Mundes laufen nach der hinteren Zuspitzung des Kehlsackes lasurblaue Linien fächerförmig zusammen.
Die Iris ist dunkelbraun. Auch die obere Seite der Schenkel hat einige braune Querbänder,
und bei jungen Individuen ist der Rücken graubraun, die kegelförmigen Endspitzen der
einzelnen Schuppen gelblich; dabei sind immer die dunkelbraunen Querbinden mit ihren rhombischen
gelben Flecken längs der Medianlinie erkenntlich. Im Weingeiste verbleichen alle diese
Farben und nehmen eine grauliche Tinte an.
Der Oberkiefer hat in der Mitte 2 kleine konische auseinander stehende Schneidezähne;
dann kömmt ein robuster Eckzahn, der aufser der Reihe der übrigen stehet; auf beiden Seiten
folgt nun eine Reihe von 14—15 konischen gleichförmigen Backenzähnen, die an Gröfse von
vorn nach hinten zunehmen. Gleiche Bewaffnung hat der Unterkiefer, nur sind seine Eckzähne
beinahe von gleicher Gröfse mit den Backzähnen. Zunge kurz, zugerundet, fleischig. Nahrung
Insecten, welche das Thier im Laufen auf der Erde fangt; es lebt immer auf flachem Boden,
bewohnt Sandlöcher, und läuft sehr schnell.
Vaterland: Arabien, besonders bei Djetta.
Ich vermuthe, dafs der unter dem Namen Agama Ruderta in der Description de l’Egypte
Reptiles, Supplement PI. 1. Fig. 6. abgebildete Saurier mit dem vorstehend beschriebenen nahe
verwandt, vielleicht identisch ist, in welchem Falle aber diese Abbildung sehr viel zu wünschen
übrig läfst, und die meinige als nach dem Leben gefertiget, so wie deren Beschreibung eine vorzüglichere
Berücksichtigung verdient. —
Agama. Daudin.
Taf. 4.
Agama colonoriim. (?)
Diagnos. Agama capitc squamis imbricatis, laevibus, rcgione parotidea et ad latera colli nonnullis tubcrculis flavicantibus, multispinosis;
gula in sacculum aurantiacum producta, postice torquete nigricante, juba spinosa brevi in nucha; corpore, pedibus et cauda
squamis rhomboidalibus imbricatis, parte dorsali et tota cauda carinatis, iis lineae medianae caudac fortioribus. Ante aper-
turam analem squamae majores septem. Corporis color supra brunncus, linea dorsalis longitudinalis et pars inferior corporis
flavicans. Cauda longissima.
Seba *) bildete eine Lacerta ab, die man gewöhnlich für den Typus der in Guinea vorkommenden
Agama colonorum hält, obgleich jener Schriftsteller das Original seiner Abbildung als
aus Amerika abstammend angiebt. In Abyssinien, nahe bei Gondar fand ich ein dieser Abbildung
ziemlich ähnliches Thier; ich kann zwar dessen Identität mit dem in Guinea vorkommenden
nicht verbürgen, da ich von demselben keine ausführliche Beschreibung kenne **); aber vorläufig
nehme ich dieselbe an , da es meines Erachtens leichter ist, bei genauer Vergleichung zu
*) Seba Thesaurus Vol. 1. Tab. CVII. fig. 3.
**) Daudin’s Beschreibung, Reptiles Vol. 3. pag. 356. ist höchst oberflächlich und mangelhaft.