
Bemerkung zurückgeführt werden kann, wo gezeigt
wurde, dass die vollkom.mne Gleichartigkeit der Theile
(Monaden) eines Organismus ein Zeugniss sei für
seine geringe Entwicklung, während die grösste Verschiedenartigkeit,
Ungleichheit, Mannichfaltigkeit derselben
allemal eine Steigerung seiner Bedeutung beurkundet,
denn auch die säinrntlichen Einzelwesen —
wir selbst — was sind wir anders als wieder inte-
grirende Theile eines hohem Ganzen | Monaden eines
grossem Organismus, und — was uns betrifft —
lebendige Glieder der Menschheit. — Demnach da,
wo alle diese Glieder noch gleich und gleichbefähigt
wären, würde eine noch niedere Ordnung walten
wo dagegen in Jedem ein Eigerithümliches — ein
Anderes hervortritt, würde sofort ein Höheres entschieden
sich geltend machen.
So liegt denn also eben darin, dass die Menschheit
überhaupt ein so viel höherer Begriff ist als der
der Thierheit, die Nothwendigkeit davon verborgen,
dass eine mächtige und bedeutungsvolle Steigerung
der Individualität in der erstem gegen die letztere
stattfinden muss, eine Steigerung, von welcher es die
erste Folge ist, dass, wenn wir es in der Thierheit
nur bis zum Hervortreten des Individuums kommen
sehen, in der Menschheit dagegen zuerst das Auftreten
der Person Statt hat. — Wie wir daher oben
Individualität den Maasstab organischer Wesen im
Allgemeinen genannt haben, so dürfen wir nun weiter
folgern, die Persönlichkeit müsse zwar nicht der
alleinige, wol aber der erste Maasstab sein für den
Menschen. Wie sehr dieser Maasslab jedenfalls sich
bewähre, wenn -wir nach ihm die Tagvölker messen,
liest schon zum Theil auf der Hand und wird sich
° ,
in Folgendem noch vollkonnnner ergeben.
.Auszugehen haben wir hier zunächst davon, dass
selbst die einzelnen Völkerzweige in den Tagvölkern
eine ausgezeichnete Individualität zeigen und in sehr
festen Charakterbildern, der Eine neben dem Andern,
folglich auch in grosser Mannichfaltigkeit, sich aufstellen.;
Wie scharf sondern sich nicht alle achtzehn
oben aufgeführte Verzweigungen des allgemeinen
kaukasischen Stammes von einander ab, und wie verschieden
ist nicht im Ganzen die Persönlichkeit ihrer
Zweige! — Schon der Hindu und der Finne, der
Türke und der Maure, noch weit mehr aber der Hebräer
und der Perser, der Grieche und der Germane
— welch ausnehmend verschiedene Individualitäten! —
Aber je höher nun die geistige Befähigung in den
besondern Völkerzweigen sich hervorhebt, desto ungeheurer
wird zugleich die Mannichfaltigkeit der einzelnen
Persönlichkeiten, und hier ist es, wo wir
dann wieder zu der Bemerkung kommen, die wir
im Anfänge aller dieser Betrachtungen zu machen Gelegenheit
hatten — nämlich dass es eine der schwer