wovon ich «eine nach dem Leben colorirte Zeichnung besitze, die Herr von Kittlitz fertigte, durch
einen länger gestreckten Körper, durch die Anwesenheit eines grofsen runden schwarzen Fleckens
auf den .Seiten der Schwanzbasis, gröfsere Augen und rechtwinkelig abgestutzte Schwanzflosse,
auf welche Verschiedenheit,, die freilich nur durch die Beobachtung eines einzigen Individuums
begründet ist, das kaum 1 */a Zoll Länge hatte, diese problematische Art von mir aufgestellt wird.
Der Kopf ist vorne zugerundet, die*Augen grofs, der Körper mehr als gewöhnlich langgestreckt,
indem sich der gröfste Höhendurchmesser zur ganzen Länge verhält wie 1 :4 V*. Aus der Strahlenzahl
der Flossen ist bei den meisten Apogonarten kein Kennzeichen zu entnehmen, da sie
gewöhnlich übereinstimmt.
Brfl. Bafl. Rfl. -J- + -J -, A fl.-f - , Schfl. 4 + - 4 - + 4.
Der Grund der Körperfarbe ist röthlich, auf den Seiten Silber; er ist mit neun schwarzbraunen
Längsstreifen gezeichnet; ein ungleicher beginnt oberhalb der Orbita, und verläuft längs
der Medianlinie des Vertex bis zum Ende der zweiten Rückenflosse; die andern Streifen sind auf
beiden Seiten gleich; das oberste Paar fangt an den Nasenlöchern an, verläuft über den Augen
her, längs des Rückens, und vereiniget sich oben auf der Basis des Schwanzes; das zweite Paar
ist über dem Munde mit einander verbunden, läuft durch die Augen gegen die Mitte des Schwanzes
zu, allwo ein runder schwarzer Flecken in einem silbernen Kreise befindlich; das dritte Paar
beginnt am Mundwinkel, und zieht bis unten an die Basis des Schwanzes; das vierte Paar endlich
verläuft längs der Bauchschärfe von der Spitze der Dillenkante bis zum Ende der Afterflosse.
Alle Flossen sind röthlich hyalinisch. Zu Massaua im Monat Februar ein einziges Exemplar
erhalten.
,TaL 22. Fig. 2.
Apogon bifasciatus. Rüppell.
Diaynos. Apogon colore argenteo, nitore tombaceo, fascia fusco-umbrina a margine antico pinnae dorsalis primae et margine postico
pinnae dorsalis secnndae; illa margine anteriori, et apice 'pinnae ventralis fusco; corpore post mortem striis sex longitudinalibus
fiavicantibus, pinnis dorsalibus, anali et ventralibns subtilissime umbro-punctatis.
In Körperform ähnelt dieser Fisch ungemein dem von Cuvier abgebildeten Apogon trima-
culatus *), nur sind bei dem Fisch^ des rothen Meeres beiläufig alle Körperdimensionen y4 kleiner,
und nach meiner Beobachtung*an mehr denn zwanzig lebenden Individuen ist immer der Rücken
mit zwei verticalen braunen Streifen gezeichnet, wie aus nachfolgender Beschreibung ersichtlich.
Uebrigens hat auch die erste Rückenflosse immer sieben Strahlen, von denen die beiden ersten
klein, der dritte äm längsten ist; die zweite Rückenflosse ist etwas zugerundet, und die Schwanzflosse
hinten schwach ausgekerbt.
Brfl. , Bafl. - j - , RA. 4 - + - J -, Afl. - £ - Schfl. 4 + + 4.
Körperfarbe Silber mit Tombäckschiller ;* zwei braune Verticalstreifen verlaufen von dem Rücken
bis zur halben Körperhöhe am Anfänge und Ende der Rückenflosse. De^vordere Rand der ersten
Rückenflosse schwärzlich, die Bauchflossen weifslich, gegen die Endspitze zu schwärzlich; die
übrigen Flossen fleischfarbig hyalinisch, dabei sind Rücken-, After- und Bauchflossen fein braun
*) Hist. N a t des Poissons, Yol. 2. Taf. 22.
punctirt. Iris hellbraun mit Silberring um die Pupille. Nach dem Tode werden die beiden verticalen
Streifen wenig bemerkbar, und längs der Körperseiten zeigen sich mehrere lichte Längestreifen.
