Chrysophris' bifasciatus. Forsk. Cuv.
Synon.: Chaetodon bifasciatus, Forsk. pag. 64. No. 90.
Icon: Lacép. Vol. 3 pl. 3. Fig. 3., als Labre chapelet.
Diagnot. Chrysophris corpore subelliptico, compresso, fertice quadrantiformi, corp’oris colore argcnteo, capite per verticcm fasciis duabus
nigro-violaceis, una per oculos, altera per marginem operculorum; pinna dorsali, pectorali, et candàli aurantiaca, ventrali et
qpali turchina, ista dimidio postico caeruleo.
Ob dieser Fisch wirklich derjenige se y , welchen Commersont au f Isle de France gezeich n et hat, und den
Lacépède au f oben citirter T a fe l abbildete, eine Meinung, die Cuvier ausgesprochen, dieses w'age ich nicht zu
widerlegen, mache jedoch aufmerksam, dafs von jener Commerson’schen Figur gesagt wird: „ l e corps sur un
fond argenté, offre sur chaque flanc dix lign es brunes y. interrompues, formée, chacune par une série adç taches
obscures“ , eine Körperfärbung, wovon weder Forskäl noch ich irgend ein e Spür beobachtete. D e r vertical
comprimirte Körper ist etwas unregelmäfsig elliptisch, indem der Mund weit unter der Körperfiälfte stehet, dabei
aber das Kopfprofil ein Bogensegment bildet. D ie Augen sind ziemlich nahe am Munde befindlich, die Brustflossen
lang und zugespitzt, die steifen Strahlen der Flossen wie b ei Chry. bëfrda; d ie Schwanzflosse ausgekerbt.
Brfl. Rfl. Afl. Schfl. 4 + + 4.
Die von Cuvier so besonders herausgehobenen Streifen auf dem Präoperculum, sind bei den ^ Exemplaren
aus dem rothen Meere gar nicht bemerklich, weder im frischen noch getrockneten Zustande des Fisches,'Weder
bei grofsen noch kleinen Exemplaren, -
Die Hauptfarbe des Körpers ist Silbérgrund mit tombackartigem Metallglanz, nach dem Rücken und Kopfe
zu ins Violette übergehend. Zwei schwarzviolette Querbinden ziehen über den Vertex, die eine ^durch die
Augen bis zum Mundwinkel, die andere vom Anfang der Rückenflosse über den Rand des Operculums bis zur
Hälfte des Kiemenspalts. Brust-, Rücken - und Schwanzflosse orangegelb, Bauch-und Afterflosse königsblau,-die
obere. Hälfte der letzteren gelblich ; auch der vordere Strahl der Bauchflosse ist himmelblau. Iris braujjgelb,
nach dem Vertex zu mit einem schwärzlichen 'Flecken, g l Der Magen ist ein kurzer musculöser Stumpfsack; der
Pylorus nur mit drei Coecums besetzt, der Darmkanal mit einer Rückbiegung, ist a/ 3 so lang als dér ganze
Fisch, welcher zuweilen einen Fufs grofs wird ; die robuste Schwimmblase verlängert sich in 'zw^ei Blindsäcke,
welche an den Seiten der Schwanzwirbelapophysen liegen. Nahrung kleine Fische, besonders Clupeen, auch die
Thiere der Bivalven. Ist ein häufig vorkommender sehr schmackhafter Fisch, dessen Trivialname nach Forskal,
Rabagi ist. - ___________ ’_______ _
Cuvier rechnet *) einen andern von Forskäl im rothen Meere beobachteten Fisch, den Letzterer
Sciaena grandoculis benannte, gleichfalls zu den Chrysophris; dieses ist aber irrig, denn derselbe
mufs wegen seines eigentümlichen Zahnbaues eine eigene Gattung bilden, welche ich bezeichne
mit dem Namen:
Sphaerodon, nov. gen. RüppeU.
Es ist der hierzu gehörige Fisch in jeglicher Beziehung ein Chrysophris, nur sind seine Zähne
verschieden; an beiden Kiefern sind nämlich in der Mitte vier konische robuste Zähne, hinter
welchen sich eine breite Binde feiner bürstenförmig gestellter Hackzähnchen befindet ; auf den
Seiten der Kiefer ist nur.eine einzige Reihe flacher sphäroidischer Zähne, die an Volumen von
vorn nach hinten zu progressiv zunehmen. Aych ist der vordere Rand der Maxillarknochen gezäh-
nelt; demnach wäre die Charakteristik der Gattung wie folgt zu bezeichnen:
Çharacteres generici: Opercula et präeopercula lepidota; dentes in utr^que maxilla antice
quatuor conici validi, post quos permulti dentes criniformes setacei ; maxillarum latera unica ^serie
dentium gradatim robustiorum, corona sphaeroidea ; margine antico maxillarum serrato. Pinhae
veluti generis Lethrinus; attamen spinae pinnae dorsalis in utroque latere aequales.
