Cinnyris gularis.
zum andern, über die vordere Basis des Halses gehet ein fünf Linien breites königsblauglänzendes
Band, hinter welchem ein anderer schmaler Streifen von schwarzer Farbe; zu dessen-Seiten am
Rande der Flügel ein orangegelber Flecken. Bauch und Aftergegend citrongelb, Schenkel schwärzlich.
Flügel bisterbraun; Schwanz ober - und unterhalb blauschwarz, auf der Rückenseite mit dunkleren
feinen Querlinien; die Steuerfedern haben den Seitenrand bei einigen Individuen goldgrün, bei andern
stahlblau gesäumt; obere Schwanzdeckfedern königsblau; Füfse, Schnabel und Iris dunkelbraun.
Bei dem Weibchen ist die ganze obere Kopfhälfte, der Nacken, Flügel und Bürzel schmutzig
grasgrün, der Schwanz blauschwarz; vom Mundwinkel an ein gelbgrauer Streif unter den Augen
her,; Mitte der Kehle und Vorderhals schwarzgrau; der übrige Unterkörper gelblich graugrün.
Beim jungen Männchen, das überhaupt ziemlich dem alten Weibchen ähnelt, erblickt man auf
der obern Körperseite und vorn am Halse einige zerstreute Federn mit dem goldgrünen Metallglanz,
auch einige der königsblauen Federn der breiten Brustbinde, so wie auch die orangegelben
Büschel unterhalb des Flügelbugs.
Findet sich zahlreich in kleinen Familien auf den Asclepias-Sträuchen und auf Akazien in den
Thälern der abyssinischen Küstenlandschaft bei Massaua und auf dem Wege nach dem Taranta-
Pafs; ich beobachtete daselbst auch einige wenige Individuen von Cinnyris metallicus, die so
ungefiiein häufig in dem Nilthale der Provinz Dongola leben. Lebensart und Nahrung haben
beide Arten ganz gleich; letztere bestehet in kleinen Insekten, welche sich zwischen den Staubfaden
in den Blumenkronen aufhalten.
Taf. 31. Fig. 2.
Cinnyris gularis. jRiippell.
Diagnos. Mas adult. Capite, collo postico, et mterscapulio ex umbrino cinerco, stria supraciliari, et capistro ab augulo malari latera
colli versus ex albido cinereo,. gula, gutture et pectoris parte anteriore viridi splendore aeneo, pectore infra limbo angusto ex
viridi coeruleo; remigibus primariis et secundariis umbrinis cinereo limbatis; tergo, uropygio, tectricibusque inferioribus caudre
umbrinis, istis margine albo; ventre et crisso sordide cinereo umbrinis; cauda nigra subcoerulea, rectricibus externis lateraliter
et postice limbo albicante. Avis juvenis a mari differt gula et gutture nigro fumigato, gastraeo fuscescente.
Diese Art, von welcher ich nur zwei Individuen, ein altes Männchen und einen jungen Vogel
im Jahr 1824 in den sogenannten Sommermonaten (Februar und März) im Kordofan erhielt,
dürfte vielleicht während der Regenzeit mit prächtigerem Farbenschmuck geziert seyn, als das
von mir nachstehend zu beschreibende Gefieder, und in jenem vielleicht bereits den Ornithologne
unter einem älteren Namen bekannt „seyn; aber alle meine Nachforschungen dieses auszumitteln
waren von ungenügendem Erfolg; es bleibt mir also nichts übrig als die genaue Abbildung und
Beschreibung zu veröffentlichen, vervollständigende Beobachtungen von der Folgezeit gewärtigend.
Körpergröfse, Schwanzform und Schnabellänge ganz gleich mit Herrn Ehrenberg’s Cinnyris
abyssinicus, wovon dieser Vogel vielleicht das Winterkleid ist?
Kö r p e r a u sme s s u n g .
Ganze Körperlänge von der Schnabelspitze bis zum Schwanzende
Lange des Schwanzes besonders gemessen
Länge des Oberschnabels längs der Krümmung der Firste
Flügellänge vom Bug bis zur Spitze der dritten Flugfeder
Länge des T a r s u s .........................................................................
4'. 9 "
1. 3.
— 10.
2. 5.
— 7.
