Oriolus moloxita. 29
durch eine unglückliche Vergessenheit fuhrt er (pag. 665) den Moloxita des Buffon als einen
eigenen Turdus unter dem NamenJTuriJps monachus auf!
T em m in c k endlich in seinem Arten-Verzeichnifs der Gattung Oriolus, abgedruckt in der
54. Lieferung seiner Planches coloriées, die 1826 ausgegeben wurde, begehet vor allem den
groben Irrthum, dafs er sagt: Espece 5. '|>ri,alus melanocephalus Vaillant pl: 263, patrie certaine
l’Afrique méridionale!! (Dieser Vogel kömmt.,.nur in Ostindien vor, obgleich in ganz neuerer
Zeit Obrist Sykes auch behauptet, dafs derselbe in Afrika lebe)*). FÄ-ner giebt er als Espece 6.
dem nun bereits zweimal mit verschiedenem lateinischen Gattungsnamen bezeichneten Loriot
coudougnan, eine, neue Benennung, Oriolus coudougnan (Temminck) ! "
Ich gebe nun nachstehend eine genaue Beschreibung des Jugend - und Alterskleides des von
Buffon unter dem Namen Lé Moloxita beschriebenen a^yssii^schen Pirol, welche ich durch eine
getreue Abbildung versinnliche, und überlasse es dem Gutdünken jedes einzelnen Naturforschers,
diesen Vogel entweder als eigene Art, oder als eine constante climatische Varietät des capi-
schen gelb und schwarzen Pirol (0 . monachus) zu betrachten.
Taf. 12. Fig. 1.
Oriolus moloxita. Buffon.
Oiamos Oriolus capile et collo alerrimo, peetere, ventte', grisso,- parte mferiori ennd»,, auchemo et uropygio colore citnno; intersca-
pulio et tectricibus ffiinoribus pranims; teotricibos majoribus et remigjbns tprimariis atque seonndarm mgricantibus, Ins limbo
extern», Ulis apiee niyeo, reetrieibns interlnediis tota longitndine, lateralibns parte media viridi, rostro eoeetneo, pedtbns mgrts.
S fD e r ganze Kopf, Nacken, und Hals schop sammetschwarz; das Schwade erstreckt sich
übrigens keineswegs auf die Brust, wie solches,, bei Oriolus melanocephalus der Fall ist» Basis
des Halses*, Brust und ganze -üntrre Körperseite, Bürzel und theilweise der Schwanz vom schönsten
gleichfarbigen Zitrongclb;" Rückenmitte, kleine Deckfedern der Flügel, die obere Seite der
zwei mittleren Schwanzfedern, und theilweise in abnehmendem Verhältnisse, der Basalthell der
4 Paar zur Jieite stehenden Schwanzfedern, schön zeisiggjün. Flügel dunkel rauchgrau, die
mittleren Deckfedern mit weissör Endspitze, wodurch eine Querbinde über die Flügel gebildet
wird; die erste und zweite Flugfeder auf der äussem Fahne weif? gerändet. Schnabel und Iris
lackroth, Füssd grauschviarz. Beide Geschlechter des ausgewachsenen' Vogels sind sich in der
Federfärbung ganz gleich; das Jugendkleid ist durch den réin zitrongelben"Schwanz erkenntlich,
dessen zwei mittlere Federn .allein hell grasgrün sind.
Ganze Körperlänge von der Sclinabelspitze bis zum Schwanzende | . 9 ' 4"
Länge deä'Oberschnabels vonJtäem Mundwinkel bis zur Endspitze. . 0. 41%**)
Länge des Tarsus . • | | *t • ’ ■ • • • •
* Länge der MlttelZehb, ohne den Nagel . . ° m *> • ’ • •- • 0,T S 6 f ' .3 ^ ß
Länge des Schwagzes^ . ..............................................................................................
«Vom Flügelbug bis* zur Spitze der vierten Flugfeder, welche die längste i?t 5. 4
*1 Proceedings o f the Zoological Society 1832. pag. 87.
**) Bei O. monachus beträgt die Schnabellänge 14" und bei O. melanocephalus von Ostindien 1 4 /,.
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