
mef)r teilt bie g efam m te £>eutfte © b ra te , unb n i t t blob bie
eine iBefonberung, alfo b o t a u t nur eine S J e fo n b e ru n g , unfer
2i e u l ) o t b e u t f t , burd) ade © e u tftc Stftnnbarten unb © b rat*
arten, ohne jegliche Ausnahme, gebilbet, Sine 3beatität je b o t, teenn
man totd, teorin bie m unbartliten ©egenfä^e abgeftutnbft erfd)einen,
unb nur baS aden SDZunbarten © em e in fa n te , freilich baS Söefent«
tic^e einer © b ra te , zuriidbleibt nad; bent logiften ©efejje, ba§ mit
bem Sad)fen beS Umfanget eines Begriffs bie 3 ah l feiner Wlexb
male abnimmt. 2J2unbarten finb, barüber ta u fte man fic^ nid)t,
nur beziel)ungS toeife „äftunbarten"; oit fid^ imb abfolut genom*
men, bodftänbige — (S p rach en , teenn auch in befd)ränfterem örtlü
te m Umfange gültig. Unter ©ne © p ra te , als beren iöefonberun*
gen fadenb, unb fid) um ben feib en ÜÖiittelbunft unb © b ratfern ,
nur in a n b e re n , unb oft fel)r eycentriften Greifen, breljenb, beden
fieim großen ©anjen einanber, unb meinen nur b u i't meift untoe«
fe n tlie ß e , jebod> feineSteegS immer auf bloße Sautberfc^ieben^eit
beftränfte ^D ifferen zen , bon etnanber ab. ®er befonbere -Duft,
teetd)en eine SOiunbart auSatI)met, übrigens fein überreiztes ginnet,
hat, unb bei getoiffen DJiimbarten bor anberen, etteaS fo ©gentlmm*
liteS unb ademal ben, teelc^er fie, biedcitt aus feiner .jpeiinaib
|erauSgeriffen, teieber bernimmt, 2InI;eimeInbeS, bah eS aud; ben
früher theitnahmlofen grembert, toie man ficf) ettea n a t einer ber*
arteten unb b o t bübfc^en gelbblume nieberbüdt, leicht unb teiber-
ftanbtoS jum ©enuffe bon ©aben ßingießt, fei eS bon einem tief-
innigen ißolfsliebe, bon einem lieblichen 3bbde, in ber ungefüttert
Siaibetät einer btedeidd fonft ganz bertoal)rlofeten SBolfSmunbart ihm
entgegengebratt, unb bah biefer, eben burd; beren natürliche, bon
feiner Sutift berbovbene g r if te unb ®emittt?lief)feit feine ©eele an*
muthig beteegt, oft, teie bon hetlfantent Sftorgenthau, neu erqnirft
unb belebt fühlt. 33ieS ahnen jit taffen, genügen jteei t a r n e n :
^ e o frit unb |;e b e l, bie unnachahmlichen*). 9Jian überfeine fie,
nicht ettea in eine anbere © b ra te , ettea jenen ins Latein (bgl, j. 28.
bie ©logen S3irgils, teeldj)e einen, nachbem man ihr g rie tifteS
SSorbilb jubor gelefen, tro | ader aitfgeteenbeteu Hunft — falt taffen);
man nehme ihnen nur burd) Uebertragung in eine anbere höhere
ÜJiunbart ihr urfbrüngliteS munbartlid;eS Kolorit (teie g. 28. beS
boriften ißlateiaSmoS)., unb fie finb —■ nichts mehr, ober btof? ein
halbes, ©ne geiftbode Slbhanblung bon g r i e b r i t 3 a c o b S : Ueber
einen 23orpg ber gried)ifchen © p ra te in bem ©ebrauche ihrer
JDialefte. München 1808. 4. geigt, teie baS funftfinnige SBolf ber
* ) SSu# fönnte an ©Usotten, wie SB u t tt $ , . erinnert werben. „Ten
scottisch songs rendered into Gertnan. By W. B. M a <s d o n a 1 d
of Rammerscales. Edinb. 1854. f o l le n , Wie ber Uebrfefeer fagt,
„bie nalje SBerwanbtf^aft tu Ä tan g, St&btfumte unb jwtfdjien
ber febottifefcen unb b e u tf^ c n <3}>ract>e beweifen" fidfen.
