von Fonserane ein .Salzschiff gestrandet, und da wo das Salz auf
die Canal - Sohle gefallen sey, keine Wasserpflanze mehr wachse.
Soll der Canal durch Moräste geführt werden , so mufs man
sie zuvor austrocknen, damit er ein sicheres Bett , einen festen
Ziehweg und feste Ufer ohne bedeutende Kosten erhalte.
Dabey ist jedoch nicht zu versäumen die Ufer mit Verschalungen
und Pfahlwerken oder Fachinenbau zu sichern , ja wo es nö-
thig ist aus letztem die Canal-Sohle bestehen zu lassen, und
solche dann mit Erde zu bedecken.
§• 116. Die Fortsetzung der Canalfahrt in Landseen er-
heischtSicherstellung gegen Stürme und Wogen. Dieselbe wird,
Wo es die Tiefe zuläfst zum besten von Bebrückungen zum Ziehwege,
und Phahlreihen erreicht. Wo-es aber seyn kann, ist es
besser , die Landseen zu meiden , und in deren Nähe den Canal
zu führen, wie dies längs dem See von Ladoga ohnweit Petersburg
geschah.
§• 117- Die Wahl des Ortes, an welchem Schleusen angelegt
werden müssen, Wird öfters von der Lage des Bodens geleitet
, und bestimmt. Man sollte daher die örtliche Lage sorgfältig
untersucht haben. So bietet zum Beyspiel eine Ebene die
Bequemlichkeit dar, den Canal nicht zü excayiren noch in Dämmungen
zu legen, wenn man indem Abhange, womit sie endet,
einen Schleusenfall errichtet. Dieser bezeichnet also den Ort,
wo die Schleuse anzulegen ist. Ein Beyspiel gibt der Schleusenfall
von Fonserane^ und einige Schleusenfäslle auf den Canal von
Charollois. Es ist daher auch in dieser Hinsicht keine Regel:
die Schleusen in gleichen Entfernungen zu legen , wie ein gewisser
Schriftsteller' lehrt.
§■ 118. Canäle müssen so wiel als möglich nach, geraden
Linien gezogen werden, um den kürzesten Weg mit dem mindesten
Aulwande an Geld zu erhalten, und die Schiffahrt, abzukürzen.
Uebrigens verstehet sich von selbst, dafs man die Canal-
Linie den Städten und Ortschaften so nabe als möglich legen
müsse. Wenn dieses das Local durchaus-, versagt,’ so sind von
dem Haupt-Canal nach den Hauptstädten Canal,-Aeste Zufuhren.
Auch der Endpunkt eines Canals ist in Hinsicht der Oe-
conomte wichtig. —— Wenn der Canal z.' B. nicht von Flufsschif-
fen befahren werden soll, . folglich eine Umladung der Waaren
nothwendig’wird: so ist..es überflüssig, ihn dem Flusse so nahe
als möglich zu führen; es sey dann, dafs er bis zum Umladeplatz
selbst geleitet werde. Es milfs nämlich: das Auf-und Abladen
für die Waaren, und das Fuhrwerk bezahlt werden. Da kömmt
es also nicht auf einige Hundert, oder Tausend Schritte mehr
an, sobald nämlich die Anlagetdes Canals auf diese Strecke sehr
kostbar ist, welcher Fall vorzüglich bey Hauptstädten ein tritt,
wo die Grundstücke und Häuser enorm-, theuer sind. So hätte
man bey dem östreichischen Canal vielleicht i | Million ersparen
können, wenn man ihn nur bis-, an die Linie der Stadt Wien
geführt hätte.
§. 11 9. Solche Schiffahrts-Canäle die mit Wasser in Ueber--
flufs versehen sind, können zugleich zu Bewässerung und zu
Treibung der Machinen gebraucht werden, welche letztere in
den Umläufen längs den Schleusen anzulegen fsind. Liegt die
Oberfläche des Canals unter das zu bewässernde Erdreich, so kann
man in den Umläufen Druckwerke, Wasserschrauben, oder den
Belier hydraulique errichten. Auf- diese Weise das 'Wässer bis
zu der von den Bewässerungs - Anstalten vorgeschriebenen Höhe
fördern.
§. 120. Unterirdische Canäle müssen der Dauer wegen in
Erde, Thon-oder Sandboden ausgemauert, oder mit einem Holzbaue
ausgeschlagen werden. Geschieht das ersterepsö’ ist das Deckgewölbe
nach einer Hyptischen Form, und der Boden nach einem
Segment eines Zirkels zu machen, um den Druck der Erde
aufs sjcherste. zu widerstehen, und ein für die Schifffahrt bequemes
Canalbett zu haben. Darin müssen die Schleusen vermieden
werden. W o solche Canäle einen starken Luftzug befürchten
lassen, da führe man sie in einer sanften Wendung.
Dieselben sind übrigens der bey der Unterhaltung und Schiff