
steht. — Diese Umstände also sind es, welche, wenn
man sie mit den von den äthiopischen zu den kaukasischen
Stämmen deutlich mehr und mehr aufsteigenden
Cubikzahlen des Schädelinhalts zusammenrechnet,
nunmehr berechtigen, den Satz auszusprechen:
Die Ungleichheit in der Befähigung zu höchster Geistesentwicklung
stellt sich in den verschiedenen Stämmen in
dem Maasse heraus, dass die geringere Befähigung auf
die Nachtvölker fällt, während die grössere den Tagvölkern
zu Theil geworden ist, die Dämmerungsvölker aber
den deutlichen Uebergang zwischen beiden bilden:
So weit denn die Folgerungen aus jenen ersten
Vergleichungen.
Es ist nun überzugehen zu Dem, was an Documenten
wirklich erreichter höherer Geistesthätigkeit in den
einzelnen grossem Abtheilungen der Menschheit mit
Bestimmtheit nachgewiesen werden kann. Immer an
den genetischen Gang der Betrachtung uns haltend,
beginnen wir mit dem geringsten Stamme:
Von der geistigen Befähigung in den Nachtvölkern.
Mit einer gewaltigen Thatsache tritt uns sogleich,
indem wir nach dieser Seite uns wenden, die Geschichte
dieses Stammes entgegen — es ist die Thatsache
seines Sklaventhums! — So weit ist es gekommen,
dass der Begriff des Negers und der des Sklaven
immer fast zugleich in uns auftaucht, sobald wir des
Einen,oder des Andern gedenken; und noch so sehr
mag ein höheres Mitgefühl für Alles, was Mensch heisst
und in Sinn und Wort seinen höhern Beruf bewahrheitet,
dazwischen sich stellen, doch ist es ein nie
ganz abzuweisender Gedanke, dass ein Schicksal, welches
einen ganzen Stamm der Menschheit in dunklern
Schatten stellt, als seine nächtliche Färbung :— ihn
nicht getroffen haben könnte, wäre seine Geistesbefähigung
nicht eine niedrigere, als die aller andern Stämme.
— Gewiss haben wir alle Ursache, einen solchen Gedanken
sich nicht zu weit ausdehnen zu lassen, und
namentlich darf er nie abhalten, Alles aufzusuchen und
herbeizuführen, was irgend beitragen könnte, allmä-
lig dieses grauenvolle Schicksal von diesem Stamme
zu wenden — im eigentlichen Sinne eine Erlösung
desselben vorzubereiten, • und Das', was an Befähigung
zum Höhern in ihn gelegt ist, mehr und mehr zu fördern;
allein bei alle dem bleiben unwiderlegliche
Gründe genug übrig, welche uns nöthigen, den Menschen
der Nachtseite mit dem des Tages und der Dämmerung
nie ganz auf eine Linie zu stellen. — Ueber-
haupt wenn irgend wo , so darf man bei den Schicksalen
ganzer Völker den Ausspruch anwenden: «Die
Weltgeschichte ist das Weltgericht», denn entweder