*) Cuvier, Vol. 6. pag. 134.
Taf. 28. Fig. 2. I
Sphaerodon grandoculis. Forsk. Rüpp.
Syrnm.: Sciaena grandoculis, Forsk. pag. 53. No. 65. Chrysophris grandoculis, Cuv. Vol. 6.
pag. 134.
Dtagnos. Sphaerodon capite supra oculos gibbo, oculorum interstitio dato, sübtuberculato, oculis permagnis, corpore ovali-oblongo, pinnis
ventralibus elpngatis acuminatis, p. caudali falcata, corporis colore dorso violacco, ventre carneo, pinnis cinereo-violaceis, pecto-
ralibus pallide rufis, dimidio antico pinnae dorsalis caeruleo-macuiato, postice, veluti pinna analis basi maculis nigris.
Das Kopfprofil macht wegen der ■•hervorstehenden sehr grofsen Augen eine stumpfwinkelige
Biegung; der etwas schräg gespaltene Mund befindet sich etwas unter der halben Körperhöhe,
und das Profil des Kinns macht gleichfalls einen stumpfen Winkel; die Mundlippen sind etwas
starkhäutig, der Raum auf d^r obern Kopfseite zwischen den Augen ist breit, abgeflacht, und nach
dem Mühd zu mit kleinen Warzen besetzt; die Körperform ist länglich oval, wobei der gröfste
Höhendurchmesser etwas mehr als dreimal in der ganzen Länge enthalten; die Schuppen auf den
Operkeln und dem Körper sind mittelmäfsig, alle von rhombischer Form. Die Seitenlinie läuft
im obern Viertel der Körperhöhe mit der Rückenkrümmung parallel; im Verticalkörperdurchmesser
sind 22 Schuppen. Die steifen Stacheln der Rückenflosse sind nicht wie bei den Chrysophris-
arten, abwechselnd auf einer Seite breit, sondern gleichförmig; der dritte Stachel der Afterflosse
ist der längste, während es bei den Chrysophris immer der zweite ist. Der hintere Theil
der Rücken - und Afterflosse verlängert sich in eine schräg abgestutzte Zuspitzung; auch die Bäuchflossen
sind lang und zugespitzt, und die Schwanzflosse etwas gabelförmig ausgeschnitten, ■
Brfl. -J-, Bafl. J - , Rfl. -jj-, Afl. - f , Schfl. 3 + -A- + 3.
Farbe des Oberkopfs grünbraun, Operkeln gelblich fleischfarb, zuweilen mit einigen grüngelben
wellenförmigen Längsstreifen; Lippen am Mundwinkel zinnoberroth; Rücken blauviolett
hyalinisch; Bauch violett fleischfarbig, Brustflossen röthlich, die andern Flossen bläulich grau;
zwischen den steifen Strahlen der Rückenflosse eine doppelte Reihe bläulicher Flecken, und an
der Basis mehrerer gespaltenen Strahlen der Rücken - und Afterflosse schwarze Flecken. Iris roth-
braun mit gelbem Ring um die Pupille.
Membranöser Magenstumpfsack, am Pylorus mit drei kurzen Blinddärmen; kurzer Darmkanal,
der zwei kleine Rückbiegungen macht. Die .Leber bestehet aus zwei langen Lappen; die Milz
ist klein, rund, schwarzgefarbt, die Schwimmblase einfach und robust. Nahrung: Crustaceen und
Schalthiere. Körperlänge 16 Zoll. Die Wirbelsäule enthält 10 Rippen - und 14 Schwanzwirbel,
wovon der letzte einen transversalen Dornfortsatz hat. Der gezähnelte Maxillarknochen ist ungewöhnlich
breit und robust.
Im Monat August wurde dieser Fisch öfters auf den Markt von Djetta gebracht*, und hiefs
daselbst wegen seiner grofsen Augen : Abu ain; er ist eine wohlschmeckende Speise. Ob nicht
noch mehrere anjetzo unter den Chrysophrisarten eingemengte Fische in diese neue Gattung gehören,
müfsen spätere Untersuchungen ausmitteln.
Firche. 29