eine Hautklappe verschliefsbar; der flachgedrückte ziemlich grofse Mund hat sechs Bartzasern,
wovon das längere Paar am Mundwinkel, die beiden andern kurzen am Unterkiefer befindlich. Beide
Kiefer sind mit einer breiten Binde feiner bürstenförmiger Zähne bewaffnet; hinter derjenigen
des Oberkiefers befinden sich zwei sehr grofse bimförmige Platten zu den Seiten des Vomer
gelegen, jede gleichfalls mit feinen bürstenförmigen Zähnen dicht besetzt. Körperfarbe röthlich
silberfarbig, nach dem Bauch zu ins Fleischfarbige übergehend; Flossen verwaschen blaugrau;
Endspitze der Rückenflosse und oberer Rand der Schwanzflosse schwärzlich; Iris röthlich.
Am Schlund sind oben zwei Partien feiner cylindrischer zugespitzter Zähne; ihnen gegenüber
ist das Ende der hintersten sehr stark entwickelten Kiemenbogenknochen, deren Abflachung
gleichfalls mit feinen dünnen Zähnchen bürstenförmig besetzt ist. Der Magen bildet einen muskulösen
cylindrischen Stumpfsack, an defsen hinterm Dritttheil der Pylorus rechtwinkelig einmündet.
Blinddärme sind keine vorhanden;, der Darmkanal macht zwei Rückbiegungen, ist so lang als
der ganze Körper und erweitert sich bimförmig in der Nähe des Afters. Die Wirbelsäule hat
18 Rippen- und 2 7 Sch wanzwirbel; die Transversalfortsätze sind bei ersteren sehr stark entwik-
kelt;' der verticale Dornfortsatz vom dritten bis zum neunten Rippenwirbel ist gespalten, mit
breiter Fläche und die Endspitzen divergirend; zwischen diesen Spaltungen stecken senkrechte
breite Knochenlamellen, die von den Wirbeln hach der Basis der Strahlen der Rückenflosse
gehen; eine Knochenbildung, die ich bei mehreren Bagrusarten des Nils (z. B. bei B. auratus
Desc. de l’Egypte Poissons, pl. 14. Fig. 3) gleichfalls wahrnahm.
Ich beobachtete diesen Fisch bis zu einer Körpergröfse von 2!/2 Fufs; er ist häufig im Meere
bei Massaua, und sein Trivialname ist Bayad.
Plotosus. Lacepkde.
Die im rothen Meere vorkommende Art dieser Gattung ist der längst bekannte P. anguillaris, der von Bloch
auf Tafel 373. Fig. 1, und noch besser von Russell auf Tafel 166 abgebildet wurde; schon Forskal hatte diesen
Fisch beobachtet, und erwähnt seiner als zu Mocka erhalten. *) Mir brachten ihn an einem Tage in nahmbarer
Anzahl die Fischer zu Tor, im nördlichen Theile des rothen Meeres. Nachstehende nach dem Leben gefertigte
Farbenbeschreibung und Notizen über den innern Körperbau dürften nicht überflüssig seyn.
Rückenfarbe und obere % des Körpers gelblich braun mit vier milchweifsen Längsstreifen, vom Kopf bis
zum Schwänze verlaufend; Bauchseite milchweifs, die verticalen ungepaarten Flossen hellbraun, mit schwarzem
Randsaume, die andern Flossen grau hyalinisch; die beiden hinter dem After befindlichen räthselhaften traubenförmigen
Auswüchse lebhaft karminroth. Diese Auswüchse fanden sich bei allen von mir beobachteten Individuen.
Die Zähne dieses Fisches sind in Bloch abgebildet und von Cuvier genau beschrieben. Der Magen und
Darmkanal ist beinahe von gleicher Weite, ersterer in Gestalt eines V gekrümmt; unter spitzem Winkel läuft
der Darm am Pylorus rückwärts, ohne merkliche Krümmung bis zum After, so dafs der ganze Darmkanal kaum
der Körperlänge gleichkömmt, die beiläufig pechs Zoll mifst. Keine Blinddärme sind vorhanden, dagegen eine
kurze robuste Schwimmblase. Dieser kleine'xFisch wird wegen der Wunden, welche er beim Einfangen durch
seine lebhafte Bewegung mit den sägeförmig gezähnelten vordem Stacheln seiner Rücken - und Brustflossen
machen kann,, gefürchtet.
ln der( Kiemenhaut sind 11 Strahlen; die Wirbelsäule hat 55 Wirbel, wovon 10 mit Rippen versehen.
k) Dcscript. animal, pag. XYI. No. 36, als Silurus arab.