dem es um den Haken s geschlungen ist, von welchem cs ein Arbeiter
nachläfs t , sowie die eiserne Schau fiel vorwärts geht. Damit
dieselbe so tief als nöthig ist in den Schlammgrund eingreift, wird
um ihren Stiel bey o ein Seil geschlungen , welches nach h und b
herunterläuft und von einem bey q stehenden Arbeiter gehalten
wird. Ist die in Tab. g 5, Fig. bis 33. incl. nach einem grofsen
Maafsstab dargestellte Schaufel über die Oberfläche des Wassers
gekommen , so wird ein Boot unter dieselbe gefahren. Alsdann
öfnet ein Arbeiter die in der Schaufel befindliche Klappe d ,e ,a ,b ,
Fig. 32. mittelst eines Hakens Fig. 27; wenn sie zuvor so weit
hinaufgewunden ist, dafs während ein Arbeiter auf ihre gröfste
Fläche klopft, der darin befindliche Schlamm in das Boot fallen
kann. Ist sie geleert, so wird die Klappe mittelst eines Hakens
oder einer Feder, i, Fig. 32. zugeschlossen und die Laufräder
werden nach der entgegengesetzten Richtung bewegt, wo dann
die an der andern Seite des Prahmes auf den Boden herabgesenkte
Schaufel in den Grund eingreift und hinaufgezogen wird. Die
Schaufelstangen , Ketten und Seile, werden je naqh der Tiefe des
Wassers verlängert oder verkürzt. Zu diesem Manöver sind 10
Arbeiter nothwendig. In Toulon hat eine solche Maschine mit
Inbegriff des Prahmens im Jahr 1750, 10099 Liv. gekostet. Jedes
Boot, in welchem der Schlamm ausgeleert wurde, trug Cubik-
klafter und während eines Sommertages wurden zu einer Tiefe
von j bis 8 , 1 9 4 4 01 und zu 25 bis 3o' Tiefe 108001 ausgebaggert.
Die im Hafen zu Brest im Gebrauch seyende Maschine ist
der beschriebenen ähnlich , nur dafs sie nach gröfsern Dimensionen
erbaut ist. Auch hat die Schaufel, welche 64 Cubikfufs fafst,
einen nach einem Cirkelstück abgerundeten Boden. Sie fördert
864 Schlamm in einer Stunde auf. Jene von Toulon ist in Be-
lidors Wasserbaukunst, §. 806. im II. Theil umständlich beschrieben
und wer eine solche Maschine erbauen w ill, findet daselbst
die Stärke aller einzelnen Theile angegeben. Sie wird vorzüglich
in solchen Flufsmündungen und Häfen gute Dienste leisten, wo
ein zäher Schlammgrund anzutreffen , die Geschwindigkeit des
Stromes geringe ist und der Wind nicht so heftig weht, dafs er
die Bewegung der Maschine stört, indem ihre Laufräder und die
Schaufelstiele dem Winde Hindernisse oder viele Angriffspuncte
entgegen stellen.
§. 199. Die Venetianer waren zur Austiefung der Wassers
trafse von Venedig nach Malamocco einer Maschine, die sie
Cavafango nennen (Tab. 100. Fig. 33 -— 37.) benöthiget, welche
allen Windstürmen Widerstand leistet und selbst während derselben
gebraucht werden konnte. Zu diesem Endzwecke wurde
auf einem 40'langen und 23' breiten Prahmen eine Schraube,
1 , die sich auf einem metallenen Zapfen ä und in der Hülse b
dreht, so wie ein Wuchtbaum 2 ,3 , der auf einer eisernen W e lle
c ruht, angeordnet. Der Schlammfänger , oder die Schauffel
hängt an zwey Kloben e, J, und kann mittelst eines um die stehende
Welle 4 i gehenden Seiles heruntergelassen und heraufgezogen
werden. Derselbe besteht aus einem von Eisenstäben gemachten
Gitterkasten , welcher an der Säule i k hängt, sich um
den Zapfen i bewegt und mittelst des um die Rolle g laufenden
Seiles h g dergestalt gezogen wird, dafs er in den Grund eingreift.
Die an den Seiten des Prahmens angebrachten Pfähle 10, 1 1 , dienen
zu seiner Befestigung und die erstem werden mit der Zugwelle
9 herunter gelassen. Der Gebrauch der Maschine , deren Ponton
inwendig dergestalt mit Steinen, 20, gefüllt ist, dafs der ge-,
sammte Körper sobald die Schauffel geladen ist , gleich tief eintaucht,
wird dadurch erleichtert, dafs zu beyden Seiten des W'ag-
oder Wuchtbaumes 2, 3 , in einem Kasten Steine, 14, liegen,
welche die eine Hälfte desselben mit der andern, woran dieSchau-
fel hängt, ins Gleichgewicht bringen. So wie nun das hintere
Ende des Wagebaumes mittelst der Schraube 1 , heruntergeschraubt
wird, steigt das vordere in die Flöhe. Jetzt fährt
das den Schlamm aufnehmende Boot unter die 3' über die Wasserfläche
aufgezogene Schauffel; man zieht das Seil f e mittelst dem
Hornhaspel 4 > dergestalt an, dafs die Schauffel in solche Lage
kömmt, in welcher der Schlamm daraus und in das Boot fällt.