|jedenen auch barin mit genialer* $lnfd)auung feinen 23ortl)eil heraus*
fühlte, bah eS ntd;t nur jebe Üiebegattitng in einer bon ihv urfbritng*
lieh geteählten unb fönfttoie angemeffenften SdJunbart ju SBoiie
fommen ließ, fonbern baß auch feine ©idperheroen, — 3. 28. bie
©cenifer im ©jor unb ißinbar in ben ©iegeShbmnen, ihren ©elftes«
fc^ö^ofimgen burd; gefdgnadbod teählerifcheS 33erfeijen mit Slnflän«
gen att anbere Sdiunbarten, oft bie garteften unb iebene anberen, als
bem griechifche« ©hre uub ©efithle, fchte'er zugänglichen hinten
unb garbenmifd;ungeu ju gehen berftanben. 3 )er ©ehrand) bes
^ J ra frttS im gnbifd;en 3)rama hatte, taufd;e ich mich barüber nicht,
ebenfalls einen getoiffen fünftlerifd;en ^toed. 3 n fo fern aber fdfeint
mir ber g ad nicht ber nämliche, als fid) bie fe nach ben Ißerfonen
ttub ©tänben (Vornehme unb fiebere ber mannigfachften 91rt; 9)?än«
ner, SBeiber) fo berfd;ieben getoählte g o rm beS fhrad)lid)en 51uS*
brudS (©anSfrit, unb, in fid) felbft ungemein barürt, ißrafrit) bei
ben 3 nbern toie ein’ Sföiberfd)ein barftedt einer fa fte n m ä ^ ig ge«
fd)iebenen unb ftreng eingefachten Sebölferung, jnmal in einer 5Dicht«
gattung, teeld)em bie 9Bir£licf)feit ber ■ SebeuS.berhältniffe leicht feine
©huren tief einbritdt
2Bir gehen teeiter. ©brachen — ein SJlerfmal b e rg re ih e it, um
ter beren fd)öbferifchen ©unft fie entftanben unb fid; fortentteidelten,
ja n o t immer bon feuern [halten, — zeugen, int ©egenfatc zur
iJ ia tu rn o th tte n b ig le it, teelche im b e re ite beS D rg an ifteu aus
©leitartigem nur teieber ©leitartigeS burd) Beugung h^bprgehen
läßt, aus bem einen ©efonberen ein ©efonbereS, teelteS f i t d;aral«
teriftift baburd; bet'bot'thut, gerabe n i1 1 genau b e rfe ib e n Slrt zu
fein. „SßaS feinem U rffn 'u n g e n a t berteanbt ift, muh a u t f®*
nem iS efen n a t berteanbt fein", bemerft mit Ü iett © te in th a l,
ohne bah er ben hieraus fließenben © tlu h guläßt, bon teeldjer
SSittigleit, a u t in ßrincipieller 9Utdfid;t, eine ©ruppirung ber ©bra«
te n n a t ihren genealogiften SSertoanbtftaftSberhältniffen fein müffe,
auf bie er überhaupt oiel zu teenig © eto itt legt. O b fto n nun
Ztoar bei urfprüng lit ftammberteanbten SS öllern bie f b r a t ü t e
SSerteanbtftaft baburd; aufgehoben toerben lönnte, bah ettea baS
eine feine @brad)e aufgiebt unb gegen eine frembe b ertauftt, fo liegt
b o t in ber 2iatur ber © a te , bah berteanbte © b ra d ;e n , ihrer
fonfttgen SSeränberuugen im g eattet, b o t nie ben ©jarafter genea«
logifter ©leitartigfeit gättglit berläugnen. sJiäm(id) im Sluge beS
funbigen © b ra tfo rfte rS , teährenb ber rtitt bahin gerittete unb
für Unterfteibung bon © leitheü unb Ungleitheit ungeübte ©inn
beS Saien bie aderbingS häufig bis zur Unlenntliddeü oerlarbte
©leitartigfeit le itt mihfennt unb für ® ru n b b e rfd )ie b e n h e tt
hält.:-fo fehr en tfrem b e te n f i t im Verfolge ber 3 eit ihrem üftutter«
ftode bie © b ra te n in immer gröberen ^nüftenräum en. S), h- in
ihrem gefd;ichtlid;en ^erlaufe bifferenzirt f i t eine © b ra te aus ur«
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