der Mine oder in der Patrone befindliche Pulver mufs vor aller
Benetzung sicher seyn. Da, wo also zu der Mine Feuchtigkeit
oder Wasser dringen kann, mufs dafs Pulver in eine Patrone,
welche genau die Weite der Mine hat und die von Linnen , Zwillich,
Leder und noch besser von Pappendeckelzu verfertigen und
mit einer aus Talg , Wachs und Terpentinöl gemachten Masse zu
bestreichen ist gefüllt werden, c) Mit dem Sprengpulver oder der
Patrone mufs man das das Feuer leitende Pulver auf die mindest
kostspielige Art vereinigen, d.) Es mufs so nach eine Röhre von
dem Sprengpulver bis zur Oeffnung der Mine hinaufgehen, e) Damit
die Explosion oder Kraft des Pulvers so stark als möglich seitwärts
und nicht vertical wirke , folglich der Stein mit der möglichst geringsten
Quantität Pulver gesprengt werde: so ist die Leitröhre
so klein als möglich und die Mine oberhalb dem Sprengpulver
oder der Patrone so fest als thunlich ist mitSteingräufs, grobkör-
nigten Sand, kleinem Kiesel, oder mitLehm anzustampfen. Wie
tief und weit aber die* Minen zu dieser Absicht zu machen sind ;
wie stark die Pulverladung seyn mufs , und in welcher Entfernung
die Minen gebohrt werden müssen — alles dieses hängt
von der Beschaffenheit des Steines und Pulvers, so wie auch von
der Gröfse der abzusprengenden Steinmassen , folglich von der Erfahrung
ab. f) Wenn nicht besondere Umstände eintreten , so
müssen die Minen , wo ganze Felsenmassen gesprengt werden
sollen — perpendiculär auf die Felsenwände gebohrt werden,
damit die Steinmasse nach keiner Seite der Mine zu schwach sey
und die Explosion nach allen Seiten gleichförmig wirke, g) Von
der Leitröhre ab ist das Zündpulver dergestalt zu legen, damit es
das in der Leitröhre befindliche anzünde und es selbst von der Lunte
nicht eher angezündet wird, bis sich ein Arbeiter von dem zu
sprengenden Steine so weit entfernt hat, dafs die abgesprengten
Steinstücke ihn nicht beschädigen. Demnach wird die Lunte von
einem , an dem einen Ende breitgedrückten und befeuchteten
Schwefelfaden gemacht.
§. 208. Die Füllung der Mine geschieht nach verschiedenen
Methoden: 1 ) Nachdem sie mit einem aus Eisen bestehenden
Löffel von demSteingraufsgeleert und mit einemLumpen oder
Schwamm gereiniget ist, wird das Pulver hinein geschüttet und
mit einem hölzernen , die Weite der Mine haltenden Cilinder zu-
sammengestofsen. Man legt darauf ein Stück Papier damit der
feuchte Lehm das Pulver nicht annetze und nimnR eine von Mes-
singdrath, etwa oben 3 Linien breite, und unten spitze, die Höhe
der Mine mit einem Oehr übertrefifende Nadel ( Raumnadel);
setzt dieselbe vertical in die Mine und stöfst sie durch das auf das
Pulver gelegte Papier oder in diePatrone hinein. Jetzt füllt man die
Mine mit etwas angefeuchtetem oder trockenem Lehm , stampft
denselben mittelst eines eisernen Stämpfers, welcher an der einen
Seite eine länglichte Höhlung hat, worin die Raumnadel pafst,
und die dazu dient, damit die Lehmmasse um diese Nadel gleich-
fals fest nieder gestofsen werden kann. Ist auf diese Weise die
Mine gefüllt, so wird die Raumnadel mittelst eines durch ihr
Oehr gesteckten Stabes hin und her getrieben und herausgezogen ,
dann aber der von ihr eingenommene Raum mit feinem Pulver
durch Einträuflen gefüllt, das Zündpulver und die Lunte angelegt
und angezündet. Da das von der Nadel gemachte Loch zuweilen
zufällt, folglich mit der Raumnadel nachgestofsen werden
mufs und nicht selten die ganze Füllung vergeblich ist, so hat die
Anwendung der Halme von Weitzen - und Gerstenstroh , oder
des Schilfrohres von der eben beschriebenen Methode den Vorzug.
Auch kann hiebey die Leitröhre kleiner, folglich die Explosion
des Pulvers stärker seyn. Man setzt nämlich ein solches Rohr oder
Halm , dessen Oeffnung kaum eine Linie beträgt , vertical in die
Mitte der Mine hinein, wenn das Sprengpulver zuvor hineingeschüttet
ist. Bey einer Patrone aber steckt man es in dieselbe 1
Zoll hinein , und schiebt es mit derselben in die Mine hinab, nachdem
es vorher mit sehr feinem Pulver gefüllt wurde.
§. 209. Besser noch als diese Methode ist aber der Gebrauch
eines ausgebohrten Holzröhrleins , oder einer Röhre von gebrann