. Bey der Schiffbarmachung der Flüsse ist man öfters
genöthigt auf einem Steingerölle und Felsen Wehre zu legen,
um die Wilden - oder Seitenfälle bey niedrigem Wasser zu beschränken
, die Hochgewässer aber darüber hinfallen zu lassen.
Faschinenwerke und Mauern würden hier nicht Masse genug
machen , weil solche Wehre nur von geringer Höhe sind. Es
werden also bey solchem Local Kistwerke von Holz, die man mit
Steinen füllt, gute Dienste leisten. Dieselben bestehn nämlich aus
dicht aufeinander gelegten rund oder vierkanntigen Hölzern, die
regelmäfsige Wände und Vierecke von 36. %Quadratschuh bilden,
welche mit Steinen gefüllt werden. Auf den Ecken wird
dann durch zwey oder drey Hölzer ein.hölzerner Nagel geschlagen
oder wenn die Wände von vierkantigen Hölzern gemacht
sind, so legt und verbindet man diese , wie die Balken der Blockhäuser.
Solche Seitenwehre liegen an der Traun in Ostreich,
am Ober-Inn in Tyrol, an der Piave, dem Lech und an mehreren
Flüssen, wiewohl nur selten da , wo man eine bessere Construc-
tion nicht anwenden konnte, sondern wo sie zweckwidrig sind
und der Faschinenbau den Absichten weit besser entsprochen haben
würde.
§. 32. Was ich nun noch von Aufführung der Dämme
längs Canälen sagen könnte , ist bereits im i v . Bande beim Deichbau
vorgetragen. Ihre Dichtigkeit kann dadurch erlangt werden,
dafs man sie mit Pferdesturz - oder mit solchen Wippkarrn , die
von Pferden gezogen werden, aufführt, um die Compression zu
Vermehren; die befste Erde in der vordem Böschung nimmt ,
und da , wo wenig Dammerde zu haben ist, den Kies mit wenig
Erde untermischt , während die Dammmasse aber aufgefahren
wird, die Lagen mit Wasser anfeuchtet. "Welches Verfahren
auch bey den Canalsohlen , wenn man dieselbe nur sechs Zollhoch