84 Motacilla longicauda.
Iæos plebejus (Rüpp.) Atlas Vögel, Taf. 23. Häufig im Kordofan auf Buschwerk schaarenweise.
Ist verschieden von Crateropus platycircus Swainson, Birds of western Afrika pag. 274.
„ leucocephala (Rüpp.) Atlas Vögel, Taf. 4 .; häufig in Sennaar und Abyssinien; schaarenweise
das ganze Jahr über in dickem Gebüsch.
„ leucopygius (Rüpp.) Neue Wirbelthiere, Taf. 30. Fig. 1. Schaarenweise in der mittleren
Waldregion längs der abyssinischen Küste. *)
Motacilla. Linn.
Von dieser Gattung, unter welcher ich die von Cuvier mit dem Namen Budites abgesonderten
Vögel mit begreife, sammelte ich in Nordafrika sechs Arten ein, wovon nur eine mir neu zu
seyn scheint; die andern fünf Arten sind:
Motacilla alba (Lin.) Buffon pl. col. 652, Fig. 2. In allen ihren Farbenvariationen sehr häufig
im Herbst und Winter in ganz Egypten und Nubien, auch an den Küsten des rothen
Meeres.
„ capensis (Lichtenstein) Levaill. Ois. d’Afr. IV, pl. 178. Häufig in Nubien und Abys-
sinien; kömmt zur Zeit der Nilüberschwemmung auch nach Egypten.
„ Jlava (Linn.) Buffon pl. col. 674. 2. Im Winter und Frühling häufig in Egypten und
auch in Nubien, untermischt^ mit den beiden nachfolgenden Arten.
„ boarula (Lin.) Buffon pl. col. 28. Fig. 1.; das ganze Jahr über in Egypten, Arabien
und auf den Höhen von Abyssinien.
„ melanocephala (Lichtenstein) Rüpp. Atlas Vögel, Taf. 33. b., in den nämlichen Ländern
das ganze Jahr entlang; scheint sich mit M. flava durch Begattung zu mischen
und somit endlose Uebergänge zu erzeugen.
Die sechste Art ist
Taf. 29. Fig. 2.
Motacilla longicauda. RüppeU.
Diagnos. Motacilla cauda perlonga, capite et dorso ex viridescente schistaceo, toto gastrajo, orbitis et macala ad basin-narium niveis,
torque tenui pectorali nigro, rcmigibus et alaram tectricibns nigris, istis albo limbatis; cauda rectricibus scx cxtcrnis nivcis,
medianis nigris limbo Iaterali albo.
Körperform, Totalhabitus und Lebensart ganz der gewöhnlichen weifsköpfigen Bachstelze entsprechend,
nur mit bei weitem längerem Schwänze. Die Ausmessungen sind:
Ganze Körperlänge von der Schnabelspitze bis zum Schwanzende . . . 0°. 7'. 6 /y.
Schwanzlänge besonders g e m e s s e n ............................................. ; . : ' 3. 6 .
Länge des Oberschnabels längs der Krümmung der Firste . . . . —' — 6%-
Flügellänge vom Bug bis zur Spitze der dritten Flugfeder . . . . — 3. 3.
Länge des Tarsus .............................................. !— — 9.
*) Weil doch Herr Ehrenberg s9 gern die Artenzahl der Vögel vergleicht, welche er und ich auf den Reisen in Afrika einsammclten,
so bemerke ich, dafs nachdem ich die beiden zu den Saxicolen von mir gerechneten Drosseln, und die Malurusarten, die er unter dem
Gattungsnamen Sphenura mit hierher versetzte, abziehe, er in allem sechs zu der Familie der Drosseln gehörige Vögel cinsammclte,
nämlich Merula erythroptera, musica, pilaris, vulgaris, Ixos arsinoe und Levaillantii.
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Emberiza. 85
In beiden Geschlechtern ist die Farbe der obern Körperseite grünlich schiefergrau; an jedem
Nasenloch ist ein kleiner weifslicher Flecken; um die Augenlieder geht ein weifslicher Ring, der
sich nach hinten zu als ein kurzer konischer Streifen verlängert. Vom Mundwinkel an unter
den Augen her bis an die Ohrengegend ist ein schwarzer Strich. Die untere Körperseite ist rein
weifs, auf den Seiten des Bauchs ins Graue übergehend; über die Brust von einem Flügelbug
zum andern ziehet ein schmales schwarzes Band. Die Flügel sind schwarz, die grofsen und mittleren
Deckfedern mit weifser Randeinfassung; die vier äufsern Steuerfedern sind rein weifs, das
folgende Paar mit schwarzem Randsaum; die vier mittleren Schwanzfedern schwarz mit Weifs
gesäumt. Schnabel und Nägel schwarz, Füfse schwarzbraun. Wir beobachteten diesen Vogel nur
während der Monate August und September während der Periode des Regens längs der Bäche in
der höhern Weidelandschaft der abyssinischen Provinz Simen; sonst nirgends auf meinen Reisen.
N a c h t r ä g l i c h e B em e rk u n g zu I n d i c a to r d ia d em a tu s pag. 61, und
P o g o n ia s B ru c ii pag. 50.
Ich hatte seit der Bekanntmachung des neunten Heftes dieses Werks Gelegenheit einen aus der
Caplandschaft abstammenden Indicator minor zu erhalten, und habe durch genaue Vergleichung
erkannt, dafs dieser Vogel mit dem von mir in Abyssinien eingesammelten Individuum, welches
ich als eigene Art unter dem Namen I. diadematus beschrieb, identisch ist. Die von früheren
Autoren über jenen Vogel bekannt gemachten Notizen waren so ungenügend, dessen von Levaillant
gegebene Abbildung so mangelhaft, dafs eine Artentrennung mir gerechtfertigt schien. Ich
beeile mich solche zu widerrufen, indem ich zugleich auf die von mir gegebene vollständige
Beschreibung aufmerksam mache. Ferner fand ich, dafs der von mir Pogonias Brucii benannte
Vogel, welcher bereits so vielerlei Namensbezeichnungen erhielt, auch durch Herrn Swainson in
seinen Zoological lllustrations Vol. 2. Taf. 6 8 unter dem Namen Pogonias rubrifrons dargestellt
wurde. Der englische Naturforscher hat nicht im entferntesten geahndet, dafs der von ihm als
neu aufgestellte Vogel bereits in mehreren in England und Frankreich .herausgekommenen sehr
verbreiteten ornithologischen Werken dargestellt und beschrieben ist; ich glaube mich daher
einigermafsen entschuldiget, Swainson’s Abbildung früherhin übersehen zu haben, da seine Publi-
cationen auf dem Continent so wenig verbreitet sind.
Emberiza. Linn.
Bereits in dem Atlas zu meiner vorigen Reise wurden drei von mir entdeckte Ammerarten
abgebildet und beschrieben, die ich zu jener Zeit in Nubien und Kordofan eingesammelt
hatte. *) Aufser diesen drei Arten beobachtete ich in neuerer Zeit noch drei andere, von denert'
aber zwei, Emberiza hortulana und E. miliaria längst bekannt, die andere aber den Naturforschern
neu ist.
*) Emberiza striolata (Rüpp.) E. cæsia (R.) und E. flavigaster (R.)
Vögel.