Gröfste Körperlänge drei Zoll; häufig vorkommend zwischen den Korallen bei Djetta.
Apogon taeniatus. Ehrenberg.
Diagnos. Apogon corporis colore brunneo flavescente, splendore tombaceo, quinque lineis longitudinalibus dilutioribus picto, supra pinnas
pectorales macula circulari fusca, margine clariore; macula rotunda ad basin'caudae, fascia verticali per dimidium pinnae dorsalis
secundae pinnam analem versus, apice p. ventralium et margine antico- pinnae primae dorsalis nigricante.
Ich halte mich um so mehr verpflichtet vorstehende ausführliche Diagnose dieser Art zu entwerfen, weil
diejenige, welche meiner veröffentlichten Beschreibung dieses Fisches vorangeht *), etwas mangelhaft ist. Zugleich
wiederhole ich, dafs die Strahlenzahl an der Rückenflosse + — ist, während Cuvier solche als — + -j* angegeben
hat. **) Vorkommen zu Djetta.
Taf. 22. Fig. 3.
@ Apogon enneastigma. Rüppell.
An Apogon heptastigmä? Cuvier Vol. 2. pag. 160.
Diagnos. Apogon capite subrotundato, corporis colore e x rufescente-albido splendore tombaceo, pinnis rufcscentibus dilutioribus, margine
antico pinnae dorsalis nigro, macula rotundata nigra areola flavicante circumdata supra pinnas pectorales, punctulis quinque fuscis
ad basin pinnae dorsalis, duobus antice et postice, uno intermedio, punctulo fusco utrinque ad latera basis caudae.
Diese Art scheint mir sehr nahe verwandt mit dem von Cuvier 1. c. beschriebenen Apogon
heptastigma, der gleichfalls aus dem rothen Meere abstammt, mir aber daselbst nicht vorgekommen
ist. Eine directe Vergleichung beider Arten wäre daher sehr wünschenswerth, um mit Bestimmtheit
über ihre specifische Verschiedenheit zu entscheiden. Uebrigens ist^gchon aus der sehr kurzen
Cuvier’schen Beschreibung ersichtlich, dafs der Kopf jener Species zugespitzt ist, während solcher
bei meinem Fische vollkommen zugerundet ist. Der •'kleine Unterschied in der Strahlenzahl der
Rückenflossen ist vielleicht weniger gewichtig, als das VorhandenSeyn des schwarzen, gelbroth-
gerändeten Fleckens oberhalb der Brustflossen, vfelcher bei allen meinen Individuen sehr deutlich
ausgesprochen ist. Die Strahlenzahl der Flossen ist:
Brfl. ~ | Bafl. 4-, Rfl. 4- + J | j§ llk - ii- , sohfl. 6+ ^ + 4.
Die Schwanzflosse ist am hintern Rande ejtwas ausgekjöfebt und hat abgerundete Seitenecken.
Grundfarbe des ganzen Körpers und der Flossen fleischfarbig, flJpraterer mit Tombackschiller, letztere
nach dem freien Rande zu röthlicher; der vordere Rand der Rückenflosse ist schwärzlich; des
dunklen Fleckens mit gelbrothem Rande oberhalb jeder Brustflosse ist bereits gedacht; es finden
sich ferner fünf schwärzliche Flecken an der Basis der Rückenflossen, und zwar je zwei zu den
Seiten ihres Anfangs und Endes, und ein ungepaarter in der Auskerbung, wodurch die vordere
und hintere Rückenflosse bedingt wird. Zu den Seiten des Schwanzes ist gleichfalls ein kleiner
schwärzlicher Fleck, so dafs also d e r, Fisch,in allem mit neun dunklen Flecken gezeichnet ist,
woher ich den Artennamen entnommen.
Die von mir eingesaipmelten Individuen waren alle 1 3A Zoll grofs; sie wurden mir zu Massaua
überbracht, woselbst sie bei abfliefsender Ebbe wegen der Nachstellungen der Wasservögel sich
zwischen den Korallenzweigen verstecken, und so leicht zu fangen sind.
*) Atlas, Fische, pag. 48. k*) Vol. 2. pag. 159.