Familie der Lerchen.
Aus vier Untergattungen *) dieser Familie sammelte ich 17 wohlbegründete Arten ein; die meisten derselben
sind längst bekannt; drei Arten wurden als das Ergebniss meiner früheren afrikanischen Reise in Temminck’s orni-
thologischem Kupferwerk abgebildet; vier andere, wovon ich nachstehend spreche, halte ich für bisher unbeschriebene
Arten.
Tafel 38. Fig. 1.
Alaiida ruficeps. Rüppeli.
Diagnos. Mas et Feniina: pileo rubiginoso, fronte et sinoipite strüs nonnullis umbrinis; fascia snperciliari et gola alba, regione parotica
isabellinc et umbrine variegata; cervice, dorso, alisqae umbrinis, pennarum margine cinnamomeo; pectore et hypochondriis dilute
ferrugineis, ventre et crisso rufo-albicantibus, macula pectorali umbrino-nigricante ad flexuram alarum; cauda fusco-umbrina, rectri-
cum latcralium margine externo albo; rostro flavo-umbrino, mandibula basi caeruleo-albicante, pedibus dilute-rufescentibus.
Das Charakteristische dieser Lerche ist der rostrothe Oberkopf, begrenzt durch einen weissen
Streifen oberhalb der Augen; an der Basis des Schnabels und am Hinterkopf sind die Spitzen der
Federn dunkelbraun; diejenigen des ganzen Oberkörpers und der Flügel sind gleichfalls in der Mitte
dunkelbraun, die der Flügel und des Rückens breit rostfarbig gerandet; im Nacken ist der Federnrand
mehr rehfarbig; Kehle weiss; Hals, Brust und Seiten des Bauchs verwaschen rostroth, auf der
Brust an jedem Flügelbug ein grosser schwarzbrauner Flecken, und an der Basis des Halses einige
dunkelbraune Striche. Schwanz dunkelbraun, die zwei Paar seitlichen Federn auf der äussern Fahne
weiss gesäumt; Schnabel gelblich braun, die Basis des Unterkiefers bläulichweiss. Füsse verwaschen
braunröthlich.
Ganze Körperlänge . . . 5J. 5^ Flügellänge . . . . 3y. 5^
Schwanz besonders gemessen 1. 7 Länge des Tarsus . . — 9
Oberschnabel der Firste entlang . . . 5y2 •
Beide Geschlechter sind sich ganz gleich; Vorkommen ziemlich häufig auf den Saatfeldern um
Entschetqab in der Provinz Simen.
Tafel 38. Fig. 2.
Macronyx llavicolli*. Rüppeli
Diagnos. Mas et Femina: sapra colore umbrino, pennarum margine ex rufo isabellino, fascia superciliari ante oculos flava, postice albi-
cante, stria oculari umbrina cinerasccrite, subtus albicante; gula aurantiaca, fascia Jata nigra externe-albicante marginatä; flexura
alarum Iimbo flavo, pectore ventre et crisso ex rufo isabellinis, bypochondriis fuscioribus; cauda umbrina, rectricibus tribus Jato-
ralibus parte apicali albis; rostro umbrino, mandibula medio albicante; pedibus et iride glandicoloribus. Avisjuvenis: gula et
stria superciliari alba, pectore et lateribus colli isabellinis, maculis umbrinis variegatis.
Bei dem ausgefiederten Vogel beiderlei Geschlechts ist die ganze obere Körperseite dunkelbraun,
alle Federn mit einem röthlich-isabellgelben Rande; von jedem Nasenloch geht ein zitrongelber
Streifen über die Augen her, welcher hinter den letzteren weiss gefärbt ist; durch die Augen selbst
zieht ein brauner Streifen, unterhalb welchem nach der Ohrengegend zu ein anderer weisser Streifen
ist. Kehle und Vorderhals lebhaft orangegelb, durch eine breite schwarze Binde begrenzt, die sich
an die Mundwinkel anlehnt, über die Brust nach dem Bauch zu ausbreitet, und die wieder unterhalb
der Ohrengegend mit Weiss bordirt ist. Die übrige untere Körperseite ist röthlich isabell, die Seiten
*) Ich rechne die Anthus in die Familie der Lerchen; andere Ornithologen zählen sie in diejenige der Sänger fSylvien); sie bilden
den Ucbcrgang der einen Familie zu der andern.