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Antilope Beisa. HüppeU.
isabcllino pectoris et abdominis albicante, juba cervicali et dorsali rubigmosa.
Foemina adulta differt a mare juba cervicali et dorsali corporis colore.
Als ich mich im Jahr 1825 auf meinen Jagdexcursionen in den Steppen südlich von Ambucol
in der Provinz Dongola befand, erhielt ich von den dortigen Landeseingebomen Kunde von dem
Vorkommen einer Antilope, welche sie Dammah benannten und die nach ihrer Beschreibung die
Größe eines Maulthiers haben sollte, mit langen geraden Hörnern bei beiden Geschlechtern, einem
fahlgrauen Körper und schwarzen und weifsen Zeichnungen am Kopfe.*) Sieben Jahre spater war
ich so glücklich in den Niederungen längs der alyssinischen Küste westlich von Massaua ein
Antilopen-Paar zu erhalten, das mir die Bestätigung der Aussage jener Jäger von Ambucol gab.
Diese schöne Art,'obgleich im Allgemeinen durch Statur, Grundfarbe des Körpers und Form
der Hörner, dem am Cap vorkommenden Oryx nahestehend, ist doch durch ihre eigentümliche
Farbenvertheilung so sehr von derselben unterschieden, dafs ich gleich beim ersten Anblick solche
als eine besondere, neue Art erkannte, und sie mit dem zu Massaua für dieses Thier gebräuchlichen
Trivial-Namen Beisa bezeichnete. **)
Diese Antilope, welche die Größe eines ganz ausgewachsenen Hirsches erreicht, hat bei
beiden Geschlechtern gerade aufrecht stehende, dünne, zugerundete, an der unteren Hälfte wellenförmig
geringelte, an der oberen ganz glatte Hörner von schwarzer Farbe. Die Haare des Körpers
sind kurz, anliegend und etwas steif. Auf,dem Kreuze bildet sich ein Haarwirbel, von welchem
aus längs des Rückgrates ein vorwärts gerichteter niederer Haarkamm bis in die Gegend der
Ohren läuft, woselbst abermals ein Haarwirbel; zu beiden Seiten dieses Haarkammes auf dem.
Nacken eine Haarnaht, so wie zwei kleine Haarwirbel vor jedem inneren Augenwinkel, und ein
anderer auf den Seiten des Bauches, nicht fern von der Nabelgegend. Der Schwanz ist mittelmäßig
lang, die Rübe mit kurzen Haaren bewachsen,* und “ die Endspitze mit einer buschigen
Quaste. Die Ohren sind groß, offen, und am inneren Rande stark behaart, dagegen fehlen beinahe
gänzlich jene Haarstreifen, die bei andern Antilopen die Basis der Ohrmuschel besetzen.
Thränensäcke sind weder durch eine äußerliche Oeffnung ersichtlich, noch durch eine nackte Hautstelle
angedeutet; die Nasenkuppe ist bis zum nackten Rande der Nasenlöcher behaart. Ingumal-
vertiefungen sind keine vorhanden* beide Geschlechter haben vier Milchwarzen an den Weichen.
Die Hufe sind schmal, länglich, und vorn zugespitzt.
*) Zoolorischer Atlas za meiner ersten Reise im nördlichen Afrika, Säugethiere pag. 22. . . . NRM IMRHE|I
**) Meine dcsfalls in Massaua gefertigte Beschreibung theilte mein Freund, Herr Straus-Dürkheim, in Paris
naturelle jener Stadt im Jahr 1832 mit.