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 Iæos  plebejus  (Rüpp.)  Atlas Vögel,  Taf. 23.  Häufig  im  Kordofan  auf  Buschwerk  schaarenweise.  
 Ist  verschieden  von  Crateropus  platycircus  Swainson,  Birds  of western  Afrika  pag.  274. 
 „  leucocephala  (Rüpp.)  Atlas  Vögel,  Taf.  4 .;  häufig  in  Sennaar  und Abyssinien;  schaarenweise  
 das  ganze  Jahr  über  in  dickem  Gebüsch. 
 „  leucopygius  (Rüpp.)  Neue  Wirbelthiere,  Taf.  30.  Fig.  1.  Schaarenweise  in  der  mittleren  
 Waldregion  längs  der  abyssinischen  Küste. *) 
 Motacilla.  Linn. 
 Von dieser Gattung,  unter welcher  ich  die  von Cuvier  mit  dem  Namen Budites  abgesonderten  
 Vögel  mit  begreife,  sammelte  ich  in  Nordafrika  sechs  Arten  ein,  wovon  nur  eine  mir  neu  zu  
 seyn  scheint;  die  andern  fünf Arten  sind: 
 Motacilla  alba  (Lin.)  Buffon  pl.  col.  652,  Fig.  2.  In  allen  ihren  Farbenvariationen  sehr  häufig  
 im  Herbst  und  Winter  in  ganz  Egypten  und  Nubien,  auch  an  den  Küsten  des  rothen  
 Meeres. 
 „  capensis  (Lichtenstein)  Levaill.  Ois.  d’Afr.  IV,  pl.  178.  Häufig  in  Nubien  und  Abys-  
 sinien;  kömmt  zur  Zeit  der  Nilüberschwemmung  auch  nach  Egypten. 
 „  Jlava  (Linn.)  Buffon  pl.  col.  674.  2.  Im  Winter  und  Frühling  häufig  in  Egypten  und  
 auch  in  Nubien,  untermischt^ mit  den  beiden  nachfolgenden  Arten. 
 „  boarula  (Lin.)  Buffon  pl.  col.  28.  Fig.  1.;  das  ganze  Jahr  über  in  Egypten,  Arabien  
 und  auf  den  Höhen  von  Abyssinien. 
 „  melanocephala  (Lichtenstein)  Rüpp.  Atlas  Vögel,  Taf.  33.  b.,  in  den  nämlichen Ländern  
 das  ganze  Jahr  entlang;  scheint  sich  mit  M.  flava  durch  Begattung  zu  mischen  
 und  somit  endlose  Uebergänge  zu  erzeugen. 
 Die  sechste  Art  ist 
 Taf.  29.  Fig.  2. 
 Motacilla  longicauda.  RüppeU. 
 Diagnos.  Motacilla  cauda  perlonga,  capite  et  dorso  ex  viridescente  schistaceo,  toto  gastrajo,  orbitis  et macala  ad  basin-narium  niveis,  
 torque  tenui  pectorali  nigro,  rcmigibus  et  alaram  tectricibns  nigris,  istis  albo  limbatis;  cauda  rectricibus  scx  cxtcrnis  nivcis,  
 medianis  nigris  limbo  Iaterali  albo. 
 Körperform,  Totalhabitus  und  Lebensart  ganz  der  gewöhnlichen  weifsköpfigen  Bachstelze  entsprechend, 
   nur  mit bei  weitem  längerem  Schwänze.  Die  Ausmessungen  sind: 
 Ganze  Körperlänge  von  der  Schnabelspitze  bis  zum  Schwanzende  . . .   0°.  7'.  6 /y. 
 Schwanzlänge  besonders  g e m e s s e n ............................................. ;  . : ' 3.  6 . 
 Länge  des  Oberschnabels  längs  der  Krümmung  der  Firste  .  .  .  .  —'  —  6%- 
 Flügellänge  vom  Bug  bis  zur  Spitze  der  dritten  Flugfeder  .  .  .  .  —  3.  3. 
 Länge  des  Tarsus  ..............................................  !—  —  9. 
 *)  Weil  doch  Herr  Ehrenberg  s9  gern  die  Artenzahl  der Vögel  vergleicht,  welche  er  und  ich  auf den Reisen  in  Afrika  einsammclten,  
 so  bemerke  ich,  dafs  nachdem  ich  die  beiden  zu  den  Saxicolen  von  mir  gerechneten  Drosseln,  und  die Malurusarten,  die  er  unter  dem  
 Gattungsnamen  Sphenura  mit  hierher  versetzte,  abziehe,  er  in  allem  sechs  zu  der  Familie  der  Drosseln  gehörige  Vögel  cinsammclte,  
 nämlich Merula  erythroptera,  musica,  pilaris,  vulgaris,  Ixos  arsinoe  und  Levaillantii. 
