
mung von Sprachen angehört, wird wieder keine
Mittel darbieten, den einen Stamm mit andern Stämmen
in Berührung zu setzen; je mehr aber dies der
Fall ist, desto mehr wird er in seiner Bildung Z u rückbleiben.
Und so findet der Forscher diese Amerikaner
wirklich! — Von den Pescheräs an, durch
die weitverbreiteten Horden der Araucaner und der
Puel-tsche am östlichen Fusse der Andeskette zu den
wilden Stämmen Brasiliens, den Botocuden. Mascha-
caris, Malalis, Maconis u. s. w., bis hinauf zu den
vielen wilden Stämmen Nordamerikas, den Lenape-
Nationen, den Mohawks, Oneidas, Ononddgas u. s. w.,
fast überall dieselbe Beschränktheit und Roheit, bei
manchen (so bei den Botocuden) noch so weit gehend,
dass Anthropophagie nicht selten vorkommt. —
Im Allgemeinen darf indess doch gesagt werden, dass
die idelle Seite des Menschen in den nordamerikanischen
Wilden etwas mehr hervortritt, als in denen
Südamerikas. — Eine eigenthümlich eindringende,
nicht selten grossartig gehaltene Rednergabe, welche
an ihren Häuptlingen bei Verhandlungen mit den sie
überall zurückdrängenden Europäern mehrfältig beobachtet
worden ist, kann hiervon Zeugniss geben 39.
Merkwürdig ist dagegen die geringe Befähigung ihres
Sinnes für Zahlenverhältnisse. Der Prinz v. Neuwied
sagt von den Botocuden: «Sie haben nur einige wenige
Zahlen: Eins heisst mokenam, zwei hentiata,
mehr oder viel uruhu, nachher nehmen sie Finger
und Füsse zu Hülfe.» — Desgleichen bemerkt Morton:
«Einer der'merkwürdigsten intellectuellen Mängel
der Tndier ist ihre grosse Schwierigkeit, irgend etwas
zu begreifen, was numerische Verhältnisse betrifft.» —
Die Einwirkung eines solchen Mangels aber auf höhere
geistige Befähigung ist mächtiger als man denkt: —
Wer nicht im Stande ist, den Begriff der Zahlen gehörig
zu fassen, wie soll sich Der zum Gedanken
der Unendlichkeit erheben, und wie arm bleibt der
menschliche Geist ohne diesen Gedanken!
Von der geistigen Befähigung in den östlichen
Dämmerungsvölkern.
Man kann nicht nach dieser Seite der Menschheit
das Auge der Betrachtung richten, ohne ihres grossen
vielfach genannten und noch nie erklärten Gesetzes
zu gedenken, d. i. des Gesetzes der Fortschreitung
von Osten nach Westen. Die einfachste Verfolgung
der Geschichte belehrt uns, dass grosse Völkerwanderungen
am meisten in dieser Richtung erfolgt sind,
so der grosse Erguss kaukasischer Stämme über
Europa, so wieder die grosse Neubevölkerung Amerikas
durch Europäer. Beachten wir ferner den Weltk
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