xnasses und Naurouse wenig fremdes Wasser in den Leitgraben
eintritt. Doch wir werden noch einmal auf diesen Gegenstand
zurückkommen!
Bey diesem ohnweit Thomasses liegenden Vereinigungs-
puncte ist zur Ablassung des überflüssigen Wassers in das alte
Bett des Laudotbaches ein grofser Ueberlafs mit drey Grundablässen,
worunter ein Stauthor, zwischen Seitenmauern, liegt, um
die Fortsetzung des Leitgrabens nach Naurouse die noch 92723
Fufs lang ist trocken zu legen, wenn sie geräumt wird, oder damit
wenn man während des Winters das Bassin von Ferriol
spült dieses trübe Wasser durch das natürliche Bett des Laudot
abfliefsen könne, und überhaupt auch des Sommers den Leitgraben
unterhalb von trüben Wasser welches bey Anschwellungen
der Bäche herabkömmt befreyet bleibe. Um dieses auch vom
Bassin von Naurouse , d. i. vom Canal so viel als möglich abzuhalten,
sind ohnweit der Mühle von Naurouse in der linkseitigen
Wand des Leitgrabens zwey Grundablässe gelegt und zwey
andere an dem Bassin selbst, die das Wildwasser in den Fres-
quel mittels eines Grabens leiten. Bey dem letztem ist ein W^hr
in dem sie angebracht sind von 360 Fufs lang, über welches
eine 20 Oeffnungen habende Brücke, zum Schiifszuge dienend»
liegt. Vorher d. i. aufwärts hat man den von St. Felix kommenden
und viel Material führenden Bach über den Leitgraben geführt.
Derselbe ist wie wir aus der Karte Fig. 97. sehen, nach
den Abhängen der Berge gegraben, um Brückwasserleitungen,
Aufdämmungen und tiefe Excavationen zu ersparen. Er mufste
daher sehr lang werden und man rechnet dessen Länge vom
Wehr im Alzau- Bach bis Naurouse auf 3oo6o Klafter wiewohl
die Entfernung in gerader Richtung nur 17000 beträgt.
§. i 38. Anfänglich ist der Leitgraben der Ebene von Re-
vel bis Naurouse zum Absatz des Getreides mittels 14 hölzernen
Schleusen schiffbar gemacht worden, wodurch nothwendig der
Abflufs des Wassers gehemmt und die Versandung des Leitgrabens
beschleuniget werden mufste. Diese Schiffahrt ist daher eingestellt
worden, die man jedoch ohne Nachtbeil des Canals wieder
einrichten könnte, aber mitgrofsen Kosten, und nur in dem
Falle wäre sie anzurathen, wenn der Tarnflufs schiffbar gemacht
wäre und mit dem Mittäglichen-Canal durch eine W^ässerstrafse
Von Revel bis Naurouse über Thomasses in schiffahrtsfähiger Verbindung
gebracht werden sollte.
§. i 3g. Von den drey Bassins, welche bis jetzt in dem W e ge
des Leitgrabens angelegt sind, ist nur noch folgendes zu merken,
weil die Wehrdämme der zwo obern bereits (§. 27. 28.)
beschrieben wurden. Das Bassin von Lampy fafst 5oo,ooo Cu-
bikkiafter Wasser und soll über 25oooo Livres gekostet haben.
Das Bassin von Ferriol enthält 939104 Cubikklafter Wasser,
welche Masse diejenige übertrift , die gleich dem Wasserkörper
im Canal ist, weicherden Vom Leitgraben zu speisenden Canal-
theil aüsmacht. Die im 27. §. erwähnte Spühlung dieses Bassins
dauert 8 bis 10 Tage und wird gegen Ende Decembers vorgenommen.
Nach einem Monat hat man die Ausbesserungen
aller Art vollendet, so dafs das Wasser des Laudot und Alzau-
Baches und der übrigen Bäche darin eingelassen , und das Bassin
nach 40 Tagen gefüllt wird. Weil im August und September
die Plänrigole und der Canal, da wo Reparaturen nöthig sind
abgelassen und ausgebessert werden , so füllt man nachher dieselben
mit dem im Bassin Ferriol gesammleten Wasser, welches
binnen 8 Tagen geschieht. Aber in trockenen Jahren hat man
vier Wochen dazu gebraucht.
§. 140. Das Bassin von Naurouse ist ein länglichtes Achteck
im Felsengrund ausgetieft und hat 3264 Fufs am Umfange,
ist 1200 Fufs lang und goo breit. Anfänglich war es 7 Schuh
tief mit V^asser gefüllt, nachdem man aber dessen Spühlung durch
die zwo erwähnten Grundablässe, wodurch sie in den Fresquel
hätte geschehen mögen, unterlassen hat; so ist es mit Sand und
Schlamm angefüllt. Darauf stehn jetzt Pappeln; an dessen Rande
sind zwo Leitgräben geführt, wovon der eine dem östlichen
der andere dem westlichen Canalast das Wasser zuführt. Die