nach Naarden. Um aber der Yssel aus dem Leck das Wasser zu-
.zuführen, dazu dient, wie gesagt, die Schleuse bey Klaphek oberhalb
Ysselstein. b ) Die aus der Südersee kommende und von der
Schleuse zuMuyden nach ihrem Eintritte zurückgehaltene Wassermasse
kann indessenkeine hohe Inondation bewirken, da bey Muy-
den die ordinaire Fluth nicht über 18 Zoll steigt, und mufs daher
derRhein und Leck vorzüglich diegrofse Inondation hervorbringen,
welche man also mittelst einer aus einem Faschinenbau bestehenden
Abdämmung an der Stromscheidung des Nieder-Rheins von der Geldersehen
Yssel T.xiv. wie ichoben erwähnte, sehr erschweren kann.
§. 3i. Einen Theil der grofsen Inondation kann nicht
anders abgezapft werden als Theilweise, und zwar nach
der Einnahme von Muyden , Weesep, Nieuwersluis, Woerden,
Oudewater und Schoonhoven. Der andere kann nicht früher
vom Wasser hefreyt werden als bis der Feind die Posten von
Diemerdam, Vinkenburg, Driemont, Loenerstoot, ter Aa (Tab.
43) Dodesluis Tab. 40 und am Woerdschen-Verlaat erobert
hat.
Hierbey bemerke ich noch, dafs die Inondation von Naar-
den mit zwey auf dem Karremerslot östlich dem Naarder-Meer
liegenden Forts gedeckt ist.
§. 32. Die Zugänge zu dieser grofsen Inondation sind : 1.)
oberhalb des Goog-Landes über Naarden und längs dem Loo-
dyk auf das Fort Uitermeer; 2.) Von Utrecht auf dem Vecht-
Deiche bis Nieuwersluis, 3.) Von Utrecht auf dem Rheindeiche
nach Woerden (Tab. 39.) 4-) Von Vianen und dem Vreswy-
ker-Canal oberhalb der Höhe von Ysselstein nach Montfort auf
Linschooten. 5.) Längs dem Leck - Deich auf Schoonhoven und
Nieuport. 6) Auf den Waal- und Linge-Deich nach Gorkum.
a §. 33. Wichtig sind auch dre Brücken und Communicationen
über den Flufs, der diese Inondation durchläuft d. i.
| die Vecht. Diese sind die Aufziehbrücke über die grofse Seeschleuse
zu Muyden, die Brücken zu Wesep, Hinderdam , Vree-
land, Loenen, Nieuwersluis, Breukelum, Maarsen, Zuilen und
vor Utrecht die Robrugh. Bey dem Hause Nefs befindet sich
eine Fähre.
§. 34. Auch die Gegenden von Cuulenburg, Buuren und
Vianen können unter Wasser gesetzt werden, wenn der Leck
hoch steht Tab. 36. Es werden nämlich in den Leckdeichen
Durchschnitte gemacht, die das Wasser einlassen. Bey dieser
Inondation dient der Dief-Deich zur Vertheidigungslinie.
§■ 35. Eine sechste Inondation dient zur Vertheidigung
von Gorkum, wodurch ein Theil des Thieler-Waards (Tab. 3g)
die Gegend von Heukelum an der Linge bis Vuuren an der
Waal inondirt wird. Es mufs nämlich die Spyksche in dem
Lingedeiche liegende Schleuse und die oberhalb Gorkum (T.3o)
liegenden Daalemmer Schleusen verschlossen werden; Beyde
Schleusen wären dahey mit Batterien zu versehen, wenn der Feind
anrückte, weswegen für die Zukunft wohl nichts zu befürchten ist!
§. 36. Bey. Gork um hat Holland eine der festesten Positionen
, welche von dieser Festung und von den Forts Workum
und Löwestein gebildet werden und beym hohen Stande des
Lecks kann nach den auf Fig. 3g. schraffirten Inondations-Linien
auch ein Theil des Alblasser - Waards, von Nieupoort bis
Schelluynen überschwemmt werden. An dem Fort Workum
schliefst sich dann die Inondation von Altena und Heusden , welche
an die Inondation bey H^rzogenbusch und der Langstraat an-
gränzt. Eine Position die im Winter 17.9I „schlecht benutzt wurde!
§• 37. Ehe ich diese Inondationen beschreibe, will ich
noch bemerken: dafs die Vertheidigung Hollands ehemals gegen
französische Einfälle dadurch sehr unterstützt werden konnte,
dafs man die Flufsdämme, da sie zu den Marschrouten der
Truppen dienen, mit Coupuren oder verschanzten Einschnitten
oder Durchgrabungen versah. Sie dienen zugleich zur Durchlas-
sung des Wassers in die innere Landschaft. Folgende sind im
Jahr 1794 von den Alliirten gemacht worden: