92 Ploceus Galbula.
Flugfedern aussen zeisiggrün gerandet, die obern a/ 3 der innern Fahne grüngelb; diejenigen der zweiten
Ordnung und die grossen Deckfedern gelblichweiss gesäumt. Schwanzfedern wie beim Männchen. Der
Schnabel ist dunkelhornbraun, die untere Hälfte des Unterschnabels heller.
Diese Ploceus-Art beobachteten wir häufig in den Thälern von Simen, allwo sie ihr künstlich
geflochtenes, bimförmig geformtes Nest in Gesellschaft nahe beisammen an die Zweige, welche flies-
sendes Wasser überragen, bauen. Nahrung vorzugsweise der Samen von Büschelmais, in welchem sie
grosse Verheerungen anrichten.
Tafel 32. Fig. 2.
Ploceus Galbnia. Rüppeii.
Diagnos. Mas M ü llu s: Fronte,, regione hypophthalmica et mento rhöaecoloribus; vertice, sincipite, lateribus colli, gnla et toto gastraeo citri-
nis; cervice, dorso et tectricibus flavo-virentibus, bis parte scaphali subfuscis; rcmigibus primariis et secundariis umbrinis, inar-
gine flavo-virente; rectricibas flavo-umbrinis, limbo flavo-virente; rostro rüfo nigricantc, pedibus et unguibns luteis. — Femina a
mare difl'ert fronte viride flavicante, sincipite et nucha flavo-virente, gula paululum albicante.— Avis hornotina: pileo, cervice et
dorso cinereo-virentibus; gula, pectore et abdomine sordide albicantibus, jugulo dilute-flavicante, alis cinereo-umbrinis, rcmigibus
limbo flavo-virente, tectricibus margine albicante, parte scaphali fuscescente, cauda ut in avi adulta, maxilla colore corneo,
mandibula rufo-albicantc.
Dieser Ploceus, den ich nach der mit Oriolus Galbula ähnlichen Färbung des Gefieders benannte,
ist vermuthlich die kleinste Art der Gattung; seine Dimensionen sind:
Ganze Körperlänge . . . 5'. l /y Flügellänge . . . . 2y. 8 "
Schwanz besonders gemessen 1. 5 Länge des Tarsus . . — 10
Länge des Schnabels der Firste entlang . . . 7/;.
Beim ausgefiederten Männchen ist die Stirn, die Gegend vor und unterhalb der Augen, und die
Begrenzung des Unterschnabels klaprosenroth; Scheitel, Nacken, Seiten des Kopfs und ganze untere
Seite des Körpers schön zitrongelb, Rücken-und Flügeldeckfedern zeisiggrün, längs der Federnschafte
etwas dunkler gefärbt, die Flugfedern rothbraun mit gelbgrünen Seitenrändern, der Schwanz
gelbbraun, seitlich zeisiggrün gesäumt; Schnabel schwarz, Füsse und Nägel gelblich, Iris rothbraun.
Das Weibchen hat die Stirn grünlichgelb, das Hinterhaupt, Nacken und Rücken zeisiggrün, die
Gegend dem Federnschaft entlang etwas dunkler; Kehle schmutzig weiss; Oberschnabel dunkelhornbraun,
der Unterschnabel etwas heller; das übrige Gefieder wie beim Männchen.
Der junge Vogel hat die obere Seite des Kopfs und Körpers graugrün mit einigen dunklen Längsstrichen;
Kehle, Brust und Bauch schmutzig weiss; Vorderhals schmutzig hellgelb; Flügel graubraun,
die grossen Flugfedern mit zeisiggrünem Randsaume; die Flügeldeckfedern sind weisslich gerändet
und dem Schaft entlang mit dunklerer Flamme. Oberschnabel röthlich braun, Unterschnabel verwaschen
fleischfarbig.
Diese Ploceus-Art ist ungemein häufig im Modat-Thale an der abyssinischen Küste, wo sie auf
Büschen schaarweise lebt; die andere daselbst gleichfalls sehr häufig vorkommende Ploceus-Art,
P. aurifrons Temm. lebt dagegen immer in der Nähe der Wohnungen, an verschiedenerlei Bäume
ihre Nester gruppenweise anheftend.