Cinnyris Tacazze. 89
Bei dem alten Männchen ist die obere Körperseite schmutzig grünbraun, die Flügel und der
Hinterrücken etwas dunkler, die Flügeldeckfedern mit weissgrauem Randsaume; ein Strich über die
Augen her, und ein anderer vom Mundwinkel an längs der Seiten des Halses nach dem Flügelbug
zu von schmutzig weissgrauer Farbe; die ganze vordere Halsseite bis zur Brust schön goldgrün mit
lebhaftem Metallglanz; unten an der Brust ist diese Farbenzeichnung begrenzt durch ein schmales
Band von grünblauer Farbe; untere Schwanzdeckfedern haarbraun mit breitem weissem Rande;
Schwanz bläulich schwarz mit feinen dunkleren Querlinien; die äusserste Schwanzfeder auf der Seite
und an der Endspitze mit hellerem Randsaume. Füsse, Schnabel und Iris dunkelbraun. Der junge
Vogel entspricht ganz dem alten Männchen, nur ist der ganze Vorderhals glanzlos und einförmig
braunschwarz; an der Kehle einige graue Federn; der Bauch ist mehr dunkel grüngrau.
Ich fand diesen Vogel in der angeführten Jahreszeit in den Steppen von Kordofan ziemlich häufig
auf Asclepias-Sträuchen. Die Cinnyrisarten überhaupt sind schreiende und bewegliche Vögel.
Taf. 31. Fig. 3.
Cinnyris Tacazze. RüppeU.
Synon.: CerthiaTacazze, Stanley im Appendix zu Salt’s Reise nach Abyssinien, pag. LYIII.
Splendid Creeper, Latham Gen. hist. IV. p. 226.
Diagnos. Mas adult. Rectricibus binis intermediis elongatis, capite et collo colore aeneo micante, pectore, lectricibus minoribus, dorso et
uropygio violaceo-chalybaeis micantibus, ventre, tibiis, alis et cauda anthracinis, rectricibus elongatis limbo laterali chalybaeo. —
Mas juven. rectricibus. intermediis minoribus, capite, collo et gastraeo umbrino cinerascentibus plumis splendore aeneo et chalybaeo
variegatis, uropygio et tectricibus minoribus violaceo-chalybaeis, alis umbrino-nigricantibus, limbo isabcllino, cauda coerulea
nigricantc, rectricibus lateralibus margine postico albido. — Fcmina adulta supra e x umbrino viridescens, stria supraciliari et capi-
slro .ab angulo maxillari isabellinis; gula sordide albicante, gastraeo flavido-viridescente, cauda rotundata nigra, postice et lateraliter
margine albo.
Von diesem prachtvollen Vogel ward bereits das Männchen durch Salt während seiner Reise in
Abyssinien im Jahr 1814 eingesammelt, und sehr ausführlich durch Lord Stanley am oben angeführten
Orte beschrieben; aber Latham ist der einzige ornithologische Schriftsteller, der davon Notiz
nahm, während die französischen Compilatoren Vieillot und Lesson diese Art ganz mit Stillschweigen
übergehen. Indem ich die Abbildung dieses Vogels bekannt mache, habe ich zugleich das Vergnügen
das Farbenkleid des Weibchens und jugendlichen Alters beschreiben zu können.
Die Körpergrösse, Schwanzform und Schnabellänge entspricht ganz derjenigen des Cinnyris famo-
sus von Süd-und Central-Afrika, welche, wie weiter unten zu ersehen, auch häufig in Abyssinien
vorkömmt. Die beiden mittleren Schwanzfedern des alten Männchens sind nahmbar verlängert; bei
jungen Individuen übertreffen sie die andern nur um ein paar Linien, und das Weibchen hat den
Schwanz ganz zugerundet.
Körperlänge von der Schnabelspitze bis zum Ende der langen Schwanzfedern . . . 0°. 7 . 8
Länge des Schwanzes besonders gemessen . — 3. 9.
Länge des Oberschnabels längs der Krümmung der F i r s t e ....................................— 1 . 1 .
Flügellänge vom Bug bis zur Spitze der vierten S c h w in g e .................................. • — 3. 2.
Länge des Tarsus . . ......................................................... ..... • • • • • • • “
Das Gefieder des Männchens ist sehr ausgezeichnet durch den Farbenreichthum und die Mannigfaltigkeit
des Metallschillers. Ganzer Kopf und Hals dunkelgelbbraun mit Tombackglanz; Brust, kleine
Vögel. 23