22
Taf. 9. Fig. 1. d”, Fig. 2. -?i
Ptllonorliynclms (Kltta) albirostris. RüppeU.
Diagnos. Plilonorhynchus mas colorc supra et subtus nigro splendore coeruleo, remigibus primariis rubiginosis, apice nigro, tectricibus
majoribus et cauda nigris, rostro albido; foemina capite, collo et pectore cinereo ccerulescente.
Durch die von mir entdeckte nachstehend zu beschreibende Art zeigt sich die Gattung
Ptilonorhynchus als eine auch in der Fauna von Afrika repräsentirte Form; der Vogel hat
übrigens durch Hauptvertheilung der Farben mit dem auf Java heimischen Ptilonorhynchus holo-
sericeus eine «Merkwürdige Verwandtschaft. Grösse und Statur *|iner Mandelkrähe (Coracias
garrula). Der milchweisse Schnabel, welcher etwas comprimirt ist, hat eine zugerundete Kuppe
(culmen), von der Basis an fortlaufend parabolisch gekrümmt; an der Schnabelspitze^ist eine
schwache Auskerbung. Der haarige Federstern, welcher einen grossen Theil der Schnabelbasis
und die Nasenlöcher ganz überdeckt, hat seinen Centralpunkt dicht am Augenliederrand, und
diejenige seiner Federn, welche nach oben gerichtet sind, krümmen sich gegen ihr Ende nach
hinten zu. Das ganze Gefieder des Vogels ist lebhaft glänzend und seidenartig anzufiihlen. Die
Spitze der Flügel reicht nicht ganz bis an die Hälfte der Schwanzlänge; die erste Flugfeder
ist nur 2 Linien kürzer als die dritte, welche die längste ist, und der die zweite und vierte
beinahe gleich kommen. Der Schwanz ist rechtwinkelig abgestutzt; die Nägel der Zehen mittelmässig,
aber stark gekrümmt.
Ganze Körperlänge . .— . . . . . 11 l/t
' Schnabellänge . . . . . . . . • • • • 1111
Länge des Flügels . • • • • • • • • • 6^ *2y/
Länge des-Schwanzes . . .............................................. • • • 4'. 4/y
Länge des Tarsus . . . . • . • • • • • • V. 2li
Bei dem Männchen ist das Gefieder des Kopfes, Halses, der kleinen und mittleren Flügeldeckfedern
und der übrige Körper blauschwarz mit Stahlglanz; die grossen Flügeldeckfedern und der
Schwanz sind sammetschwarz, die Flugfedern zimmetroth, der untere Theil ihrer äussern Fahnen
und die Endspitzen der Federn schwärzlich. Die Füsse sind schwarzbraun, die Iris rothbraun.
Bei dem Weibchen und jungen Vogel*ist die ganze Kopfgegend, der Hals und obere Theil
der Brust von blaugrauer Farbe mit Seidenglanz; das übrige ist wie bejpn alten Männchen.
Die Zunge ist länglich flach, vorn hornartig, zugespitzt, in einige Fasern auslaufend, an der
Basis ist sie fleischig; in dem halbmuskulösen Magen fanden sich Beeren und Sämereien.
Dieser Vogel lebt in zahlreichen Familien immer auf lichtstehenden Baumgruppen, in den
höhtm* Gegenden Abyssiniens; wir beobachteten ihn häufig auf dem Tarantagebirge, auf dem
Plateau von Artegerat, und in der Provinz Simen; auch bei Gondar kömmt er vor zur Zeit
wo die „Früchte der Cordia abyssinica reifen. Er hat eine klagende eintönige Stimme, die er
nur itira Fluge verlauten läfst; man begegnet ihn beinahe immer in Schaaren fliegend, wobei der
Flug nie besonders rasch; in ihrer Gesellschaft kömmt gewöhnlich Lamprotornis morio vor, dessen
Gefieder bei beiden Geschlechtern ziemlich die nämlich.e Farbenvertheilung hat.
Von andern Gattungen, die im Systeme in die Nähe der Raben gestellt werden, beobachtete
ich in Nord-Ost-Afrika nachstehende bereits längst beschriebene Arten: