Dieser Vogel lebt schaarenweise zusammen in buschigen Gegend©^ in der abyssinisehen
Provinz Temben, dgren relative Höhe beiläufig 5000 franz.^Fufs beträgt; ihre Nahrung bestehet
gleich den bekannten Arten aus Beeren und Insekten-Larven. Ihre Stimme ist mir nicht besonders
aufgefallen.
Lanius. Lmne.
Die an verschiedentlich gefärbten und geformten Arten so zahlreiche Gattung der Lanius,
welche über die gemässigte "und heisse Zone des ganzen Erdballs Verbreitet ist, wurde in
neuerer Zeit in seh% viele Untergattungen abgesondert. Eine derselben benannte Vieillot Prionopsƒ
sie- ist gegründet auf einen» zugeschärften Federkamm, welfcher die Nasenlöcher ganz
überdeckt, und dein »ganzen Profil des Yertex entlang stehet f* man kannte bis jetzo nur eine
Art Mieser Untergattung, die zuerst von Shaw unter dem Namen Lanius plumatus beschrieben
wurde*), wovon» später* Le vaillant unter der'Benennung Le Geoffroy&den alten und jungen Vogel
abbildete* ***) , unf&'die endlich Vieillot in de$‘-'§äaVerie des Oiseaü^ unter dem Namen Prionops
Geoffroy noch einmal und zwar ziemlich mittelmässig darstellte ***). Bei meiner früheren Bereisung
deg* äbyssim'Schen Küste (1827) sammelte ich in nahmbarer Anzahl einen Vogel ein, der
viele Aennlichkeft mit diesem Lanihs plumatus hat, und welchen ich Lanius cristaras benannte,
den aßer Herr Dr. Cretzschmar, welcher damals die Beschreibung der von mir entdeckten Vögel
während .meiner Abwesenheit bekannt machte', ganz irriger weise mit jenem Lanius des Leväil-
lant identisch hielt, und selbst die ■ vielen von mir übersghickten Doubfätten sämmtlich beim
Vertauschen als Lanius Geoffroy bezeicbnete. Die Selbstübernahme der Bekanntmachung meiner
rpuentäeckten Vögel giebt mir Veranlassung di€se Irrung zu berichtigen; und vor allem^mufs
ich -die Genauigkeit der Levailljmtjschen Abbildung des Prionops plumatus- betätig en , die ich
Gelegenheit hatte, mit einpm in Herrn von Feldegg’jä Sammlung befindlichen Exemplare des
Vogels selbsteh zu prüfen.
Taf. i2 . j j l i j g t e m
Prionops (Lanius) cristatus. JRüppeß.
DiagnosrVrionop's plumis ante et snpra oculos positis antrorsum et sursom spectantibus, ..orbita verrucis citrinis circumdata, capitc, collo
* et gastreo opiate niviy. nucha avis adulti torque isabeilino, avis juvenis torque cfhereo, dorso et alis nigris, remigibus primariis
vexillo! in t e r n ie r t e %edia, et remigibus sccundariis apice limbo albo, rectricibus nigris, lateralibus colore albo terminatis,
ros^ro aygro, pedibus colore isabeilino, unguibus cornco.
, tKörpergr^gse des Lanius minor; did Federn, welchetRlie Kopfgegend’ vor' und über dem
Augenliederrand besetzen,? haben haarförmige etwasa steife Bartzasern, die alle theils vorwärts,
therte aufwärtsüiiach der Median-Linie -des Kopfes gerichtet sind, so dafs sie^ sich auf derselben
als kammförjnige Zuschärfung vereinigen. Sie überdecken-*-ganz die Schnabelbasis und Nasen-
.Shaw general. Zoolog. Vol. VII. pag. 292.
^SJ^wisqaux d’Afriquc Vol. 2. pl. 80 und 81.
***) Galerie des Oiscaux pl. 142. Dieser Vogel mussialso in Zukunft Prionops plumatus heissen.
löcheri Alle diese! Federn sind schneeweiß, ebenso der ganze Nacken, die-Kehle, Brust, Bauch,
Bürzel und die Endspitzen der Schmmzfgpern. Von der Ohrengegend gehet, eine schwach angedeutete
Binde ,von gelblich grauer Farbe über den Hinterkopf. Rücken, Schwanzdeckfedern,
Flügel und gröfster Theil des Schwanzes dunkel rauchschwarz; auf der Mitte der innern Fahne
der Flugfedern ist ein schneeweissefr,Fleckei&, der jedoch bei anliegendem Flügel nicht sichtbar
ist. An der Endspitze der grossen Flugjcdern ist,eiri schmaler kaum bemerkbarer weisser Saum.
Der Schwanz ist etwas zugennület; dessen äusserste Feder ist schneeweiß; bei den andern wird
das Weisse allmählicnfilurch^chwarze Farbe nach der Spitze der Federn gedrängt, so dafs die
beiden mittleren Schwan|Ted#n-iJjginähe ganz schwarz» sind. Rund um die Augen ist ein wohlentwickelter
Ring von citrongel.hcn Fleischwarzen. Die Füsse' sind jusabellgelb, die Nägel horn-
braun,rdie Iris braun, der jSäinabelf schwarz. Beide Geschlechter sind ganz gleich gefärbt, aber
im Jugendalter ;ist der Hinterkopf .und Nacken dunkelgrau, welche Farbe durch ein weisses
Halsband vom schwarzen Gefieder des Rückens getrennt ist. jpjj
Ganze Körperlänge .vv . . - -tS- „ $ • • ■ • - - 0 (
Länge des Schn;.beiAvour Mundwinkel bis..zur Endspitze . . .% * — * 9
Jjänge vom Flügelbug bis zu#*Endspitze der vierten Flugfeder . . 4;.- 4
Länge des Schwanzes . . • .............................................................. — *
Längh des Tarsus ^ • . . . . . . • , ' y ' ® _
Diesen Prionops fand ictVun Jahr 1827 in zahlreichen Schaaren, während der Re^nJcit
(Januar und Februar), in den Thäjern der abyssinisehen Küste bei Massaua; er le b ta u f nie-
derm Gebüsch auf Insekten Jagd machend; während meiner neuern Bereisung von Abyssinien
ist mir kein einziges Individuum dieser Art vorgekommep,
ö b der in dem Appendix zu Salts Reise nach Abyssinien pag. I. durch Lord Stanley , beschriebene
Lanius poliocephalus das iJugendkleid vorsteherithm Vogels sei, vermuthe ich ohr&
es behaupten zu können, d a ,jene^Be^chrelbung unvollstäirafg üSF; Latham hielt freilich den von
Sält überbrachten Vogel, den er(’vor '^cK^Jie'gfen hätte, für identisch mit dem yon Levaillant
Oiseaux d’Afrique pl. 7 $ - abgebildetjn Lanius Jsilens; sollte sich übrigens meine Vermujhung
bestätigen, so müßte in-Zukunft der Name meifls Prionop/.'cristatus* in Prionops poliocephalus
umgeändert werden *). '1* « > * ______
l£ebersicht**der geographischen Verbreitung der von mir auf meinen* Reisen in Afrika eingesammelten
zur Sippe der Lanius gehörigen 4$ten.
Lanius rufus (Brisson), kömmt in Abyssinien, Kordofan, Nubien, ganz Egypten und-dem
peträischen Arabien ziemlich hä®fig vor.
L . eoUurio (Brissoi§, beobachtet nur in Egyptd^üüd- dem;peträischen A r a b i e n ^ ,
L . eubla (Latham), sehr gut fäbgebildet in Lpvlillant Ois. • d’Afrique pl. 72; häufig an der
abyssinischenfKüste, auch in SenSaar und Kordofan.
L . crumtatus (E® en ^ e rg )^b g e ^ ld ’et in Symbol® physicas Aves ü Scas I. Tafel J ; häufig in
» ■ider abyssinisdmn Küstenlaodschäft, auti lichtem Mimosen-Gesträuch lebend,
. 1 Uebrigen, k t in neuerer Zeit der Name L am a f poliocephalus uoch einer Art durch Lichtestem gegeben w ojd oi$. die am
Senegal vorkömmt, und welche er im Berliner Doubletten-Catalog pag. 45 beschrieben liat