Schwingen, grofse Deckfedern der Flügel und die obere Schwanzseite ist dunkelbraun; auf letzterer
sind acht undeutliche dunkelgraue Querbinden gezeichnet, wovon sich weder bei dem jungen noch
älteren Vogel eine Spur findet.
Bei dem zweijährigen Vogel ist der Kopf und Hals hellrostroth, Rückenmitte und Brust
leberbraun mit schwarzbraunen“ Flecken; Bauch, Schenkel, After- und kleine Flügeldeckfedern
röthlichweifs; Flügel und Schwanz wie beim ganz alten Vogel.
Wir fanden diese Adlerart ziemlich häufig in der abyssinischen Provinz Simen; sie versammelten
sich familienweise an dem. Aas des von uns getödteten Wildes, wovon sie mit Gier
frafsen; ward sonst in keinem der von uns bereisten Landstriche beobachtet; aber in den
Kasten, in welchen Herr Burchell seine in Süd-Afrika gemachten reichhaltigen Naturaliensammlungen
auf seinem Landsitze zu Fullham nun seit beinahe 20 Jahren nutzlos für die Wissenschaft
verschliefst, fand ich gleichfalls Individuen dieser Falkenart, welche er in der Caffrerei erlegt hatte.
Taf. 14.
Falco (Circaetus) funereus. RüppeU.
Diagnos. Femina adulta. Falco rostro validissimo, apice elongato, uncinato, cera cincrasccnte, pilis sursum curvalis tccta, pcdibus validis,
tarsis reticulatis, alis caudae apicem recte trimcatum aequantibus, totius corporis colorc umbrino chocoladino, cauda supra
nigricante tribus fasciis ciuerascentibus, raargine albido.
■ Von dieser ausgezeichneten Falkenart, welche in Gröfse etwas weniges den in gleicher Abtheilung
stehenden Falco brachydactylus und Falco pectoralis übertrifft, erhielt ich nur ein einziges
Individuum, das ein ausgefiedertes altes Weibchen zu seyn schien. Falco funereus unterscheidet
sich von jenen beiden verwandten Arten, die gleichfalls in Abyssinien und Nord-Ost-Afrika ziemlich
häufig Vorkommen, nicht allein durch Farbe, sondern namentlich durch den bei weitem
stärkeren Schnabel und durch sehr robuste Klauen an der innern und hintern Zehe. Besonders
bemerkbar ist die starke Entwickelung der Haare, welche sich an der Basis der Wachshaut
befinden und letztere beinahe ganz überdecken, wobei sie sich bogenförmig nach dem Scheitel zu
krümmen. Der Schnabel ist sehr robust, hoch, gleichförmig gekrümmt, und ohne Auskerbung.
Die ziemlich' langen Tarsus der robusten Füfse sind mit netzförmiger Beschuppüng; ein Theil
derselben ist durch das Gefieder der Schenkel überdeckt. Die Klauen, besonders das innere
Paar und diejenige der Hinterzehe sind grofs und stark; der Schwanz rechtwinkelig abgestutzt,
und kaum einen halben Zoll länger als die Endspitzen der Flügel, .welche durch die dritte
Schwungfeder gebildet wird.
K ö r p e r a u s m e s s u n g .
Ganze Körperlänge von der Schnabelspitze bis zum Schwanzende . . . 2°. 3'. 6".
Länge des Schnabels von der Spitze bis zur 6 ü | M H Wachshaut . . . . . __ 2J . Q|/
Verticalhöhe des S c h n a b e ls ..........................................................................................
Flügellänge vom Bug bis zur Spitze der dritten Schwanzfeder . . . . 1. 9. 0.
Schwanzlänge.................................... ................................................................................ 3* 9*
Länge des Tarsus ............................................................................................................