32 Herpestes zebra.
Leiste des Occipitis, wie bei H. zebra (Fig. 1.), H. pharaonis und H. gracilis (Fig. 2.), bald
aber ist diese Querleiste selbsten ausgekerbt, und nach vorn geschweift, wodurch die Medianknochenleiste
mit derselben einen stumpfen Winkel bildet, wie bei H. sanguineus (Fig. 3.).
6) Durch die verschiedene Länge der Apophyse des Winkels unter dem Gelenkkopf des
Unterkiefers, wenn anders der ersichtliche Unterschied nicht eine Felge des Alters ist.
Viverra. llliger.
Die gfosse Schwierigkeit, die verschiedenen- Arten von Thieren zu charakterisiren, welche die Gattung
Viverra der neueren Zoologen *) bilden, zu entscheiden, was climatische Farbenvarietät, und was Altersverschiedenheit.
sei, dieses ist jedem Naturforscher bekannt, welcher sich mit Artenbestimmung dieser Thiere
abgegeben hat, und so lange man wie bisher die Berücksichtigung des Schedelbaues vernachlässiget, wird das
Schwankende der Selbstständigkeit der verschiedenen aufgestellten Arten fortbestehen. So hat z. B. F. Cuvier
in seinen Säugethierabbildungen drei verschiedene Genetten abgebildet, die in der Malerei gar verschieden
aussehen; die eine davon ist Genette du Senegal1 2) , die beiden andern Genette de Barbarie 3) benahmt;
bei Beschreibung einer der letzteren sagt nun Cuvier, dafs er nicht gewifs sei, ob die andere nicht eine
Genette du Cap sei. Was will er aber damit sagen? glaubt er dafs Viverra genetta (Lin.), welche in Spanien
und Südfrankreich vorkommt, nicht auch in der Barbarei, am Senegal, und durch ganz Afrika bis zum Cap der
guten Hoffnung gefunden werde? Dieses-ist ganz irrig', wie ich durch directen Vergleich zu beobachten Gelegenheit
hatte. Ich bin der Meinung, dafs die drei erwähnten Cuvier’schen .Abbildungen, so verschieden auch
ihre Farbennuancen sind, nichts als climatische Varietäten einer und derselben -Art sind, wozu als Beleg Reihenfolgen
von Uebergängen vorhanden sind; noch mehr, ich wage zu behaupten?, dafs bei allen dreien eine Vernachlässigung
im Cblorit ist,, indem sich"bei jeder derselben in der Mitte ddr schwarzen Flecken auf den Körperseiten
ein bräunlicher Farbenanflug befinden sollte, welche Färbung je nach den verschiedenen Locälitäten an
Ausdehnung und Lebhaftigkeit'zunimmt. So entstehet nach und nach J. Geoflroy’s Genetta pardina 4) , deren
Farbenschattirung bei der einen in Abyssinien einheimischen Art die vorherrschendste ist, und wenn die Flecken
eckig gestaltet sind, so hat inan J.-'E. Gray’s Viverra maculata5) , alles Synonyme des nämlichen Thiers. Ob die
vier Thiere, die Dr.‘Snaith in seiner African Zoology unter den Namen Genetta vulgaris, G. fossa, G. tigrina
und G. felina aufführt, alle zusammen zu einer Art gehören, dieses müssen die Untersuchungen und Vergleichungen
des Schedelbaues“ Entscheiden 6) .
Die am häufigsten in Egypten, ^Nubien, Kordofan lind Abyssinien von mir beobachtete Art von Viverra
gleicht durch die Färbung bald der jGenetta vulgaris, bald der G. senegalensis, bald jener G. pardina, und
Reihenfolgen von Uebergängen dieser^Färbung habe ich beobachtet, während bei allen der Schedelbau identisch
ist. Alle diese Thiere haben eine Art von Haarkamm längs ihrer Rückenmitte, und. solcher ist in der hintern'
Körperhälfte dunkelschwarz oder braunschwarz gefärbt. Unterhalb dieses Haarkammes auf beiden Seiten des
Körpers 3 bis 14 Längsreihen von Flecken verschiedentlicher Grösse und Form, je nach den einzelnen Individuen,
jedoch in der Regel etwa^länglich rechteckig;- die Flecken sind nach aussen zu mehr oder weniger schwarz,
und bräunlich in ihrer Mitte; -das Verhältnifs dieser beiden Farben zu einander ist sehr verschieden. Nach dem
Bauch zu und auf den Schenkeln sind einige kleine unregelmässig gestellte dunkle Flecken; unter dem Auge
und an den Seiten der. Nasenspitze ein weisser Fleck; zwischen beiden ein schwarzbrauner. Längs des Nackens
1) Diejenigen Thiere, welche Cuvier und die französischen Naturforscher als Gattung : Genette benennen.
2) Mammifères, Vol. 2. Taf. 52.
.-!■ 3 ) Mammifères, Vol. 1. Taf. 64. und Vol. 3. Taf. 47.
4 ) Guérin Magazin de Zoologie, 2» Année (.1832) l re Classe pl. 8.
5 ) Spicilegia Zoologica, 4. London 1830. Taf. • 9. ■
6) Vielleicht habe ich selbst Gelegenheit desslialb in- der Folge Untersuchungen anzustellen, wenn aie reichhaltige Sendung Capischcr
Thiere angelangt ist, welche das Frankfurter Museum5 der rüh mens würdigen Liberalität des Herrn Dr. von Ludwig verdanken wird. Wir
erwarten in Kurzem die Ankunft eines neuen Geschenks^wissenschaftlicher Seltenheiten, wodurch dieser rastlose Mann auch bei uns
sein thätiges Wirken bewährt.