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 Emberiza. 85 
 In  beiden  Geschlechtern  ist  die  Farbe  der  obern Körperseite  grünlich  schiefergrau;  an  jedem  
 Nasenloch  ist  ein  kleiner  weifslicher  Flecken;  um  die  Augenlieder  geht  ein  weifslicher  Ring,  der  
 sich  nach  hinten  zu  als  ein  kurzer  konischer  Streifen  verlängert.  Vom  Mundwinkel  an  unter  
 den  Augen  her  bis  an  die  Ohrengegend  ist  ein  schwarzer  Strich.  Die  untere Körperseite  ist  rein  
 weifs,  auf  den  Seiten  des  Bauchs  ins  Graue  übergehend;  über  die  Brust  von  einem  Flügelbug  
 zum  andern  ziehet  ein  schmales  schwarzes  Band.  Die  Flügel  sind  schwarz,  die  grofsen  und mittleren  
 Deckfedern  mit  weifser  Randeinfassung;  die  vier  äufsern  Steuerfedern  sind  rein  weifs,  das  
 folgende  Paar  mit  schwarzem  Randsaum;  die  vier  mittleren  Schwanzfedern  schwarz  mit  Weifs  
 gesäumt.  Schnabel  und  Nägel  schwarz,  Füfse  schwarzbraun.  Wir beobachteten  diesen  Vogel  nur  
 während  der  Monate  August  und  September  während  der  Periode  des  Regens  längs  der  Bäche in  
 der  höhern Weidelandschaft  der  abyssinischen  Provinz  Simen;  sonst  nirgends  auf meinen Reisen. 
 N a c h t r ä g l i c h e   B em e rk u n g   zu  I n d i c a to r   d ia d em a tu s   pag.  61,  und  
 P o g o n ia s   B ru c ii  pag.  50. 
 Ich  hatte  seit  der Bekanntmachung  des  neunten  Heftes  dieses Werks Gelegenheit einen aus  der  
 Caplandschaft  abstammenden  Indicator  minor  zu  erhalten,  und  habe  durch  genaue  Vergleichung  
 erkannt,  dafs  dieser  Vogel  mit  dem  von  mir  in  Abyssinien  eingesammelten  Individuum,  welches  
 ich  als  eigene  Art  unter  dem  Namen  I.  diadematus  beschrieb,  identisch  ist.  Die  von  früheren  
 Autoren  über  jenen Vogel  bekannt  gemachten Notizen  waren  so  ungenügend,  dessen von Levaillant  
 gegebene  Abbildung  so  mangelhaft,  dafs  eine  Artentrennung  mir  gerechtfertigt  schien.  Ich  
 beeile  mich  solche  zu  widerrufen,  indem  ich  zugleich  auf  die  von  mir  gegebene  vollständige  
 Beschreibung  aufmerksam  mache.  Ferner  fand  ich,  dafs  der  von  mir  Pogonias  Brucii  benannte  
 Vogel,  welcher  bereits  so  vielerlei  Namensbezeichnungen  erhielt,  auch  durch  Herrn  Swainson  in  
 seinen  Zoological  lllustrations Vol.  2.  Taf.  6 8   unter  dem  Namen  Pogonias  rubrifrons  dargestellt  
 wurde.  Der  englische  Naturforscher  hat  nicht  im  entferntesten  geahndet,  dafs  der  von  ihm  als  
 neu  aufgestellte  Vogel  bereits  in  mehreren  in  England  und  Frankreich  .herausgekommenen  sehr  
 verbreiteten  ornithologischen  Werken  dargestellt  und  beschrieben  ist;  ich  glaube  mich  daher  
 einigermafsen  entschuldiget,  Swainson’s  Abbildung  früherhin  übersehen  zu  haben,  da  seine  Publi-  
 cationen  auf  dem  Continent  so  wenig  verbreitet  sind. 
 Emberiza.  Linn. 
 Bereits  in  dem  Atlas  zu  meiner  vorigen  Reise  wurden  drei  von  mir  entdeckte  Ammerarten  
 abgebildet  und  beschrieben,  die  ich  zu  jener  Zeit  in  Nubien  und  Kordofan  eingesammelt  
 hatte.  *)  Aufser  diesen  drei  Arten  beobachtete  ich  in  neuerer  Zeit  noch  drei  andere,  von  denert'  
 aber  zwei,  Emberiza  hortulana  und  E.  miliaria  längst  bekannt,  die  andere  aber  den  Naturforschern  
 neu  ist. 
 *)  Emberiza  striolata  (Rüpp.)  E.  cæsia  (R.)  und  E. flavigaster  (R.)  
 Vögel.