2) Centropus philippensis, figuré par Buffon pl. 824, dont le jeune âge: C. senegalensis
Levaillant pl. 219, ou Buffon pl. enlum. pl. 332.
so dafs also Herr Temminck unter dem nämlichen Arten-Namen, C. philippensis, zwei durch
Vaterland, Gröfse und Färbung auffallend verschiedene Vögel miteinander vereiniget, und mit dem
den einen derselben bezeichnenden Sonninischen Namen einen ganz fremden VogeF beglückt ! !
Nicht aufser Acht zu lassen ist das im Jahr 1820 publicirte lateinische systematische Namens-
verzeichnifs der Buffon’schen Tafeln, welches van Swindern nach der Bearbeitung des Heinrich
Kühl bekannt machte; denn solches ist in vieler Beziehung unter der unmittelbaren Mitwirkung
des Herrn Temminck gefertiget, indem Kühl am naturhistorischen Museum in Leyden angestellt
war. In diesem Namensverzeichnifs stehet Buffons Coucou du Senegal (pl. 3 3 2 ) als Centropus
senegalensis, und dessen Coucou des Philippines (pl. 824) als Centropus aegypticus aufgeführt,
welches also gerade das Entgegengesetzte ist. was im vorerwähnten Temminck’schen Manuel
stehet ! !
Vieillot, in der Ornithologie der Ei£<^clopédie méthodique (1823),. pag. 1353, hat das Verdienst
auch die Irrungen zu vermehren, indem er die Buffon’sche Tafel 332, welche unwiderruflich
Brissons Cuculus senegalensis ist, mit dem neuen Namen Corydonix aegyptius bezeichnet; die
Levaillantische Tafel 220, die Temminck Centropus aegyptius benannte, bezeichnet er mit dem
Namen Centropus bicolor; die Tafel 219 des nämlichen Levaillant übergehef&er ganz! und Buffon’s
Tafel 824, die unter dem Namen Centropus philippensis längst angenommen war, beglückt er
mit dem neuen Namen: Corydonix pyrrhopterus!
Ich komme nun an die Kritik der Lathamischen letzten Ausgabe seiner Generäl history of
Birds (London 1824), worin über die in Rede stehenden Centropus-Arten sich Folgendes findet:
Er beschreibt, Vol. 3. pag. 242, unter dem Namen Egyptian Coucal, ziemlich gut Brissons Cuculus
senegalensis, führt auch als synonym die Levaillantische Tafel 219 an, macht aber bei der
Schwanzlänge, die er auf drei Zoll angiebt, einen unverkennbaren Druckfehler (soll wahrscheinlich
acht Zoll heifsen); auch scheint es mir, dafs er irrthümlich eine Notiz ü b er einen andern afrikanischen
Centropus (Cent, superciliosus, von dem ich bald reden werde) im Auge hatte, wenn
er von seinem Egyptian Coucal sagt: lower belly, thighs, and under tail coverts pale blackish
green, with fine dusky stripes.-
Endlich verdient noch eine Erörterung die Arbeit des Herrn Audouin in ' der. von ihm
geschriebenen : Explication sommaire des planches d’histoire naturelle de la déscription de l’Egypte,
4° édition von 1825, Vol. 1. pag. 2 6 7 , wo er bei Gelegenheit der Taf. 4. Fig. 1 , ,— eine
schöne Abbildung des Brisson’schen Centropus senegalensis — eine Synonymik dieses Vogels giebt,
dabei vor allem den Fehler macht , dafs er den Lathamischen Namen Centropus aegyptiacus
annimmt, weil der Brisson’sche weit älter ist. Er begeht ferner den Irrthum, als synonym den
strait heeled coucal des Latham (gen. hist, of Birds, Vol. 3. pag. 246.) aufzuführen, denn von
diesem sagt Lathams Beschreibung ganz ausdrücklich : Rump and upper tail coverts brown,
striated a crofs with deep brown ; under parts from the breast dirty white, with very obscure transverse
striae; under tail coverts the same, but more obscure. — Alle diese Phrasen passen nicht
auf den Centropus senegalensis, aber mehr auf den untenstehend von mir beschriebenen Centropus
superciliosus.
Nach dieser kritischen Erörterung ist für die eine in Nordafrika lebende Centropus-Art
folgende Synonymik aufzustellen :
Centropus senegalensis.
Cuculus senegalensis (Brisson).
L e coucou du Sénégal (Buffon), pl. 332.
L e coucou r u f albin (Buffon), Vol. VI. pag. 441.
L e Houhou d’Ég yp te (Buffon), Vol. VI. pag. 438.
L e Toulou houhou, ou Corydonix aegyptius (Vieillot), Encyclopédie, pag. 1353, und Galerie
des Oiseaux pl. 46.
L e Coucal houhou (Levaillant), Ois. d’Afr. V. pl. 219.
Centropus senegalensis (Kühl), im Index zu Buffon.
Eg yp tia n Coucal (Latham), General hist, of Birds, Vol. 3. pag. 242.
Centropus aegyptius (Audouin), in der Déscript, de l’Egypte, Vögel, pl. 4. fig. 1.
Vaterland: Egypten, bei Foua im Delta, und Senegambien; auch in Südafrika; ob aber auch
in Indien? Nie von mir in Abyssinien oder Nubien beobachtet.
Die zweite nordafrikanische Centropus-Art erlegte ich im Jahr 1823 ziemlich häufig in
den südlichen Gegenden der Provinz Dongola; späterhin auch in Kordofan, Sennaar und in den
niedrig gelegenen Districten von Abysanien. Ich hatte ihr seiner Zeit, wegen des weifsen Farbenstreifens
über den Augen, den Speciesnamen Centropus superciliosus gegeben, aber Herr Temminck,
für dessen ornithologische Artenkenntnifs ich zu jener Zeit noch eine sehr befangene , günstige
Meinung hegte, erklärte rund weg diesen Vogel für Centropus senegalensis (des Latham?)! und
bisher figurirte dieser Vogel unter diesem Namen in der Sammlung unsers Museums. Herr
Ehrenberg, der diesen Vogel gleichfalls in Arabien und an der abyssinischen Küste im Jahr 1825
einsammelte, fand sich *) mit Recht veranlafst, denselben als eine von den Naturforschern
nicht erkannte Species aufzuführen, und der Zufall wollte, dafs auch er dieselbe gleich mir mit
dem Namen Centropus superciliosus bezeichnet hat. Eine ganz genaue Abbildung und Beschreibung
dieses Vogels scheint mir um so nöthiger, als Herr Ehrenberg erstere ganz unterlassen hat,
und bei letzterer ich einige interessante Zusätze zu machen im Stande bin.
*) Symbolae ßhysicae, Aves Decas I. Bogen r.