
sehen?» so durfte man dann auch immerfort fragen:
«warum könnte es nicht anstatt vier eben so gut nur
drei, oder auch sechs oder neun Hauptstämme geben
? »
Wiederum aber, hätte die scharfe empirische Forschung
nicht von ihrer Seite jene Viertheilung mit gleicher
Bestimmtheit darstellen können, so würden wir
abermals unbefriedigt geblieben sein und ein Zweifel
hätte Platz greifen können, inwieweit die volle Anwendung
eines allgemeinen Gedankens auf die besondere
Wirklichkeit erlaubt sei.
Nach allen diesen einleitenden Betrachtungen rücken
wir nun dem eigentlichen Ziele dieser Untersuchungen
näher, und es wird jetzt das Erste sein, noch eine
Uebersicht der in obigem Sinne vierfach getheilten
Volksstämme und ihrer Vertheilung an der Oberfläche
des Planeten zu geben.
Den obigen Anforderungen zu Folge müssen sich
also finden einmal: Volksstämme, welche dem Lichtmangel
— der Nacht des Planeten entsprechen; es
können keine andern hierher gezogen werden als die
körperlich und geistig unvollkommner ausgestatteten
Neger — der äthiopische Stamm; — sie sind die N a c h t v
ö l k e r — durch dunkle oft vollkommen schwarze Färbung
bezeichnet. Ein andermal müssen sich finden:
Volksstämme, welche der Erleuchtung — dem Tage
des Planeten entsprechen; es gehören augenfällig hierhin
die kaukasischen, europäischen und in Asien bis zu
den Hindus verbreiteten hohem Stämme, alle von mehr
oder minder weisser Färbung, «- es sind die T a g v
ö l k e r . Zum dritten muss es geben Volksstämme,
welche die Dämmerung des Aufganges in der Menschheit
darstellen, — es sind die weitverbreiteten Völker
des mongolischen Stammes, von welchem zugleich die
malayischen Stämme abgeleitet werden können. Ihre Organisation
wird in vieler Beziehung zwischen der der
Tag- und Nachtvölker in der Mitte stehen und eine
dunklere oder hellere gelbliche Färbung zeichnet sie
aus — es sind Ö s t l i c h e D ä m m e r u n g s v ö l k e r Viertens
und endlich müssen Volksstämme sein, welche der Dämmerung
des Unterganges entsprechen, in denen abermals
eine mittlere Organisation und eine bald dunkler
bald heller röthliche Färbung vorherrscht, wohin denn
die Völker gehören, deren Mitte der Toltekanische und
Aztekische Stamm ausmachte, welcher einerseits bis
zu appallachianischen Stämmen, andererseits bis zu
den Patagoniern und Feuerländern sich ausdehnt —-
es sind die w e s t l i c h e n D ä m m e r u n g s v ö l k e r der Erde.
Man kann sich ein sehr gegenständliches und in
vieler Beziehung bedeutungsvolles Bild von den Verhältnissen
dieser vier grossen Volksstämme zur ge-
sammten Erdoberfläche entwerfen, wenn man auf
Planigloben die Verbreitung derselben je mit verschiedener
Färbung über die Erstreckung des Festlandes