Saxicola sordida. 75
der Farben, obgleich in der Schattirung auch nahe verwandt, begründet den specifischen Unterschied
beider Arten. Das alte Männchen hat den ganzen Kopf, Hals, Brust, Rücken, Flügel,
Schwanz und Schenkel von dunkelblauschwarzer Farbe, der Bauch und die Brust sind lebhaft
rostroth; über die Brust, auf der Grenze der schwarzen und rothen Farbe ein schneeweifser
Querstreifen; die kleinen Deckfedern der Flügel schneeweifs, die Schwanzdeckfedern oben und
unten sind rostroth mit schwarzer Säumung am Endrande. Schnabel und Füfse braunschwarz.
Iris dunkelbraun.
Das alte Weibchen ist vollkommen dem Männchen gleich gefärbt, nur fehlen ihm die weifsen
Schultern und der weifse Querstreifen über die Brust her, welche beide Körpertheile blauschwarz sind.
Der junge Vogel ist ganz dem Weibchen ähnlich.
Vorkommen das ganze Jahr über paarweise ziemlich häufig auf den felsigen Partieen in
ganz Abyssinien.
Taf. 26. Fig. 2.
Saxicola sordida. RüppeU.
Diagnos. Avis adulta in ntroqne sexu supra ex cinereo olivaceo fusco, gula sordidc isabcllina, reliquo gastraeo sordide ex rnfino olivacco;
cauda supra et subtus alba, rectricibus binis intermediis et margine terminali caudae fusce olivacco; partc basali vcxilli interni
remigum sordide isabellino; tarsis subelongatis.
Diese Art bildet ein Bindeglied zwischen der Gattung Saxicola und Sylvia, aber die Lebens-
weise bestimmt ihre systematische Stelle unter den ersteren. In Körpergröfse gleicht sie der
Saxicola rubicola, nur sind die Tarsus jener nahmbar länger, und der Schnabel verhältnifsmäfsig
mehr gestreckt; auch sind die grofsen Deckfedern der Flügel länger als gewöhnlich bei den
Saxicolen, welches wir jedoch auch bei einer nachstehend zu beschreibenden andern neuen Art
(S. albifrons) gleichfalls bemerken werden.
Ganze Körperlänge von der Schnabelspitze bis zum Schwanzende . . . 0°. M.
Länge des Schwanzes, besonders g em e s s e n ............................................. ......... . — 1. 8 .
Länge des Oberschnabels längs der Firste . . . . ‘ . . . . — 6 *
Vom Flügelbug bis zur Spitze der vierten Schwinge. . . ,v t 2. 11.
Länge des Tarsus ...................................................................................................— I. —
Die ganze obere Körperseite des Vogels in beiden Geschlechtern ist schmutzig dunkelolivengrün,
die mittleren Flugfedern mit einem feinen helleren Randsaume. Kehle schmutzig grau
isabell, die übrige Bauchseite röthlichgrau; alle Federn haben die überdeckte Basalhälfte von
dunkelblaugrauer Farbe. Schwanz oben und unten weifs, die beiden mittleren Steuerfedern und
der Endrand der übrigen dunkeloliven, welches auf der äufsersten dem seitlichen Randsaum entlang
sich verlängert. Die innere Fahne der Flugfedern nach der Basis zu gelblichweifs; Füfse
und Schnabel braunschwarz, Iris dunkelbraun.
Ich kenne von diesem Vogel nur das Farbenkleid des ausgefiederten Vogels.; wir beobachteten
ihn ziemlich häufig während der Sommermonate auf den felsigen Höhen der Provinz Simen
in Abyssinien, sonst aber in keiner von mir bereisten Gegend.