erfodert nun noch Kammerschleusen, (écluses de sas); Brückwas-
serleitungen (ponts aqueducs) oder Brückcanäle (ponts canaux);
Stauschleusen ( écluse de garde ou demi écluse ) ; Brücken
(ponts) Aufzieh- oder Zugbrücken (ponts levis) Wipp- oder Aufwindebrücken,
(ponts à bascule) Drehbrücken, (ponts tournants; (*)
Ferner Wehre und beynahe*alle diejenigen Werke, von denen
der vorige Abschnitt gehandelt hat.
c. ) Grundsätze und Maximen, nach denen bey Anlegung der Canäle zu verfahren
ist.
M 4- D ie Breite der Schiffarths - Canäle hängt von meh-
rerley Umständen ab. Sie kann daher nicht nach der Breite eines
Canalschiffes allein bestimmt werden. Eben so wenig ist sie in
Beziehung auf die Canaltiefe festzusetzen, a ) weil das Local öfters
eine gröfsere dann aber wieder eine geringere Canalbreite zuläfst,
h) die besondere Localrücksichten und Geldmittel den Wasserbaukundigen
beschränken. Folgendes kömmt indessen bey der
Wahl zur Canalbreitein Betracht zu ziehen. 1.) Wenn ein Canalschiff
( Fig. 2. T. 97.) gegen das 'VVasser angezogen wird’, so
schwellt oder wallt die Oberfläche des Wassers vor demselben bey
E E auf; dann empfängt dessen vorderer Theil, d. i. die Stofsfläche,
und endlich erst die Seitenwände den Widerstand derWas-
sermasse, in welcher das Schiff eingetaucht ist. Vor der Stofs-
fläche wallt das Wasser auf, und fällt in kurzen Wollen herab.
2.) Die von dem Schiffe aufgestaute Wassermasse E E wird durch
den Gangdes Schiffes gezwungen, seitwärts auszuweichen, und setzt
die nächsten Wasserschichten, diese wieder andere, in Bewegung;
und so wird seitwärts des Schiffes die Wassermasse gegen die Ufer
getrieben. Je weiter daher der Canal ist, desto leichter kann
das Wasser dem Schiffe ausweichen, desto besser gleitet demnach
das Schiff durch die Wasserschichten, und desto weniger werden
die Ufer von dem daraufanwallenden Wasser angegriffen.
( * ) Z u g -W ip p - und Drehbrücken können im Allgemeinen bezeichnet
werden, durch bewegliche Brüchen.
§. 65. Es ist sonach eine grofse Canalbreite, sowohl in
Hinsicht des Schiffzuges, als dem Bestände der Canalufer vortheil-
hafter als eine geringere Breite. Stützt man sich auf die bisher von
dem Widerstande, den das Wasser den dadurch gezogenen Körpern
entgegen setzt, angestellten Versuche und Beobachtungen;
so müfste sich die Breite des Canals zur Breite des eingetauchten
Schifftheiles (ab Fig. 1.) (wo erzürn breitesten ist) wie 8. zu 1.
verhalten. Da aber der mit einer solchen Canalbreite verursachende
Geldaufwand zu grofs seyn würde, so ist das Verhältnifs von
5 : i . hinreichend. Alsdann wird nach der befsten Construction
der Canalschiffe die Entfernung beyder Randborde c und d, d. i.
wo sie zum weitesten auseinander stehen, | von der Breite des
Canals betragen. Dasheifst, der Canal wird 45 uial so breit seyn
müssen , als die gröfste Breite des Schiffes beträgt.
§. 66. W ir wollen nun an den bestehenden Canälen sehen,
ob dieselben breiter sind, als dieses Verhältnifs angibt, und ob e$
wohl in Praxis der Kosten wegen ausführbar sey, die Breite der
Canäle 7 bis 8mal so grofs, als die Weite der Canalschiffe zu machen^
Bey folgenden Canälen ist
Der Abstand
der
Ufer vom
Wasser-
spiegel.
Die
Breite derjDie Was- !
Canal- j
Schiffe. I sertiefe. j
Setzt man
die Breite
eines Ca.-
nalschif-
f e s^ = 1.
so ist die
In Franz, oder Pariser Schuh. 1i Canals.
Canal du midi - } 6 o 1 7 6 5 .''
— von Charollois 1 36 i 5 5 2 , O.
---- in Hollstein - 1 - 9'5 2 6 'O s 3 , 7. [
---- in Oestreich - . 28 7 4 4 , 0.
— von Briare - 3 o i 3 2 , 3 .
— von Bridgewater 4 0 i 5 5 2 , 6 6 .
---- von Clyde - 56 1 9 8 . 1 0 3 , 0 . ■
— zwischen Oxford und Corentry 2 0 7 hi 2 , 77.
---- yon St. Omer - - . - 6 6 1 2 7 5 , 5,
Zwischen Oxford und Lechfeld, welcher
die Themse mit dem zwischen der Mersey
und TrentgehendenCanal vereiniget. 2 8 i 5 4s 1 , 8 6 .
Zwischen der Saverne und dem Canal der
von der Trent nach der Mersey geht 2 8 i 5 4s 1 , 8 6 .
Canal zwiscen Liverpool und Leeds 4 2 i 5 5i 2 , 80.
— von Trollhätta in Schweden - 2 2 .20 IO | 1, 1,
V. Band. 9*