Pentonyx Gehafie.
Verticalhöhe des Kopfes an den Ohren g em e s se n ...................................................... 0>. — 8 .
Länge des Rückenschildes . . . . • . • ■ ■ • 4. 3.
Dessen grösste Breite . . . . . . • • • • • • 3. 3.
Länge des Schwanzes, vom Ende des Bauchschildes an . . • • ■ . — — 8 .
Länge des Vorderfusses von dem Ende des Humerus bis zur Spitze des Nagels
der M i t t c l z e h e ................................................................................................... L 3* >■
Länge des Hihterlusses von dem Ende des Femurs bis an die Spitze des Nagels
der M i t t e l z e h e ......................................................................... ■ . ■ . 1.4.
Der K o p f und Hals ist im Verhältniss zu den verwandten Arten breitgedrückt; die Fläche,
worin das Auge liegt, läuft schräg abwärts nach den Seiten zu. Der Schwanz ist kurz und
ziemlich dick; derjenige des Weibchens ragt kaum über das Rückenschild hervor. Die Nägel
der Füsse sind wie gewöhnlich bei den Süsswasserschildkröten länglich, gewölbt, mit zugeschärften
Rändern; ihre Farbe ist gelbbraun. Zu bemerken ist, dafs das Becken mit dem hintersten Paare
der Sternalschilder fest verwachsen ist; ebenso fremdartig sind zwei kleine Warzen, an der Kehle
in der Mitte des Unterkiefers, deren Function mir unbekannt ist.
An beiden Geschlechtern ist die Farbe des Rückenschildes, der obern Seite des Kopfes, des
Halses und der Füsse grünbraun; auf letzteren und der Mitte des Kopfes sind viele kleine saftbraune
Flecken bemerkbar. Die ganze untere Körperseite ist hellokergelb. Die Iris ist braun
mit labyrinthartigen goldgelben feinen Linien durchwirkt.
Das grösste von mir beobachtete Individuum war 10 Zoll lang. Diese Thiere finden sich
häufig in allen fliessenden oder stagnirenden Gewässern auf dem östlichen Abhange der abyssi-
nischen Küstengebirge, meistens in den Felsenlöchem verborgen, und auf ihre Nahrung lauernd.
Diese besteht aus Mollusken, Wasserinsecten und kleinen Fischen, von welchen jene Gewässer
wimmeln. Ein äusserst widerlicher Geruch ist diesen Schildkröten eigenthümlich, deren Name bei
den Landeseingebornen in der Gegend von Massaua Gehafie ist; von Benutzung derselben ist
keine Rede. Ende des Monats October fand ich in einem Weibchen 17 vollkommen ausgebildete
Eier; jedes war 9 Linien lang, von elliptischer Form und schmutzig gelblicher Farbe; ihre Schale
von einer dünnen homartigen Substanz; der Dotter lebhaft orangegelb, das Eiweiss von glas-
heller Durchsichtigkeit.
Ich halte es für zweckmässig, einige meiner Beobachtungen über Trionyx aegyptiaca hier mitzutheilen, die ein Bewohner des ganzen
Nilstromes ist, vom abyssinischen Zana See an bis zum Mittelländischen Meere, um so mehr da Geoffroy St. Hilaire’s Beschreibung dieses
Thiers in der Description de l’E g y p te * ) über Lebensweise des Thieres gar nichts enthält. Cuvier in der 2 ten Ausgabe des Règne
Animal **) sagt auf die Autorität Sonninis g e stü tz t, dass diese Schildkröte ganz besonders gern die frisch ausgegangene Bru t der
Krokodile verzehre. In den Mägen aller von mir secirten Individuen von Trionyx fand sich nichts als vegetabilische Nahrungsmittel,
namentlich Datteln, Kürbiss - und Gurken-Fragmente. Nach der Versicherung der Landeseingebornen gehet das Thier regelmässig zur
Nachtzeit aufs L an d , um ähnliche Nahrungsmittel aufzusuchen. W ir selbst fingen 2 dieser ScWMkröten
Köder Brodteig geheftet w a r, . aber mit einer Fleischlockspeise; u nd ich erhielt von den Fischern die bestimmte Versicherung, dafs
diese Thiere keine solche Nahrung aufiiehmen. . ., ,
Am 10. Ju li 1826 beobachtete ich in Oberegypten eine T rio n y x , die auf dem obern Rande des steilen Ufers einer Nihnsel mit den
Vorderfüssen den Sand sanft wegscharrte; sie legte auf diese Weise eine Gruppe von 29 kugelrunden weissen Eiern blo ss, wovon jedes
*) Histoire Naturelle Vol. 1. 4. pag. 115.
**) Vol. 2. pag. 16. —